Stralsund - Kaltes Blut Tv Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Sandra Hoever

Stralsund: Kaltes Blut

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„Stralsund: Kaltes Blut“ // Deutschland-Start: 12. Oktober 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als Geschäftsfrau ist Anette Viet (Johanna Gastdorf) knallhart und zeigt immer wieder Nerven aus Stahl. Das kann sie in der aktuellen Situation auch gut gebrauchen. So wurde ihr Bruder Hagen ermordet, Irina (Patricia Ivanauskas), die Frau ihres Sohns Oskar (Max Koch), wurde entführt. Jule Zabek (Sophie Pfennigstorf) und Karl Hidde (Alexander Held) von der Mordkommission kommen bei diesem Fall aber kaum weiter, auch weil die Unternehmerfamilie sich bedeckt hält und bei Irina behauptet, sie sei nur in Urlaub. Während diese in dem Keller Todesangst hat, mischt sich unerwartet BKA-Beamtin Polina Kross (Heike Trinker) in den Fall ein. Schon länger hat die Expertin für Wirtschaftskriminalität das Familienunternehmen im Visier und steht kurz dafür, die Viets endlich zu überführen. Da passen ihr die Ermittlungen im Mordfall überhaupt nicht, könnten diese doch in die Quere kommen …

Gern mal übertrieben

Als bei Stralsund gleich drei Leute ausstiegen, stand die ZDF-Krimireihe vor der Frage: Wie soll man diese ersetzen? Gerade bei der beliebten Hauptfigur war die Herausforderung groß. Wohl auch, um einen möglichst großen Kontrast herzustellen, ersann man deshalb eine sehr eigenwillige neue Protagonistin, die ständig irgendwelche Alleingänge macht. Beim Auftakt Der lange Schatten war das sehr nervig, man hatte schon keine Lust mehr auf die Neue. Bei Tote Träume war das etwas besser gelöst, auch weil der Fokus weniger stark auf ihr lag. Nun liegt mit Kaltes Blut der dritte Auftritt der Kommissarin vor. Und erneut fuhr man etwas zurück. So fügt sie sich inzwischen deutlich besser ein, man hat stärker das Gefühl, es mit einem wirklichen Team zu tun zu haben und nicht mit einem Selbstverwirklichungstrip einer sozial inkompetenten Egozentrikerin.

Dafür hat sie anderweitig etwas zu tun. So baut der Film ein Techtelmechtel mit der Zufallsbekanntschaft Tom Kahn (Philipp Seidler), was später zu einer Überschneidung des privaten und des beruflichen Teils führt. Ganz zufällig natürlich, wie so oft in deutschen Fernsehkrimis. Aber um Glaubwürdigkeit geht es Regisseurin und Drehbuchautorin Petra K. Wagner, die schon beim letzten Mal verantwortlich war, nicht. Bei Stralsund: Kaltes Blut ist gerne alles mal übertrieben. Zwar wird es im weiteren Verlauf Verweise auf die Realität gehen, wenn illegale Geschäfte mit Russland ein Faktor sind. Nicht ohne Grund rückt die BKA an. Das heißt aber nicht, dass man hiermit einen realistischen Film gedreht hätte. Das Publikum soll unterhalten werden, nicht belehrt oder informiert.

Und trotzdem zäh

Das klappt mal besser, mal schlechter. Entführungen sind eigentlich ein probates Mittel, um beim Publikum für Nervenkitzel zu sorgen, wenn man mit dem Opfer mitfiebert. Hier weiß man allerdings die ganze Zeit, wie es Irina geht, da sie dauernd zu sehen ist. Man hat auch nicht wirklich das Gefühl, dass ihr eine unmittelbare Gefahr droht, trotz des vorangegangenen Mordes. Wenn überhaupt besteht die Spannung von Stralsund: Kaltes Blut darin, dass sich alle fragen dürfen, wer hinter der Entführung steckt. Allerdings wird selbst das grob verraten, wenn wir wissen, dass das mit irgendeinem Deal mit den Russen zu tun haben muss. Kurz wird zwar mal eine Alternative ins Spiel gebracht. Dennoch, zum Rätseln ist da weniger.

Das muss nicht grundsätzlich ein Problem sein, wenn die Thrillerelemente packend wären. Wenn ein Film aber weder bei der einen noch der anderen Sache wirklich überzeugt, bleibt nicht mehr viel übrig, wofür man sich das anschauen muss. Am ehesten ist da noch das Kompetenzgerangel zwischen Mordkommission und BKA, die aus unterschiedlichen Motiven heraus ermitteln und sich dabei gegenseitig das Leben schwermachen. Aber das ist nicht genug. Immerhin, mit Johanna Gastdorf, die diese Woche in Mord mit Aussicht: Women in Black schon einmal Talent als toughe Verbrecherin zeigte, hat Stralsund: Kaltes Blut eine immer wieder gern gesehene Schauspielerin verpflichtet. Aber auch sie kann nicht verhindern, dass der 23. Teil der 2009 gestarteten Reihe immer wieder zäh ist.

Credits

OT: „Stralsund: Kaltes Blut“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Petra K. Wagner
Drehbuch: Petra K. Wagner
Musik: Oliver Kranz
Kamera: Peter Polsak
Besetzung: Sophie Pfennigstorf, Alexander Held, Johanna Gastdorf, Heike Trinker, Tom Keune, Dmitri Frid, Patricia Ivanauskas, Max Koch, Janusz Cichocki, Philipp Seidler

Bilder

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Stralsund: Kaltes Blut
fazit
„Stralsund: Kaltes Blut“ handelt von Mord, einer Entführung und krummen Geschäften mit Verbrechern. Das klingt eigentlich spannend, ist aber zwischendurch immer wieder zäh. Glaubwürdigkeit sollte man von dem Krimi sowieso nicht erwarten, interessante Rätsel ebenso wenig.
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