900 Tage ohne Anabel 900 Days Without Anabel 900 dias sin Anabel Netflix Streamen online
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900 Tage ohne Anabel

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„900 Tage ohne Anabel“ // Deutschland-Start: 22. November 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Die Liste an True-Crime-Produktion bei Netflix wächst und wächst und wächst. Da vergeht kaum ein Monat, in dem der Streamingdienst nicht an irgendwelche vergangenen Verbrechen erinnert. Oft erscheinen sogar mehrere Filme und Serien in kurzer Zeit. Zuletzt konnte das Publikum in Hier spricht Zodiac eine weitere Theorie über den rätselhaften Zodiac-Mörder erfahren. Sweet Bobby: Mein Catfishing-Albtraum wiederum erzählte von einem Internetbetrug, der gleichzeitig imposant und erschreckend war. Schockierend war auch Das Schweigen brechen: Der Fall Maria Soledad, bei dem es um die Aufarbeitung eines Falls einer 17-Jährigen ging, die vergewaltigt und ermordet wurde. Und auch in der neuen Serie 900 Tage ohne Anabel geht es um die Geschichte einer jungen Frau, die Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.

Die Geschichte einer Entführung

Genauer wird an Anabel Segura erinnert, die am 12. April 1993 entführt wurde. Die 22-jährige Studentin war gerade joggen, als sie von Unbekannten verschleppt wurde. Daran schloss sich eine mehrjährige Suche an, nicht ohne Grund trägt 900 Tage ohne Anabel diesen Titel. Zu dem Zeitpunkt wusste natürlich noch niemand, wie langwierig die Geschichte sein würde, weder die Angehörigen noch die Polizei. Und auch ein Publikum, das den Falls damals nicht verfolgt oder anderweitig davon erfahren hat, würde kaum auf die Idee kommen. Insofern darf man sich fragen, ob die spanische Produktion nicht unnötig das Ergebnis vorwegnimmt. Zumindest teilweise wird man ahnen können, was das bedeutet.

Wobei es auch dann noch genug gibt, um die Zuschauer und Zuschauerinnen bei der Stange zu halten. Schließlich sind da einige Punkte, die aufzuklären sind. Wer sind die Leute, die Anabel entführt haben? Warum hatten sie es auf sie abgesehen? Und wie ging die Geschichte genau aus? 900 Tage ohne Anabel lässt sich Zeit dabei, diese Fragen zu beantworten. Anstatt aus dem Stoff einen Film zu machen, was durchaus möglich gewesen wäre, entschloss man sich dafür, drei Folgen zu drehen, die zwischen 45 und 60 Minuten lang sind, was wie so oft bei Netflix etwas überdimensioniert ist. Gerade ein etwas ungeduldigeres Publikum, das einfach nur die Lösung erfahren möchte, wird da schon etwas auf die Folter gespannt, wenn die Serie ewig braucht, um die einzelnen Stationen abzuklappern.

Emotionale Geschichte, solide umgesetzt

Das soll nicht heißen, dass man hier aber nichts zu erzählen hätte. Da wären zum einen die verschiedenen Versuche der Polizei, die Entführer zu schnappen. Wobei anfangs wirklich alle Hinweise fehlen, man weiß ja nicht einmal genau, warum die junge Frau entführt wurde. Eine Theorie besagte, dass es jemand von der baskischen Terrororganisation ETA war, auch wenn dafür Beweise fehlten. Später stellte sich zwar heraus, dass es doch „nur“ um Geld ging. Das brachte die Ermittlung aber nicht sehr viel weiter. 900 Tage ohne Anabel erzählt da sehr viel aus Sicht der Polizisten, die mit dem Fall beauftragt waren und sehr mit all dem zu kämpfen hatten. An einigen Stellen kommt dabei wirklich Spannung auf, wenn sie sich an brenzlige Situationen erinnern, gerade in dem Abschnitt, wo es um das Lösegeld ging.

Verbunden wird der kriminologische Aspekt mit dem persönlichen. Man gab sich hier schon Mühe, der Verschwundenen auch ein Profil zu geben und das Verbrechen dadurch menschlicher zu machen. Das funktioniert prinzipiell auch, selbst wenn mehr Aufnahmen aus ihrem Leben geholfen hätten, das zu verstärken. Aber selbst ohne das hat 900 Tage ohne Anabel eine sehr tragische Note und wird manche im Publikum bewegen. Fast drei Jahre lang nicht zu wissen, was mit der Tochter geschehen ist, das ist schon brutal. Vor allem das Ende hat es in sich. Ansonsten ist die True-Crime-Doku solide umgesetzt, hebt sich weder inhaltlich noch inszenatorisch groß von der Konkurrenz ab. Es gibt die übliche Mischung aus Interviews mit Leuten, die heute auf den Fall zurückblicken, und historische Archivaufnahmen, die für ein wenig Atmosphäre sorgen.

Credits

OT: „900 dias sin Anabel“
IT: „900 Days Without Anabel“
Land: Spanien
Jahr: 2024
Regie: Mónica Palomero

Trailer

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900 Tage ohne Anabel
fazit
„900 Tage ohne Anabel“ erinnert an den Fall an einer jungen Frau, die 1993 entführt wurde und die fast drei Jahre lang gesucht wurde. Die True-Crime-Dokuserie ist etwas länger, als sie sein müsste, ist bei der Umsetzung auch ohne eigene Note. Bewegend ist die Geschichte aber schon, gerade das Ende hat es in sich.
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