Weihnachten der Tiere Le Grand Noël des Animaux
© Luftkind Filmverleih

Weihnachten der Tiere

Weihnachten der Tiere Le Grand Noël des Animaux
„Weihnachten der Tiere“ // Deutschland-Start: 21. November 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Natürlich, zu einem gewissen Grad ist man es gewohnt, dass jedes Weihnachten früher anzufangen scheint. So ist es längst keine Ausnahme mehr, wenn bereits Ende August das erste Weihnachtsgebäck in den Supermärkten ausliegt. Dennoch dürften sich so manche Besucher und Besucherinnen des Annecy Animationsfilmfests 2024 gewundert haben, als dort Weihnachten der Tiere Premiere feierte. Wer ist denn schon Anfang Juni in Stimmung für so etwas? Und doch, wer das Glück hatte, seinerzeit ein Ticket für den Film zu ergattern, wird vermutlich gar nicht mehr darüber nachgedacht haben, wie unpassend das Setting in der sommerlichen Alpenstadt war. Denn wer empfänglich war für das für eine jüngeres Publikum gedachte Werk war, durfte sich von den Geschichten verzaubern lassen, die so weit weg waren und zugleich zeitlos.

Fünfmal animiertes Weihnachten

Genauer besteht der Film aus fünf Kurzgeschichten sowie einzelnen Zwischensequenzen, die als Übergänge dienten. Alle sechs Segmente wurden von unterschiedlichen Regisseurinnen umgesetzt. Weihnachten der Tiere knüpft damit an animierte Anthologien an, die im Laufe der Zeit immer mal wieder produziert wurden. Das bekannteste Beispiel ist sicherlich Fantasia, der Disney-Hit von 1940, welcher klassische Musikstücke nahm, etwa von Bach oder Beethoven, und mit animierten Sequenzen bebilderte. In eine ähnliche Richtung ging 1976 der italienische Regisseur Bruno Bozzetto in Allegro non troppo, der für seine satirischen Zeichentrickfilme bekannt ist. Im Gegensatz zu diesen Titeln spielt hier Musik keine nennenswerte Rolle. Gesprochen wird aber ebenso wenig, die Dialoge sind selten, das meiste wird allein über die Optik erzählt.

Die Geschichten der fünf Kurzfilme sind insgesamt recht schlicht, was zum einen der Kürze, aber auch der jüngeren Zielgruppe geschuldet sein dürfte. Spaß machen sie aber alle. Sie sind auch erstaunlich abwechslungsreich, wenn man den inhaltlichen Rahmen betrachtet. So mussten alle Abschnitte dem Titel Weihnachten der Tiere entsprechend etwas mit Weihnachten und Tieren zu tun haben. Beim Auftakt Der Weihnachtsmann zieht um von Caroline Attia Larivière folgen wir dem Weihnachtsmann, der gemeinsam mit einem Fuchs und einem Storch eine größere Reise wagt, die nicht immer so klappt wie gedacht. Bei Ceylan Beyoğlus Das erste Weihnachten der kleinen Civciv dreht sich alles um die Hühner eines Bauernhofs, die ihr Weihnachtsfest vorbereiten.

Abwechslungsreich, charmant und süß

Der allerletzte Weihnachtsbaum von Olesya Shchukina versucht sich am stärksten im Quintett an einer Botschaft. Erzählt wird von einem Mädchen, das gemeinsam mit der Mutter in einem Wald nach einem Baum Ausschau hält, den sie für Weihnachten fällen können, um dann festzustellen, dass die Menschen praktisch alles bereits gefällt haben. In Der geheimnisvolle Tanuki setzt sich Haruna Kishi zumindest dafür ein, sich anderen gegenüber freundlich zu verhalten, die beiden Kinder werden dafür wie in einem Märchen dafür belohnt. Zum Abschluss gibt es Das große Fest der Tiere, bei dem es dann besonders besinnlich wird. Wo andere Kurzfilme noch etwas mehr auf Humor setzten, sollen hier die Zuschauer und Zuschauerinnen verzaubert werden.

Das klappt prinzipiell gut, das ist schon alles sehr charmant und süß geworden. Bemerkenswert ist auch, dass die einzelnen Filme so gut zusammenpassen. Dabei wurden sie alle unabhängig voneinander produziert und verwenden auch und Stile. Man orientierte sich dabei primär an klassischen Animationstechniken, darunter etwa Aquarellmalerei und japanischer Pergamentdruck. Dadurch sehen die einzelnen Abschnitte schon anders aus. Sie unterscheiden sich auch im Detailgrad. Sehenswert sind sie aber alle auf ihre Weise, sowohl als Einzelbeitrag wie auch in Kombination. Damit ist Weihnachten der Tiere ein heißer Tipp für die kalte Jahreszeit, sorgt aber auch zu anderen Zeiten für wohlige Wärme – gleich, was das Wetter draußen gerade so veranstaltet.

Credits

OT: „Le Grand Noël des Animaux“
Land: Frankreich, Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Caroline Attia Larivière, Ceylan Beyoğlu, Olesya Shchukina, Haruna Kishi, Camille Alméras, Natalia Chernysheva
Drehbuch: Caroline Attia Larivière, Ceylan Beyoğlu, Olesya Shchukina, Haruna Kishi, Camille Alméras, Natalia Chernysheva
Musik: Pablo Pico

Bilder

Trailer

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Weihnachten der Tiere
fazit
„Weihnachten der Tiere“ vereint fünf animierte Kurzfilme, die sich alle irgendwie um Weihnachten und Tiere drehen. Diese sind trotz des gemeinsamen Themas abwechslungsreich und fügen sich doch gut zusammen. Das Ergebnis ist ein charmantes und süßes Werk für eine junge Zielgruppe, das man sich auch zu jeder anderen Jahreszeit gut anschauen kann.
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