Super Man The Christopher Reeve Story
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Super/Man – The Christopher Reeve Story

Super Man The Christopher Reeve Story
„Super/Man: The Christopher Reeve Story“ // Deutschland-Start: 10. Oktober 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Mit der Hauptrolle in Richard Donners Superman erlangte Christopher Reeve internationale Bekanntheit. Durch den bahnbrechenden Erfolg an den Kinokassen wurde er zum Superstar und galt als der neue Stern am Hollywood-Himmel. Vor seiner Rolle als „Man of Steel“ spielte er fast ausschließlich in Broadway-Musicals, entwickelte dabei aber bereits den Ehrgeiz, seinen Vater stolz zu machen und all seine Projekte mit größter Hingabe zu verfolgen. Dieser Ehrgeiz übertrug sich auch auf sein Privatleben und seine Hobbys. Reeve war begeisterter Skifahrer und Reitsportler. 1995 ereignete sich dann der tragische Unfall, der seine Karriere für immer verändern sollte. Beim Springreiten stoppte sein Pferd abrupt und warf ihn ab. Zwar überlebte er den Sturz, war jedoch fortan querschnittgelähmt.

Kampf zurück ins Leben

In ihrer Dokumentation Super/Man – The Christopher Reeve Story fokussieren sich die Regisseure Ian Bonhôte und Peter Ettedgui (Alexander McQueen – Der Film) auf den Kontrast von Christophers Leben vor und nach dem Unfall. Dabei stellen sie besonders die psychische Stärke dar, die es brauchte, um die Motivation zu finden, ein Leben weiterzuführen, das durch ein einzelnes Ereignis so massiv verändert wurde. Einem Mann, der trotz einzelner Rückschläge in seiner Karriere einer der vielversprechendsten Stars in Hollywood war, wurde innerhalb weniger Sekunden die Möglichkeit genommen, sich zu bewegen – und damit auch die Möglichkeit, seinen Beruf in gleichem Maße weiter auszuüben.

In der Anfangszeit, als er künstlich beatmet werden musste, kam ihm selbst der Gedanke, ob es besser wäre, die Geräte abzustellen und loszulassen. In seinen eigenen Worten rettete ihm seine Ehefrau Dana Reeve an diesem Tag das Leben, indem sie ihm sagte, dass sie seine Entscheidung über sein Leben akzeptieren würde, aber dass sie immer an seiner Seite sein und ihn bedingungslos lieben würde. Ihre Worte, sein tief verwurzelter Kampfgeist und die Unterstützung zahlreicher Freunde – allen voran Robin Williams – gaben Christopher Reeve die Kraft, sich nach und nach zurückzukämpfen und für sich selbst einen Sinn zu finden, wenngleich weitestgehend abseits der Schauspielerei.

Entschlossen, seine Bekanntheit zu nutzen, um Leidensgenossen eine Stimme zu geben, engagierte sich Christopher Reeve vehement für die politische Wahrnehmung und die strukturelle Förderung von Forschung und Pflege im Bereich der Wirbelsäulenverletzungen. In der Dokumentation kommen immer wieder befreundete Schauspieler, Politiker und Aktivisten zu Wort, die von Christophers Unermüdlichkeit und Hartnäckigkeit berichten. 1996 nahm er sogar die beschwerliche und risikoreiche Reise nach Los Angeles auf sich, um bei den Oscars eine Rede zu halten und öffentlich zu zeigen, dass er sich nicht versteckte und sich nicht für seine Behinderung schämte.

Reeves Vermächtnis: Ein Held abseits der Leinwand

Seine Familie und einflussreiche Freunde wie Whoopi Goldberg, John Kerry und vor allem seine Kinder verleihen Super/Man – The Christopher Reeve Story Leben und Herzlichkeit, indem sie ihre Erinnerungen teilen und gleichzeitig Christophers Botschaft über seinen Tod hinaus weitertragen. Durch seine insgesamt vier Superman-Filme war Christopher Reeve für mehr als eine Generation vor allem eines: Superman, der Mann aus Stahl. Der tragische Unfall von 1995 verdeutlichte, dass Hollywoods Leinwände letztlich doch nur Fiktion abbilden. Christopher Reeves Kryptonit war eine Mischung aus einem bockenden Pferd und Pech. Den Status eines Helden erreichte er jedoch abseits der Leinwand durch seinen unbedingten Willen, das Beste aus seiner Situation zu machen und seine Bekanntheit zu nutzen, um denen eine Stimme zu geben, die zu wenig gehört werden. Mit der Gründung der „Christopher Reeve Foundation“ tat er mehr als das: Er gründete eine Stiftung, deren einziges Ziel es war, die Forschung im Bereich von Wirbelsäulenverletzungen voranzutreiben und Menschen, die sein Schicksal teilen, eines Tages wieder das Laufen zu ermöglichen.

Intimste Einblicke

Die Regisseure erzählen die Geschichte von Christopher Reeve nicht linear, sondern springen immer wieder zwischen Ereignissen vor und nach dem Unfall hin und her. Dabei integrieren sie Christophers Familienleben und wechseln zu aktuellen Interviewausschnitten mit seinen Kindern. So bekommen die Zuschauer das Gefühl eines deutlich intimeren Einblicks in sein Leben und sein familiäres Verhältnis vor und nach dem Unfall. Visuell unterstützt wird dieser Einblick in das kontrastreiche Leben von Christopher Reeve immer wieder durch Szenenbilder, die Superman zeigen, wie er versucht, sich gegen eine schleichende Kryptonitvergiftung zu wehren – symbolisch für den andauernden Kampf Christophers gegen seinen Zustand.

Credits

OT: „Super/Man: The Christopher Reeve Story“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Ian Bonhôte, Peter Ettedgui
Drehbuch: Ian Bonhôte, Otto Burnham, Peter Ettedgui
Musik: Ilan Eshkeri
Kamera: Brett Wiley
Mitwirkende: Christopher Reeve, Johnny Carson, Richard Donner, Robin Williams

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Super/Man – The Christopher Reeve Story
fazit
„Super/Man: The Christopher Reeve Story“ liefert den Zuschauern einen intimen und emotionalen Einblick in die tragischen Umstände, die Christopher Reeve abseits der Leinwand zu einem Helden machten. Auch jüngere Kinogänger, die Richard Donners Filme nicht gesehen haben und dementsprechend keine emotionale Bindung zu dem Schauspieler haben, erleben mit dieser Dokumentation eine inspirierende und eine ganz eigene Version einer Heldenreise.
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