Salem’s Lot – Brennen muss Salem (2024)
© Warner Bros.

Salem’s Lot – Brennen muss Salem (2024)

Salem’s Lot – Brennen muss Salem (2024)
„Salem’s Lot – Brennen muss Salem“ // Deutschland-Start: 31. Oktober 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Seit seiner Kindheit ist Ben Mears (Lewis Pullman) nicht mehr in seiner Heimatstadt Jerusalem’s Lot gewesen, das bei den Einheimischen als Salem’s Lot bekannt ist. Doch jetzt ist der Autor zurück, um ein Buch über seine Kindheit zu schreiben. Dabei macht er auch die Bekanntschaft von Susan Norton (Makenzie Leigh), als er gerade ein Haus zum Mieten sucht. Eigentlich hatte er ein Auge auf das Marsten-Haus geworfen, das im Zusammenhang mit mehreren Morden berüchtigt ist. Tatsächlich stand dieses jahrelang auch leer. Kürzlich wurde es aber von einem Mann namens Richard Straker (Pilou Asbæk) gekauft, um dort einen Antiquitätenladen zu errichten. Dabei ahnt niemand, dass er in Wahrheit dem Vampir Kurt Barlow (Alexander Ward) dient. Und es dauert auch nicht lang, bis dieser ein erstes Opfer fordert …

Dritte Adaption des Horror-Klassikers

Immer wieder diente Stephen Kings Roman Brennen muss Salem von 1975 als Vorlage. Tatsächlich entstand bereits 1979 der TV-Zweiteiler Brennen muss Salem, eine der ersten Adaptionen eines Werks des Horrorautors überhaupt. 1987 folgte mit Salem II: Die Rückkehr ein Direct-to-Video-Film, der eine eigens erfundene Geschichte erzählte, die Jahre nach dem Roman ansetzt – die erste von vielen Pseudo-Fortsetzungen nach Kings Werken. 2004 schließlich war da Salem’s Lot – Brennen muss Salem, ein weiterer Zweiteiler, der fürs Fernsehen gedreht wurde. Als bekannt wurde, dass ein weiteres Mal der Klassiker adaptiert würde, war die Neugierde groß. Nicht nur, weil sich seither doch einiges getan hat und man wissen wollte, wie sich die dritte direkte Version unterscheiden würde. Sie ist zudem die erste, die fürs Kino geplant war. Zwischenzeitlich sah es dabei nicht gut aus, immer wieder wurde der Film verschoben. In den USA kam er auch nur für den Streamingdienst Max heraus. Zumindest in Deutschland ist er aber tatsächlich – mangels eines deutschen Ablegers von Max – auf der großen Leinwand zu sehen.

Die Vorfreude macht aber zunehmend der Enttäuschung Platz. Der Auftakt ist dabei noch recht stimmungsvoll, wenn uns Regisseur und Drehbuchautor Gary Dauberman (Annabelle 3) auf eine Reise in die 1970er mitnimmt. Wo die 2004er Variante noch versuchte, den Stoff in die (damalige) Gegenwart zu verlegen, wird hier eher auf Nostalgie gemacht. Das ist vielleicht nicht originell, passt aber. Die Probleme fangen erst später an, wenn Salem’s Lot – Brennen muss Salem zunehmend hektisch wird. Zum Teil liegt das sicher auch daran, dass man es einem heutigen Publikum recht machen möchte, das vielleicht nicht mehr die Geduld mitbringt, die es bei den ersten beiden Adaptionen brauchte. Dort dauerte es länger, bis mal etwas geschieht. Tatsächlich wurde dort auch so spät enthüllt, dass der mysteriöse Barlow ein Vampir ist, dass es ein Spoiler war, in der Inhaltsbeschreibung davon zu sprechen. Hier wird das gleich am Anfang klargemacht.

Gehetzt, weniger atmosphärisch

Auch sonst geht das oft viel zu schnell. Die ersten beiden Adaptionen nahmen sich viel Zeit, um die Kleinstadt zu etablieren und dann langsam an verschiedenen Ecken das Böse zu wecken. Beim dritten Salem’s Lot – Brennen muss Salem kommt dieses Gefühl nie auf, man entwickelt kaum eine Beziehung zu den Figuren, die da herumwuseln. Auch von der ominösen Atmosphäre ist nicht mehr viel geblieben, was ja die eigentliche Stärke der Geschichte war. So groß die Freude im Vorfeld gewesen sein mag, den Stoff in Filmform sehen zu dürfen, beim Anschauen realisiert man hier, warum es bislang nur Miniserien gab. Wobei Daubermann das wohl auch selbst bewusst war. So soll es eine Version gegeben haben, die knapp drei Stunden lang war, vergleichbar also zu den Zweiteilern. Doch die wurde derart stark zusammengekürzt, bis das Ganze blutleer ist.

Das soll dann nicht heißen, dass hier alles schlecht wäre. Dann und wann sind schon stimmungsvolle Momente dabei. Man verpflichtete ein kompetentes Ensemble, selbst wenn dieses nicht ganz so sehr in Erinnerung bleibt wie einige Schauspieler und Schauspielerinnen von den letzten Malen. Salem’s Lot – Brennen muss Salem könnte auch einem Publikum gefallen, das etwas mehr Action mag, durch die Schwerpunktverschiebung hat sich da etwas getan. Hier ist bald gefühlt die komplette Kleinstadt zum Bösen übergewechselt. Außerdem ist das Finale ganz nett geworden, das Setting ist hier ein anderes. Dennoch, die Welt wäre nicht unbedingt ärmer, wenn die Neufassung in der Versenkung verschwunden wäre. Die lange Wartezeit hat sich nicht gerade gelohnt.

Credits

OT: „Salem’s Lot“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Gary Dauberman
Drehbuch: Gary Dauberman
Vorlage: Stephen King
Musik: Nathan Barr, Lisbeth Scott
Kamera: Michael Burgess
Besetzung: Lewis Pullman, Makenzie Leigh, Alfre Woodard, John Benjamin Hickey, Bill Camp, Jordan Preston Carter, Nicholas Crovetti, Spencer Treat Clark, William Sadler, Pilou Asbæk

Trailer

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Stephen King

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Salem’s Lot – Brennen muss Salem (2024)
fazit
„Salem’s Lot – Brennen muss Salem“ erzählt erneut davon, wie ein Schriftsteller in seine alte Heimatstadt zurückkehrt und diese von Vampiren überrannt wird. Durch das Kinoformat wurde notgedrungen viel rausgestrichen, was letztendlich der Atmosphäre schadet. Statt einer ominösen Stimmung, die sich langsam intensiviert, gibt es mehr Action, dafür weniger Kleinstadtgefühl, dazu Figuren, die einem egal sind.
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