Steeltown Murders TV Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© Simon Ridgway

Steeltown Murders

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„Steeltown Murders“ // Deutschland-Start: 12. Januar 2024 (Magenta TV) // 13. Juni 2024 (DVD) // 3. Oktober 2024 (arte)

Inhalt / Kritik

1973 geht in dem südwalisischen Port Talbot die Angst um. Gleich drei junge Frauen werden innerhalb kurzer Zeit vergewaltigt und ermordet. Für die Polizei steht schnell fest, dass einer der drei Morde von dem Freund des Opfers begangen wurde. Nur Paul Bethell (Scott Arthur) zweifelt an dieser Theorie, vielmehr ist er überzeugt, dass alle drei Verbrechen von demselben Mann verübt wurden. Doch niemand will ihm glauben, die Fälle bleiben am Ende ungelöst. Knapp 30 Jahre später werden diese jedoch neu aufgerollt, die inzwischen weit fortgeschrittene DNA-Technologie verspricht neue Erkenntnisse. Paul (jetzt: Philip Glenister), inzwischen Hauptkommissar, will unbedingt die Ermittlungen leiten, hat ihn die Geschichte doch nie losgelassen. Trotz der neuen Möglichkeiten, die Geschichte verläuft zäh. So besteht sein Team nur aus ihm, seinem alten Weggefährten Phil Rees (Steffan Rhodri) und Geraint Bale (Gareth John Bale) – nicht genug, um die zahlreichen potenziellen Täter abzuarbeiten …

True Crime aus Wales

An Krimis mangelt es im deutschen Fernsehen bekanntlich nicht, da vergeht praktisch kein Tag, an dem die öffentlich-rechtlichen Sender nicht irgendeinen Titel aus diesem Genre ausstrahlen. Das Publikum ist zufrieden, die Quoten stimmen. Dennoch darf man angesichts der Masse oft sehr ähnlicher Produktionen irgendwann auch einfach genug haben. Glücklicherweise ist da aber arte, das neben ebenfalls mäßigen deutschen Beiträgen auch immer wieder interessante Sachen aus dem Ausland zeigt. Meistens handelt es sich dabei um Serien, für die der Donnerstagabend reserviert ist. Vergangene Woche gab es da die französische Produktion Die Welt existiert nicht, bei der ein Journalist einen Mord aufklären will und sich dabei zunehmend in Erinnerungen verliert. Nun reisen wir mit Steeltown Murders nach Großbritannien, genauer nach Wales, wo ein Dreifachmord auf seine Aufklärung wartet.

Die Serie basiert dabei auf einem wahren Fall, genauer geht es um die Geschichte des Saturday Night Stranglers, der in den 1970ern sein Unwesen trieb. Hierzulande dürften eher weniger Leute mit diesem vertraut sind, daheim sorgte er aber für Schlagzeilen. Dabei ist es nicht nur das Verbrechen, was die Menschen beschäftigte, sondern auch die Ermittlung selbst. Diese steht in Steeltown Murders im Mittelpunkt, wir folgen den drei Männern, wie sie verschiedenen Spuren nachgehen. Action sollte man dabei nicht erwarten. Die Mördersuche erfolgt überwiegend durch die Suche nach DNA und dem Abgleich. Das ist dann schon alles recht technisch und ruhig, wenn es um neuartige Methoden geht und die Erklärung der Besonderheiten. Nicht wenige werden sich während der vier Folgen langweilen, weil nur sehr wenig geschieht.

Interessant, aber nicht spannend

Dessen war man sich wohl bewusst, weshalb die eigentlichen Ermittlungen immer wieder durch Rückblicke unterbrochen werden. Genauer wechselt Steeltown Murders regelmäßig zwischen zwei Zeitebenen hin und her, beleuchtet mal die Mördersuche 1973, mal die 2002. Das geht mit einer deutlichen Kritik an die Polizei von damals einher. Sicher, sie hatten nicht die technologischen Möglichkeiten, die es drei Jahrzehnte später gab. Sie hatten aber auch, zum Teil zumindest, gar nicht den Willen, sich näher damit auseinanderzusetzen. Wenn bei dem ersten Mordfall die Auflösung erzwungen wurde, dann ist das ein wenig schmeichelhaftes Bild und bestätigt das Klischee einer Polizei, die nicht an der Wahrheit interessiert ist, sondern einem möglichst schnellen Abhaken.

Über so etwas darf man sich natürlich immer aufregen. Es ist aber auch nicht so besonders, dass man deshalb unbedingt die Serie anschauen müsste. Ein paar gute Argumente gibt es jedoch, vielleicht doch einmal einzuschalten. Zum einen ist die 70er-Jahre Fassung recht stimmungsvoll geworden und erlaubt es dem Publikum, sich auf eine kleine Zeitreise zu begeben. Dann ist da die Hauptfigur, die von dem Fall besessen ist, wenn auch nicht in dem Ausmaß, wie es bei dem Protagonisten in Maldoror geschieht. Vor allem aber die Auflösung hat es in sich, genauer die Art und Weise, wie die Polizei ans Ziel kommt. Dadurch reicht es bei Steeltown Murders am Ende doch noch für eine solide True-Crime-Serie. Wer sich für die Entwicklung von Ermittlungsmethoden interessiert, wird hier auf jeden Fall bedient. Hochspannung ist aber nicht angesagt.

Credits

OT: „Steeltown Murders“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Marc Evans
Drehbuch: Ed Whitmore
Musik: Sarah Warne
Kamera: Sam Thomas
Besetzung: Philip Glenister, Keith Allen, Steffan Rhodri, Scott Arthur, Siôn Alun Davies, Rhys Rusbatch, Nia Roberts, Elinor Crawley, Karen Paullada, Gareth John Bale, Richard Harrington

Bilder

Trailer

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Steeltown Murders
fazit
„Steeltown Murders“ schildert, wie der Fall um den Saturday Night Stranger, der drei Frauen vergewaltigte und tötete, Jahrzehnte später doch noch aufgeklärt wurde. Der auf zwei Zeitebenen spielende Krimi ist dabei sehr ruhig, für viele vermutlich sogar langweilig. Neben den stimmungsvollen 70er-Jahre-Szenen ist es vor allem die ungewöhnliche Auflösung, die einen Blick auf die True Crime Serie rechtfertigen.
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