Salem II Die Rückkehr A Return to Salem's Lot
© Warner Bros.

Salem II: Die Rückkehr

Salem II Die Rückkehr A Return to Salem's Lot
„Salem II: Die Rückkehr“ // Deutschland-Start: 10. Februar 2006 (DVD)

Inhalt / Kritik

Der Anthropologe Joe Weber (Michael Moriarty) war gerade wieder in Südamerika, als er eine Nachricht von seiner Ex-Frau Sally (Ronee Blakley) erhält. Mal wieder macht der gemeinsame Sohn Jeremy (Ricky Addison Reed) Ärger, es droht sogar eine Einweisung. Und so beschließt er, in die USA zurückzukehren, um sich des schwierigen Teenagers anzunehmen. Er hat auch schon eine Idee, wie das funktionieren könnte. Zusammen mit ihm will er in seine alte Heimatstadt Salem’s Lot ziehen, wo er ein heruntergekommenes Farmhaus besitzt. Dabei ahnt er nicht, dass der Ort sich in der Zwischenzeit stark gewandelt hat. So haben sich Vampire breit gemacht und beherrschen die Stadt. Dabei haben sie kein Interesse daran, Joe zu töten. Vielmehr fordern sie ihn dazu auf, über die Vampire und ihre Kultur zu schreiben …

Pseudo-Fortsetzung des Horrorhits

Was einmal geht, geht auch zweimal. Dass in Hollywood gerne erfolgreiche Filme fortgesetzt werden, ist kein Geheimnis. Schließlich verspricht das relativ leicht verdientes Geld. Problematisch ist jedoch, wenn der Hit auf einem Roman basiert und dieser selbst nicht fortgesetzt wurde. Dann heißt es, sich selbst eine Geschichte ausdenken zu müssen. So geschehen bei Salem II: Die Rückkehr. Stephen Kings Roman Brennen muss Salem war Mitte der 1970er ein echter Hit, auch der 1979 veröffentlichte Fernsehzweiteiler Brennen muss Salem erfreute sich größerer Beliebtheit, gilt auch nach wie vor als eine der besseren Adaptionen. Larry Cohen hatte für diese seinerzeit einen Drehbuchentwurf verfasst, der aber nicht angenommen wurde. 1987 kam dafür die Gelegenheit, eine eigene Version zu entwerfen, die nicht mehr viel mit dem Original zu tun hat.

Tatsächlich handelt es sich nicht wirklich um einen zweiten Teil. Von den ursprünglichen Figuren ist niemand mehr übrig. Natürlich handeln beide Filme davon, dass die Kleinstadt Salem von Vampiren heimgesucht werden. Doch während bei Brennen muss Salem lange offen ist, was dieses Böse genau ist, das sich durch eine ominös-unheilvolle Atmosphäre ankündigt, wird hier gleich zu Beginn der Blutsauger aus dem Sarg gelassen. Noch größer ist der Unterschied, was die Balance aus Menschen und Vampiren angeht. Beim Original gibt es zunächst nur ein Monster, das nach und nach die Bevölkerung auslöscht oder in Vampire verwandelt. Salem II: Die Rückkehr erzählt hingegen, wie die Bevölkerung inzwischen zu einem Großteil in Vampire verwandelt wurde. Die haben sich überwiegend gut integriert, aus dem Horrorort ist eine auf den ersten Blick normale, bürgerliche Kleinstadt geworden.

Kurios, aber nicht spannend

Das ist als Idee interessant. Was wäre, wenn Vampire keine Monster sind, sondern selbst die Gesellschaft bilden? Das Ergebnis ist schon ein wenig kurios, an manchen Stellen albern. Tatsächlich fragt man sich zumindest zu Beginn, ob Salem II: Die Rückkehr nicht vielleicht doch eine Komödie ist, die sich über das Thema lustig macht, dieses gar parodiert. Leider ist Regisseur Cohen, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, aber daran gar nicht interessiert. Es ist nicht einmal sicher, ob er sich bewusst ist, was genau er da getan hat. Da sind schon einige komische Momente dabei, verstärkt durch die nicht unbedingt überzeugenden schauspielerischen Darbietungen. Damit einher geht das größte Problem: Der Film wird einfach nie spannend, selbst wenn es um Leben und Tod geht.

In der Summe ist das hier eine der typischen Direct-to-Video-Produktionen, die mit wenig Aufwand gedreht werden und mit einem großen Namen locken, ohne diesen verdient zu haben. Sicher, man muss Cohen zugutehalten, dass er sich etwas Eigenes hat einfallen lassen, anstatt einfach nur die alte Geschichte zu wiederholen. Das macht Salem II: Die Rückkehr etwas interessanter als so manch anderen Wegwerfhorror aus diesem Segment. Gleichzeitig darf man den Film auch ein wenig dafür verfluchen, dass er den Trend von billigen Stephen King Fortsetzungen startete, der uns auch „Perlen“ wie Kinder des Zorns II – Tödliche Ernte und Friedhof der Kuscheltiere 2 einbrockte. Im Gegensatz zu diesen ist das hier aber zumindest so kurios, dass man allein schon aus Neugierde einen Blick riskieren kann.

Credits

OT: „A Return to Salem’s Lot“
Land: USA
Jahr: 1987
Regie: Larry Cohen
Drehbuch: Larry Cohen, James Dixon
Vorlage: Stephen King
Musik: Michael Minard
Kamera: Daniel Pearl
Besetzung: Michael Moriarty, Samuel Fuller, Andrew Duggan, Ricky Addison Reed, June Havoc, Evelyn Keyes

Trailer

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Salem II: Die Rückkehr
fazit
„Salem II: Die Rückkehr“ startete den Trend völlig frei erfundener Stephen King Fortsetzungen, wenn ein Mann und sein Sohn in eine vampirversuchte Kleinstadt ziehen. Spannend ist das Ergebnis nicht, dafür schon irgendwie kurios. Als Komödie hätte das gut funktionieren können. So bleibt nur eine billige Direct-to-Video-Produktion, die allenfalls als unfreiwillig komische Entgleisung unterhält.
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