Zombie Town
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Zombie Town

„Zombie Town“ // Deutschland-Start: 10. Oktober 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Früher einmal, da war Len Carver (Dan Aykroyd) eine große Nummer. Seine Horrorfilme mögen keine besonders guten Kritiken erhalten haben, das Publikum liebte sie aber. Doch das ist lange her, der Regisseur ist in der Versenkung verschwunden. Umso größer ist die Neugierde, als sich der Filmemacher nach einer 30-jährigen Pause mit seinem neuesten Werk „Zombie Town“ zurückmeldet. Der in einer Kleinstadt lebende Schüler Mike (Marlon Kazadi) will jedoch nicht bis zur offiziellen Premiere warten und lädt deshalb seine Klassenkameradin Amy (Madi Monroe), in die er heimlich verliebt ist, dazu ein, sich mit ihm den Film voran anzusehen. Schließlich arbeitet er in einem Kino und sitzt daher an der Quelle. Dabei ahnt er nicht, dass die Filmrolle ein dunkles Geheimnis hat: Sie verwandelt die anderen Menschen in Zombies …

Kleinstadthorror nach einem Erfolgsautor

Auch wenn der Name R. L. Stine hierzulande vielleicht nicht ganz so vielen etwas sagt, gehört er doch zu den ganz Großen. Über 400 Millionen Bücher hat der US-amerikanische Autor verkauft, der sich auf Horrorwerke für ein jüngeres Publikum spezialisiert hat. Das reicht für einen Platz in der Allzeit Top 20. Wobei die Verkaufszahlen auch auf eine hohe Produktivität zurückzuführen sind, mehr als 430 Bücher hat er im Laufe seiner Karriere veröffentlicht. Einige davon wurden auch adaptiert. So wurde seine Reihe Gänsehaut sowohl als Kinofilm wie auch als Disney+-Serie umgesetzt. Fear Street wiederum war die Vorlage für eine Netflix-Trilogie. Mit Zombie Town kommt nun ein weiterer Film bei uns heraus, der auf einem Buch des Schriftstellers basiert. Genauer stand der gleichnamige Roman von 2000 Pate, einer der wenigen im umfangreichen Gesamtwerk von Stine, das nicht Teil einer Reihe ist.

Wobei der Film hierzulande weniger mit dem Autor beworben wird als der Besetzung. Klar, wenn man die beiden 80er-Jahre-Ikonen Dan Aykroyd und Chevy Chase vereint, da wird ein älteres Publikum hellhörig. Allerdings ist das wie so oft eine Mogelpackung. Während Aykroyd zumindest noch eine tragende Rolle hat, ist der Auftritt von Chase sehr kurz. Und eigentlich auch überflüssig: Man hätte ihn problemlos streichen können, ohne dass es jemand gemerkt hätte. Stattdessen stehen bei Zombie Town die beiden Jugendlichen im Mittelpunkt, passend zur Zielgruppe. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, was wichtig ist, da das Abenteuer durchaus auch romantische Züge annimmt. Der schönste Part ist eigentlich auch der, wenn sich der Film auf die Kleinstadt und die dort lebenden Menschen konzentriert, die gern mal ein wenig schräger sein dürfen.

Nett, aber nicht spannend

Von dem Horrorpart sollte man hingegen nicht viel erwarten. Das hängt zum Teil natürlich mit der Ausrichtung zusammen, man richtet sich hier einfach nicht an Genrefans. Außerdem führte hier jemand Fachfremdes Regie. Peter Lepeniotis arbeitete lange im Kinder-Animationsbereich, unter anderem inszenierte er Operation Nussknacker. Da kann man einfach keine Hochspannung erwarten. Hinzu kommt, dass es sich bei Zombie Town um eine eher kostengünstige kanadische Produktion handelt, da machen die Zombies einfach nicht besonders viel her. Hochspannung oder Schrecken ist da nicht angesagt. Wer in der Hoffnung den Film einlegt, kann nur enttäuscht werden.

Besser gelungen ist der Part, der sich um das Filmemachen dreht. Die Erklärung, wie das alles mit den Zombies läuft, ergibt zwar keinerlei Sinn. Das ist schon ziemlich bemüht. Zombie Town funktioniert aber recht gut als augenzwinkernde Liebeserklärung an das Filmemachen und Genrefilme, verbunden mit einem großen Nostalgiefaktor. Dass der bei einem Werk für ein jüngeres Publikum eigentlich keinen Sinn ergibt, scheint niemanden zu stören. Und natürlich reicht das nicht aus, um die diversen Mängel auszugleichen. Irgendwie ist das aber schon eine ganz nette Horrorkomödie für zwischendurch.

Credits

OT: „Zombie Town“
Land: Kanada
Jahr: 2023
Regie: Peter Lepeniotis
Drehbuch: Michael Samonek, Michael Schwartz, Peter Lepeniotis
Vorlage: R.L. Stine
Musik: Ryan Shore
Kamera: Rudolf Blahacek
Besetzung: Marlon Kazadi, Madi Monroe, Dan Aykroyd

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Zombie Town
fazit
„Zombie Town“ ist eine eher an ein jüngeres Publikum ausgerichtete Horrorkomödie nach R.L. Stine um einen Film, der ein gefährliches Eigenleben entwickelt. Das ergibt nicht viel Sinn, vom Horrorpart sollte man auch nicht viel erwarten. Dennoch ist das hier irgendwie ganz nett, zumal die augenzwinkernde Liebeserklärung ans Filmemachen mit Nostalgie einhergeht.
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