Salem’s Lot – Brennen muss Salem (2004)
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Salem’s Lot – Brennen muss Salem (2004)

Salem’s Lot – Brennen muss Salem (2004)
„Salem’s Lot – Brennen muss Salem“ // Deutschland-Start: 14. Juli 2006 (DVD)

Inhalt / Kritik

Viele Jahre ist Ben Mears (Rob Lowe) nicht mehr in seiner alten Heimat Jerusalem’s Lot gewesen, das bei der einheimischen Bevölkerung als Salem’s Lot bekannt ist. Doch nun ist der erfolgreiche Autor zurück, mit der Absicht, dort einen neuen Roman zu verfassen. Inhalt soll das alte Marsten-Haus sein, mit dem ihm eine traumatische Erinnerung an seine Kindheit verbindet. Eigentlich wollte er dieses sogar mieten. Zu seiner Enttäuschung muss er jedoch feststellen, dass ihm die Antiquitätenhändler Richard Straker (Donald Sutherland) und Kurt Barlow (Rutger Hauer) zuvorgekommen sind, die neuen Besitzer des Hauses. Dennoch beschließt er, in der Stadt zu bleiben. Dabei ahnt er nicht, dass etwas Finsteres dort vor sich geht, denn das Böse breitet sich nach und nach aus …

Zweite TV-Fassung des Horrorklassikers

Man kann Stephen King sicherlich nicht vorwerfen, in seiner Karriere nicht produktiv genug gewesen zu sein. 65 Romane und Novellen hat der US-Autor verfasst, dazu über 200 Kurzgeschichten. Das ist schon richtig viel Stoff, an dem sich Filmschaffende bedienen können. Und doch gibt es einige Vorlagen, die offensichtlich beliebter sind als andere. Dazu zählen Kinder des Zorns und Friedhof der Kuscheltiere, die alle paar Jahre neu adaptiert werden. Und auch sein Brennen muss Salem von 1975 erfreut sich größerer Beliebtheit. So gab es bereits 1979 den TV-Zweiteiler Brennen muss Salem. 1987 folgte mit Salem II: Die Rückkehr eine Direct-to-Video-Produktion, die erste von vielen Pseudo-Fortsetzungen nach King. 2004 gab es dann ein Wiedersehen: Bei Salem’s Lot – Brennen muss Salem geht es erneut in die Kleinstadt, erneut in Form eines TV-Zweiteilers.

Dabei stellt sich zwangsläufig wie bei den meisten Neuauflagen die Frage: Braucht es das wirklich? Ganz eindeutig ist das in dem Fall nicht zu beantworten. An der Geschichte selbst hat sich nicht viel getan. Ein paar Punkte wurden modernisiert, so war Mears beispielsweise in Afghanistan. Das ist letztendlich aber nur wenig relevant. Auffällig ist zudem, dass hier die Handlung mit einem späten Höhepunkt beginnt, anschließend alles in Form einer Nacherzählung gezeigt wird. Vermutlich sollte damit neugierig gemacht werden, Salem’s Lot – Brennen muss Salem folgt einer beliebten Taktik aus Filmen, dass eine brenzlige oder besonders chaotische Situation gezeigt wird und das Publikum sich fragen soll, wie es zu dieser gekommen ist. Möglich aber auch, dass Regisseur Mikael Salomon (Big Driver, Hard Rain) mit Action beginnen wollte, weil im Anschluss lange Zeit nichts passiert.

Unheilvolle Atmosphäre

Das haben die beiden Adaptionen gemeinsam. Wo es bei anderen Werken von King schon sehr früh eine große Bedrohung gibt, gegen die gekämpft werden muss, zeichnet sich Salem’s Lot – Brennen muss Salem durch eine unheilvolle Atmosphäre aus. Man spürt hier schon, dass das Böse im Anmarsch ist, ohne dass aber ausformuliert würde, worin dieses denn besteht. Damit verbunden ist ein ausführliches Porträt einer Kleinstadt. Solche spielen in den Geschichten von King traditionell eine große Rolle. Viele seiner Werke handeln davon, wie eine unscheinbare Kleinstadt von etwas Finsterem heimgesucht wird. Selten aber wird sich vergleichbar viel Zeit genommen, um die Menschen dort zu beschreiben, ihre Verhältnisse zueinander. Das wird manchen zu langweilig sein und ist doch sehenswert, wenn der Alptraum auf vielen Ebenen beginnt und man kaum sagen kann, was da geschehen wird.

Während es da viele Gemeinsamkeiten gibt bei den beiden TV-Miniserien, kommt es optisch notgedrungen zu Unterschieden. Schließlich liegen 25 Jahre zwischen den beiden, da hat sich doch einiges getan. Und doch ist das Ergebnis nur zum Teil besser. Natürlich ist das alles moderner. Einige Effekte der ersten Adaption, die heute altbacken oder gar unfreiwillig komisch wirken, sind in der Form bei Salem’s Lot – Brennen muss Salem nicht vorhanden. Aber auch hier ist einiges in die Jahre gekommen. Außerdem ist bei der Modernisierung ein Teil des Charmes auf der Strecke geblieben. In der Summe ist aber auch die zweite Fernsehfassung des Klassikers ganz ordentlich geworden, gehört damit zu den besseren Werken nach King und ist bis heute einen Blick wert.

Credits

OT: „Salem’s Lot“
Land: USA
Jahr: 2004
Regie: Mikael Salomon
Drehbuch: Peter Filardi
Vorlage: Stephen King
Musik: Christopher Gordon, Lisa Gerrard
Kamera: Ben Nott
Besetzung: Rob Lowe, Andre Braugher, Donald Sutherland, Samantha Mathis, Robert Mammone, Dan Byrd, Rutger Hauer, James Cromwell

Trailer

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Salem’s Lot – Brennen muss Salem (2004)
fazit
„Salem’s Lot – Brennen muss Salem“ erzählt von einer Kleinstadt, in der das Böse sich ausbreitet, und setzt wie schon die 79er Variante auf eine unheilvolle Atmosphäre, weniger auf konkreten Schrecken. Das wird manchen zu langweilig sein, ist aber durchaus sehenswert bei der Darstellung der Kleinstadt und ihrer Bevölkerung. Die Effekte sind zwangsläufig moderner als bei der ersten Adaption, der Zweiteiler verlor dabei aber auch etwas von seinem Charme.
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