Tyler Perry Beauty in Black Netflix Streamen online
© Calvin Ashford/Netflix

Beauty in Black – Staffel 1

„Beauty in Black – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 24. Oktober 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich kann Kimmie (Taylor Polidore Williams) von Glück reden. Viele Jahre hätte sie ins Gefängnis gemusst. Doch Jules (Charles Malik Whitfield) schaffte es, sie da rauszuholen. Im Gegenzug hat sie nun aber Schulden. Sehr viele Schulden sogar, die sie mühselig mit Strippen abarbeiten muss. Geldsorgen hat Mallory (Crystle Stewart) nicht. Seitdem sie Roy (Julian Horton) geheiratet hat, ist sie Teil einer schwerreichen Familie, die ein bekanntes Beauty-Unternehmen besitzt. Dafür hat sie ein anderes Problem: In einer Regennacht hat sie, abgelenkt von einem neuen Seitensprung Roys, eine Frau umgefahren. Jules versucht zwar auch, dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Aber das ist nicht so einfach viel gedacht. Tatsächlich ist die Geschichte deutlich größer und droht nun auch Roys Eltern Horace (Ricco Ross) und Olivia (Debbi Morgan) sowie seinen Bruder Charles (Steven G. Norfleet) ins Unglück zu stürzen …

Unzumutbare Charaktere

Eines muss man Tyler Perry ja lassen: Der US-amerikanische Regisseur, Autor und Produzent ist sehr produktiv. Hierzulande war der Filmemacher lange Zeit nur einem kleinen Publikum bekannt, seine diversen Kinotitel schafften es nicht zu uns. Seitdem er aber im Streaminggeschäft mitmischt, werden ständig irgendwelche Geschichten von ihm bei uns veröffentlicht. Dieses Jahr kamen bereits zwei Filme von ihm heraus. In Mea Culpa erzählte er von einer Anwältin, die in einer dysfunktionalen Beziehung und einem schwierigen Fall steckt. Bei Divorce in the Black wurde es dann ganz besonders toxisch, als eine Ehe sehr hässlich auseinandergeht. Wem das noch nicht reicht, bekommt jetzt dank Netflix eine besonders große Packung ab. Mit Beauty in Black legt er eine ganze Serie vor, die am Ende 16 Folgen umfassen wird.

Die ersten acht, die in der ersten Staffel untergekommen sind, haben dabei aber schon so viel Stoff, dass es bei anderen für mehrere reichen würde. Dabei sind es mehr oder weniger zwei Stränge, von denen Perry, der auch alle Drehbücher geschrieben hat, erzählt. Der eine befasst sich mit Kimmie, die nach dem Rauswurf aus der Wohnung ihrer Mutter darum kämpft, sich zu versorgen. Der andere erzählt von der sehr reichen und sehr dysfunktionalen Familie. Das sind Themen, mit denen sich der Serienschöpfer immer gern befasst. Hier wird das alles durch den zeitlichen Umfang noch größer aufgezogen. Da dürfen dann alle ihre Macken haben. Vor allem dürfen sie aber alle sehr unsympathisch sein. Ein paar wenige Ausnahmen gibt es natürlich. So soll Kimmie die Heldin sein. Auch Charles ist nicht verkehrt, gemessen an dem, was man von ihm zu sehen bekommt. Ansonsten scheint Beauty in Black aber der Versuch zu sein, möglichst viele unzumutbare Charaktere auf engem Raum zusammenzubringen.

Hoffnungslos unsinnig

Dass diese völlig überzeichnet und zugleich frei von jeglicher Tiefe sind, dürfte niemanden überraschen. Das ist nun einmal typisch für Perry. Auch die zum Teil haarsträubenden Dialoge ist man bereits von ihm gewohnt. Auf eine gewisse Weise macht Beauty in Black aber mehr Spaß als diverse andere Produktionen des US-Amerikaners. So wird das hier schnell dermaßen absurd, dass man schon neugierig sein darf, wie das Ganze ausgeht. Dabei werden auch wieder Seifenoper-Drama mit Thrillerelementen gekreuzt. Von Anfang an ist der Ton rau, später steht so manche Todesdrohung im Raum. Gewalt geht sowieso, ob nun innerhalb der Familie oder mit Außenstehenden. Kriminell sind sie auch, fast niemand hier hält sich an Gesetze, Regeln gelten nicht.

Daraus hätte man prinzipiell auch etwas Sinnvolles machen können, etwa zum Thema Klassenunterschiede, wenn die Familie hier irgendwie an keine Gesetze gebunden ist und deshalb Leute und Recht kaufen kann. Nur hat Perry so seine Probleme mit dem Sinnvollen oder schlichtweg kein Interesse daran, dass seine Geschichten in irgendeiner Form funktionieren, sofern man das Gehirn einschaltet. Und so wird es dann auch gefühlt von Minute zu Minute bescheuerter, es gibt an den Haaren herbeigezogene Wendungen und Unterhaltungen, die nach dem Zufallsprinzip ablaufen. Den Fans darf das aber alles egal sein. Beauty in Black ist in der Hinsicht auch nicht schlimmer als seine anderen Filme, die offensichtlich nach wie vor ein großes Publikum finden und ihn damit bestätigen.

Credits

OT: „Beauty in Black“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Tyler Perry
Drehbuch: Tyler Perry
Musik: JimiJame$, Wow Jones
Kamera: Justyn Moro
Besetzung: Crystle Stewart, Taylor Polidore Williams, Amber Reign Smith, Ricco Ross, Steven G. Norfleet, Julian Horton, Terrell Carter, Richard Lawson, Debbi Morgan, Charles Malik Whitfield

Bilder

Trailer

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Beauty in Black – Staffel 1
fazit
„Beauty in Black“ erzählt von einer hoch verschuldeten Stripperin und einer schwer funktionalen Familie, die ein Beauty-Unternehmen leitet. Schön ist das Ergebnis jedoch nicht. Vielmehr handelt es sich um eine typische Produktion von Tyler Perry, die völlig übertrieben ist, dafür bei den Figuren nur das Minimum macht. Fans werden sich über die Mischung aus Seifenoper-Drama und Thriller freuen, der Rest schockiert bis belustig sein. Wobei das dieses Mal so bescheuert ist, dass man schon auch neugierig sein darf, wie das weitergeht.
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