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© MDR/Molina Film/Maor Weisburd

Wolfsland: In der Schlinge

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„Wolfsland: In der Schlinge“ // Deutschland-Start: 31. Oktober 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Die Verwunderung ist groß bei Viola „Kessie“ Delbrück (Yvonne Catterfeld), als sie einen Anruf von Jenni Meißner alias Brad (Valery Tscheplanowa) erhält. Schließlich handelt es sich bei ihr um den Kopf der berüchtigten Mafiabande „Das dreckige Dutzend“, hinter dem sie, Burkhard „Butsch“ Schulz (Götz Schubert) und Dr. Grimm (Stephan Grossmann) schon seit Längerem her sind. Meißner wolle aussteigen und eine neue Identität, im Gegenzug will sie auspacken und auch ihren Boss ans Messer liefern, von dem bislang niemand wusste, dass es ihn gibt. Allerdings hat sie dabei eine Bedingung: Von diesem Deal darf weder Butsch noch Staatsanwältin Anne Konzak (Christina Große) etwas erfahren, die früher ihre Geliebte war und nun mit Butsch zusammen ist …

Rückkehr der Verbrecherbande

Seit 2016 ist das Polizeiduo Delbrück und Schulz von Wolfsland nun inzwischen im Einsatz und hat sich dabei als äußerst verlässlich erwiesen. Verlässlich für die ARD, die meistens so 5 bis 5,5 Millionen Menschen vor die Fernseher lockt, wenn die zwei ihre Ermittlungen starten. Verlässlich aber auch für das Publikum. So wurden abgesehen von 2017 jedes Jahr zwei neue Filme ausgestrahlt. Da ist 2024 keine Ausnahme. Zwar ist man diesmal früher dran als sonst. Während die Krimis sonst im Dezember laufen, geht es dieses Mal bereits an Halloween los. Ansonsten hat sich aber nicht viel geändert. Los geht es mit In der Schlinge, die Woche drauf steht Schwarzer Spiegel auf dem Programm. Fans dürfen sich dabei auf die bewährten Elemente freuen.

Eines davon betrifft das dreckige Dutzend. Immer wieder wurde die Bande in den letzten Jahren thematisiert, tauchte im Hintergrund irgendwo auf, während eigentlich andere Fälle gelöst werden mussten. Tote schlafen schlecht legte vergangenes Jahr jedoch einen stärkeren Fokus darauf und machte klar, dass da noch etwas kommen wird. Zumal auch noch eine recht konstruierte persönliche Beziehung eingebaut wurde. Wolfsland: In der Schlinge baut das dann noch aus, ist die konsequente Fortsetzung. Das bedeutet, dass hiermit primär ein Publikum angesprochen wird, das seit Jahren die Ereignisse verfolgt. Anders als die meisten Teile, welche in sich geschlossene Geschichten erzählen, ist das hier deutlich stärker mit den Vorgängern verflochten. Es ist daher von Vorteil, wenn man bereits in der Materie drin ist, da der Film nur bedingt das Geschehen rekapituliert.

Gefährlich langweilig

Andererseits war es nie so, dass die Geschichten der Reihe eine Stärke wären. Gerade letztes Mal wurde es so unsinnig, dass man sich nicht sicher sein konnte, ob das jetzt eine Parodie sein soll oder doch ernst gemeint ist. Wolfsland: In der Schlinge geht in der Hinsicht nicht ganz so weit. Man verlässt sich hier lieber auf Klischees und Konventionen, sieht man einmal von dem nach wie vor bescheuerten Namen der Bande ab, der schlicht ein schlechter Witz ist. Ob das jetzt besser ist, wenn der 15. Teil der Reihe plötzlich nur noch Dienst nach Vorschrift macht, darüber kann man sich streiten. Auf der einen Seite gibt es seltener Anlass zum Augenrollen. Auf der anderen Seite ist das hier schon auch recht langweilig geworden. Die Atmosphäre mag betont düster sein, außerdem wird ständig die Gefahr betont, die von der Organisation ausgeht. Das allein reicht aber nicht aus, um Spannung zu erzeugen.

Auffällig ist dabei, dass Butsch nur noch wenig Reibefläche bietet. Eigentlich waren die Teile immer davon geprägt, dass er nahezu unerträglich ist, distanzlos, unverschämt, ohne dabei einen Beweis zu liefern, dass sein Ego durch eine fachliche Kompetenz gerechtfertigt wäre. Bei Wolfsland: In der Schlinge ist das nur noch zu erahnen. Stattdessen zeigt er sich von einer überraschend weinerlichen Seite, gerade im Zusammenhang mit seiner Exfrau Thea (Sabine Vitua). Das ist dann schon irgendwie eine Abwechslung, wenn er seine menschliche Seite entdeckt. Götz Schubert ist da schauspielerisch mal gefordert. Es wirkt aber schon sehr erzwungen, weil das zu sehr aus dem Nichts kommt und nicht vorbereitet wurde. Das Ergebnis ist recht mäßig. Auch wenn es grundsätzlich zu begrüßen ist, wenn das Dauerthema mal vorangebracht wird, in der Form ist das nicht genug.

Credits

OT: „Wolfsland: In der Schlinge“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Ole Zapatka
Drehbuch: Sönke Lars Neuwöhner, Sven S. Poser
Musik: Andreas Weidinger
Kamera: Timo Moritz
Besetzung: Götz Schubert, Yvonne Catterfeld, Valery Tscheplanowa, Sabine Vitua, Christina Große, Jan Dose, Stephan Grossmann, Isaak Dentler, Susanne Bredehöft, Rolf Bach, Sebastian Rein, Olaf Normann

Bilder

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Wolfsland: In der Schlinge
fazit
Nachdem die Reihe in den letzten Jahren immer wieder von der berüchtigten Verbrecherbande „Das dreckige Dutzend“ erzählte, spitzt sich die Lage in „Wolfsland: In der Schlinge“ doch mal zu. Trotz einer steigenden Gefahr will dabei aber auch aufgrund der vielen Klischees keine Spannung aufkommen, statt eines nervigen Protagonisten fällt er diesmal durch Weinerlichkeit auf.
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