Rosamunde Pilcher: Verliebt in einen Butler Tv Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Rosamunde Pilcher: Verliebt in einen Butler

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„Rosamunde Pilcher: Verliebt in einen Butler“ // Deutschland-Start: 6. Oktober 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Anne Harding (Susan Hoecke) liebt ihren Biohof, den sie gemeinsam mit ihrer Mutter Molly Monroe (Petra Zieser) und Tochter Jamie (Lorna zu Solms) betreibt. Doch die Arbeit ist hart, umso mehr, da Molly aufgrund ihrer fortschreitenden Arthritis, die sie vor ihrer Tochter geheim hält, nur noch begrenzt zupacken kann. Deren Schwester Lady Sally (Alexandra von Schwerin) möchte helfen und schickt deshalb ihren Butler John Smith (Ferdinand Seebacher) los, damit er den dreien unter die Arme greifen kann. Dabei geht es geht ihr noch um mehr. Seit vielen Jahren schon sind die beiden Schwestern zerstritten. Sally möchte dies ändern und vertraut darauf, dass ihr Undercover-Agent helfen kann die Wogen zu glätten. Aber das ist nicht so einfach, denn da kommen eine Reihe komplizierter Gefühle dazwischen …

Nachschub vom romantischen Urgestein

Zuletzt schien sich das Herzkino in eine andere Richtung bewegen zu wollen. Schon die Komödie So weit kommt’s noch hatte nicht viel mit dem zu tun, was man mit der sonntäglichen ZDF-Programmschiene in Verbindungen bringt, wenn eine Frau die Samariterin in sich entdeckt und viel Chaos anrichtet. Kati – Eine Kür, die bleibt, das von dem späten Comeback-Versuch der Eiskunstlauf-Ikone Katarina Witt erzählte, tanzte gleich in mehrfacher Hinsicht aus der Reihe. Wem das alles nicht romantisch genug war, darf aufatmen: Rosamunde Pilcher meldet sich zum Dienst zurück. Das Urgestein der Romanzen soll zwar in Zukunft eine geringere Rolle spielen, weshalb es dieses Jahr mit Frühstück bei Tessa nur einen neuen Film gab. Mit Verliebt in einen Butler kommt nun aber ein zweiter hinzu, der die Zielgruppe bedienen soll.

Der 173. Teil des 1993 gestarteten Dauerbrenners erfüllt dabei grundsätzlich die Erwartungen, die man realistischerweise an einen solchen Film stellen kann. Da gibt es idyllische Landschaften und lauter attraktive Menschen. Im Mittelpunkt steht eine starke Frau, die für sie überraschend eine neue Liebe findet. Das Publikum weiß hingegen, worauf das alles hinauslaufen wird. Nicht nur, dass der Titel Rosamunde Pilcher: Verliebt in einen Butler bereits alles vorwegnimmt. Beim ersten Auftauchen des titelgebenden Butlers weiß man, was geschehen wird. Ungewöhnlich ist allenfalls der Altersunterschied: Susan Hoecke ist immerhin acht Jahre älter als ihr Kollege Ferdinand Seebacher, was auch nicht zu übersehen ist. Das wird aber nicht thematisiert. Und zumindest das muss man den Filmen dieser Reihe zugute schreiben. Hier werden immer wieder Frauen im mittleren Alter zu Heldinnen, in mehrfacher Hinsicht sind die Romanzen fortschrittlich.

Lockerer als sonst

Ebenfalls auffällig ist die Tonalität. Viele Filme aus dieser Reihe fallen durch eine maximale Dramatisierung auf. Da gibt es tragische Vorgeschichten und Schicksalsschläge ohne Ende, Traumata müssen überwunden werden, dazu gibt es eine Dauerbeschallung durch eine aufdringliche Musik. Bei Rosamunde Pilcher: Verliebt in einen Butler sieht man das sehr viel lockerer. Der Ton ist heiter. Tatsächlich ist die Geschichte um eine Bäuerin und einen Butler phasenweise einer Komödie sehr viel näher als einem Drama. Vor allem der Kontrast aus dem hemdsärmeligen Hofbetrieb und dem steif-vornehmen Diener wird immer mal wieder genommen, um das Publikum zu erheitern. Einfallsreich ist das nicht, der Witz nutzt sich auch schnell ab. Dennoch, im Vergleich zu den vielen unfreiwillig komischen Herzschmerzabgründen ist das hier bekömmlicher.

Dafür zeigt sich die Adaption der Kurzgeschichte The Last Warm Day in anderer Hinsicht umso konventioneller. Wirkliche Risiken geht man hier natürlich nicht ein. Trotz kleinerer Verschiebungen hat man die Zielgruppe die ganze Zeit fest im Blick. Ambitionen gibt es keine, weder inhaltlich noch inszenatorisch. Die Figuren bieten praktisch keinen Tiefgang. Wirklich ärgern muss man sich über diese Fließbandarbeit aber nicht, von den etwas plumpen Synchronisationsszenen abgesehen. Fans schauen rein und dürfen von der Liebe träumen. Der Rest kann auf die bewährte Berieselung verzichten, auch wenn Rosamunde Pilcher: Verliebt in einen Butler wie gesagt wie immer einiges für die Augen zu bieten hat.

Credits

OT: „Rosamunde Pilcher: Verliebt in einen Butler“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Ann-Kristin Knubben
Drehbuch: Stefanie Sycholt
Vorlage: Rosamunde Pilcher
Musik: Andreas Weidinger, Patrick M. Schmitz
Kamera: Niklas J. Hoffmann
Besetzung: Susan Hoecke, Ferdinand Seebacher, Petra Zieser, Lorna zu Solms, Alexandra von Schwerin, Tom Lister, Craig Russell

Bilder

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Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

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Rosamunde Pilcher: Verliebt in einen Butler
fazit
„Rosamunde Pilcher: Verliebt in einen Butler“ folgt einer Biobäuerin, die wegen ihrer Tante auf einem einen attraktiven Butler hat. Der Ton ist leichter als bei den oft übertrieben schweren Herzschmerzgeschichten, die sonst in der Reihe laufen. Mehr als nette Berieselung mit schöner Optik ist das aber nicht.
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