Terrifier 3
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Terrifier 3

Terrifier 3
„Terrifier 3“ // Deutschland-Start: 31. Oktober 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Nach seinem vermeintlichen Tod kehrt Art der Clown (David Howard Thornton) pünktlich zu Weihnachten nach Miles County zurück und beschert den Bewohnern eine schreckliche Bescherung. Dieses Mal ist er allerdings nicht allein, sondern mordet mit der Unterstützung eines seiner ersten Opfer, Victoria Heyes (Samantha Scaffidi). Nachdem diese in der Post-Credit-Szene von Terrifier 2 in der Psychiatrie augenscheinlich schwanger war und daraufhin den Kopf von Art gebar, hilft sie ihm nun, zu Kräften zu kommen. Gemeinsam mit dem wiederhergestellten Art brechen sie aus der Psychiatrie aus und machen sich auf die Suche nach Sienna (Lauren LaVera), um Rache zu nehmen.

Independent-Erfolgsgeschichte

Mit Terrifier 3 liefert Damien Leone bereits den vierten Film mit dem ikonischen Clown. Was mit All HallowsEve (2013) als Low-Budget-Slasher begann, hat sich inzwischen zu einem ausgewachsenen Franchise mit treuer Fanbase entwickelt. Das Budget des neuesten Teils ist mittlerweile auf stolze 2 Millionen Dollar angewachsen und das immer noch ohne Zutun eines großen Studios. Leone bevorzugt Crowdfunding, um in seinen kreativen Entscheidungen unabhängig zu bleiben und den Fans den Grad an Gewalt zu bieten, den sie erwarten.

Splatter über Story

Eingefleischte Genre-Fans kommen hier wieder voll auf ihre Kosten. Wie auch die Vorgänger besticht Terrifier 3 durch kompromisslose und exzessive Gewalt, bei der die Kamera stets voll draufhält. Über eine Laufzeit von knapp über zwei Stunden spritzt Blut im Überfluss. Wie gewohnt bleibt Art bei seinen Morden weiterhin stumm und imitiert nur gelegentlich durch Mimik die Schreie seiner Opfer. Darüber hinaus bedient er sich erneut eines kreativen Arsenals an Waffen und Werkzeugen, um möglichst viel Schmerz zu verursachen. Von klassischen Mordwaffen wie Pistolen und Messern bis hin zu unkonventionelleren Methoden wie einer Kettensäge oder gar Tod durch flüssigen Stickstoff ist alles dabei.

Während all dieses Gemetzels bleibt jedoch die Handlung auf der Strecke. Besonders in der ersten Hälfte zeigt Terrifier 3 so gut wie keine Handlungsentwicklung. Vielmehr mordet sich Art ziellos durch wahllos ausgewählte Opfer. Trotz wechselnder Methoden und Schauplätze wiederholen sich die Gewaltexzesse, was den Schauwert und die Kurzweiligkeit zunehmend mindert. Leones Versprechen, im Vergleich zu den Vorgängern noch einen draufzusetzen, wird nur teilweise erfüllt. Fans, die die Schlafzimmer-Szene in Teil 2 überstanden haben, dürften in Terrifier 3 kaum an ihre Grenzen geraten. Das weihnachtliche Setting bringt immerhin ein bisschen Abwechslung, auch wenn der Clown im Weihnachtsmannkostüm keine echte Innovation darstellt. Victoria als zweite Antagonistin funktioniert dafür überraschend gut als Arts Sidekick, auch wenn sie abgesehen vom Ende unerklärlicherweise nicht immer an seiner Seite ist.

Never change a running system

Mit Terrifier 3 beweist Damien Leone vor allem eines: Er bleibt sich treu. Schwächen im Drehbuch fallen kaum auf, da der Zuschauer ständig damit beschäftigt ist, die neuen, grausamen Morde zu verarbeiten. Den Effekten sieht man das gestiegene Budget deutlich an, und allein durch die Massen an Kunstblut fühlt man sich an die alten Filme der Evil Dead-Reihe erinnert. David Howard Thornton, der Art the Clown inzwischen zum vierten Mal verkörpert, scheint sich vielleicht fast zu wohl in dieser Rolle zu fühlen. Sein Schauspiel, das Gewalt, Pantomime und Slapstick-Humor vereint, ist inzwischen ikonisch und trägt den gesamten Film. Lauren LaVera als „Final Girl“ Sienna macht ihre Sache schauspielerisch gut, leidet aber immer wieder unter schlecht geschriebenen Dialogen. Trotz aller Grausamkeit greift Terrifier 3 erneut auf schwarzen Humor zurück, um die Stimmung auf seine eigene, makabre Weise aufzulockern. Was manchmal funktioniert, führt ebenso oft zu einem Gefühl des Unwohlseins, das bei Filmen wie diesem einfach dazugehört.

Credits

OT: „Terrfier 3“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Damien Leone
Drehbuch: Damien Leone
Musik: Paul Wiley
Kamera: Georg Steuber
Besetzung: David Howard Thornton, Lauren LaVera, Antonella Rose, Elliott Fullam, Samantha Scaffidi, Margaret Anne Florence, Bryce Johnson

Bilder

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Terrifier 3
fazit
Fans des Terrifier-Franchise bekommen genau das, was sie nach den Vorgängern erwarten: einen harten Slasher/Splatter-Film, mit dem Damien Leone erneut versucht, Grenzen zu überschreiten, was Schock und Brutalität angeht. Insgesamt ist „Terrifier 3“ kaum schockierender als der Vorgänger, setzt sich aber durch das weihnachtliche Setting thematisch etwas ab. Besonders im Mittelteil seiner über zweistündigen Laufzeit wirkt der Film jedoch repetitiv und ziellos, was Fans aber kaum davon abhalten dürfte, jeden einzelnen Kill zu zelebrieren.
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von 10