Time Cut Netflix Streamen online
© Allen Fraser/Netflix

Time Cut

Time Cut Netflix Streamen online
„Time Cut“ // Deutschland-Start: 30. Oktober 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Lucy Field (Madison Bailey) hat es nicht leicht zu Hause. So steht sie im Schatten ihrer Schwester Summer (Antonia Gentry), die mehr als zwanzig Jahre zuvor von einem Serienmörder getötet wurde. Lucy hat diese nie kennengelernt, sie wurde erst nach dem Mord geboren. Doch die Auswirkungen spürt sie noch immer. Ihre Eltern Gil (Michael Shanks) und Kendra (Rachael Crawford) sind nie über den Verlust hinweggekommen und sind, traumatisiert von der Erfahrung, bei allem übervorsichtig. Hinzu kommt, dass der Schuldige nie gefasst wurde. Als die drei noch einmal an den Ort des Verbrechens zurückkehren, entdeckt Lucy eine seltsame Maschine. Ehe sie es sich versieht, ist sie mit dieser in die Vergangenheit zurückgereist, ausgerechnet in das Jahr 2003 – das Jahr des Mordes. Für Lucy steht fest, dass sie irgendwie verhindern muss, dass der Killer ihre Schwester erwischt und findet in Quinn (Griffin Gluck) einen bereitwilligen Helfer …

Die Vergangenheit und eine mörderische Tragödie

Normalerweise überschüttet Netflix im Oktober sein Publikum mit Horrortiteln, in Vorbereitung auf Halloween. Dieses Jahr sind reine Genrevertreter jedoch selten. Dafür gibt es eine Reihe düsterer Titel. In Don’t Move muss beispielsweise eine gelähmte Frau vor einem Serienmörder fliehen. Die True-Crime-Doku Hier spricht Zodiac erinnert an einen Killer, von dem bis heute nicht klar ist, wer er ist. In Die letzte Nacht in Tremor hat ein Musiker schreckliche Visionen von der Zukunft, die er zu verhindern versucht. In eine thematisch ähnliche Richtung geht nun Time Cut, bei dem tatsächlich mal wieder mit Horrormotiven gearbeitet wird. Auch bei dem US-Film soll eine Tragödie aufgehalten werden. Statt rätselhafter Visionen gibt es jedoch eine Zeitreise, wodurch noch Science-Fiction-Elemente hinzukommen.

Das Szenario könnte manchen bekannt vorkommen. Tatsächlich kam vor fast exakt einem Jahr mit Totally Killer – Gefährliches Spiel mit der Zeit ein Film heraus, der eine frappierend ähnliche Geschichte erzählte. In beiden Fällen reist eine junge Protagonistin in die Vergangenheit und will den Mord an Angehörigen verhindern. Während das dort aber mit viel Humor genommen wird, ist der Film hier deutlich ernster angelegt. Ganz ohne Witze geht es zwar nicht, wenn die Hauptfigur eine fremde Zeit kennenlernt und sich damit schwertut. Ein paar der üblichen Culture-Clash-Momente sind schon drin. Obwohl Michael Kennedy, der die Idee für die Geschichte hatte und gemeinsam mit Regisseurin Hannah MacPherson das Drehbuch geschrieben hat, die Kombination aus Komödie und Slasher vertraut ist – er arbeitete an Freaky und It’s a Wonderful Knife –, hält er sich hier aber zurück.

Harmlos und für eine jüngere Zielgruppe

Zurückhaltend ist das Werk aber auch im Hinblick auf die Gewalt. An und für sich sollte man erwarten, dass es bei einem Film über einen unbekannten Serienmörder ordentlich zur Sache geht. Gezeigt wird davon aber so gut wie nichts. Tatsächlich rückt das teilweise so stark in den Hintergrund, dass man sich zwischendurch fragen darf, ob das überhaupt ein Horrorfilm sein soll. Wer zu Halloween entsprechende Kost sucht, ist bei Time Cut doch eher verkehrt. Dafür hat der Film andere Qualitäten. Beispielsweise stimmt die Dynamik zwischen den Figuren. Da geht es maßgeblich doch auch um das Verhältnis, das Lucy zu Summer aufbaut, ebenso zu Quinn, den sie in ihre Pläne einweiht. Zumindest ein jugendliches Publikum, und an ein solches richtet sich der Film, kann sich mit den sympathischen Figuren identifizieren.

Kurz wird es auch richtig interessant, wenn Lucy vor einer geradezu unmenschlichen Entscheidung steht, bei der es eigentlich keine richtige Antwort geben kann. Leider ist Time Cut dann aber doch nicht mutig genug, um das auch wirklich durchzuziehen. Allgemein ist das Finale eher enttäuschend, da hätte man schon mehr erwarten können. Insgesamt springt deshalb nur ein netter Genrebeitrag für Jugendliche heraus, die vielleicht ebenfalls zu Halloween ein bisschen mitfiebern wollen. Wobei es auch wirklich nur ein bisschen ist, richtig spannend wird das hier nicht. Durch den besagten Verzicht auf Humor ist das hier auch weniger unterhaltsam als die vorangegangenen Werke von Kennedy.

Credits

OT: „Time Cut“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Hannah MacPherson
Drehbuch: Hannah MacPherson, Michael Kennedy
Musik: Anna Drubich
Kamera: Tony Mirza
Besetzung: Madison Bailey, Antonia Gentry, Griffin Gluck, Jordan Pettle, Megan Best, Samuel Braun, Sydney Sabiston, Rachael Crawford, Michael Shanks

Trailer

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Time Cut
fazit
In „Time Cut“ verschlägt es eine Jugendliche ins Jahr 2003, wo sie den Mord an ihrer älteren Schwester verhindern will. Das Ergebnis ist schon ganz nett, lebt von der Dynamik der Figuren. Genrefans wird das jedoch zu harmlos sein. Auch auf Humor muss man verzichten, obwohl der hier zu erwarten gewesen wäre.
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