AI Unsichtbarer Feind Romi
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A.I. – Unsichtbarer Feind

„A.I. – Unsichtbarer Feind“ // Deutschland-Start: 25. Oktober 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Nachdem Maddie Keys (Alexa Barajas) in einen schweren Autounfall verwickelt wurde und sich verdrückt hat, besteht ihre Mutter, eine einflussreiche Politikerin, darauf, dass sie erst einmal ein wenig untertauchen soll. Ein passender Ort ist schnell gefunden, in dem Haus von Hertig (Pavel Kríz) kann sie erst einmal durchschnaufen und Gras über die Sache wachsen lassen. An Luxus wird es ihr auch nicht fehlen, das Haus ist mit der modernsten Smart-Home-Technologie ausgestattet. Dort hat sie auch ihre Ruhe. Dann und wann kommt zwar der Techniker Barkley (Juan Riedinger) vorbei, der sich um die künstliche Intelligenz Romi kümmert, die in dem Haus alles erledigt. Ansonsten ist sie aber allein. Zumindest dachte sie das – bis sie eine Reihe eigenartiger Erfahrungen macht …

Trendthema Technoterror

Auch wenn es im Horrorgenre zahlreiche zeitlose Elemente gibt, die man seit Jahrzehnten immer wieder findet – beispielsweise Spukhäuser oder Menschen, die von Dämonen besessen sind –, ist es doch auch immer ein Spiegel der Zeit und greift gesellschaftliche Themen auf. Eines, das derzeit regelmäßig aufgegriffen wird, ist das einer künstlichen Intelligenz, die anfängt, Leute zu terrorisieren. Da war dieses Jahr etwa AfrAId über einen digitalen Assistenten, der sich zunehmend in ein Familienleben einmischt. Bei T.I.M. ist es ein humanoider Roboter, der Grenzen überschreitet. Und dann war da noch I’ll Be Watching – Zuhause hört dich niemand schreien um eine Frau, die sich in einem Smarthome verfolgt fühlt. Mit A.I. – Unsichtbarer Feind kommt nun ein Film bei uns heraus, bei dem die Parallelen kaum zu übersehen sind.

Dabei handelt es sich hier nicht um eine bloße Kopie der obigen Titel. Tatsächlich ist der Film schon etwas älter, feierte im Sommer 2023 auf dem Fantasia Film Festival Premiere und findet erst mit einiger Verspätung den Weg zu uns. Ein Unterschied ist die Hauptfigur. Wo es sonst üblicherweise ganz normale Menschen sind, die in die Fänge des Technoterrors geraten, oder Leute mit traumatischen Erfahrungen, da ist die Protagonistin in A.I. – Unsichtbarer Feind eine Frau, die Fahrerflucht begangen hat. Das macht es ein wenig schwierig, mit ihr mitzufiebern. Auch sonst tut man hier nicht sehr viel dafür, dass Maddie irgendwie sympathisch rüberkommt. Natürlich muss man Figuren in Filmen nicht zwangsläufig mögen, man kann auch ohne interessante Geschichten erzählen. Aber es ist in diesem Genre schon etwas schwieriger Spannung zu erzeugen, wenn einem die bedrohte Person völlig egal ist.

Kaum nennenswert

Vermutlich hätte man dies ausgleichen können durch einen interessanten Inhalt. Aber auch in der Hinsicht ist „A.I. – Unsichtbarer Feind recht genügsam. Etwas ungewöhnlich ist, dass hier mit einer Mischung aus übernatürlichem Horror und Science-Fiction gearbeitet wird und das Publikum nicht so genau weiß, was das alles soll. Und doch ist die Auflösung nicht ganz so überraschend, wie getan wird. Zumindest erfahrene Zuschauer und Zuschauerinnen werden frühzeitig erahnen, was da eigentlich geschieht. Es ist auch nicht so, als wäre die Erklärung sehr befriedigend. Da wird nur ein weiteres Klischee ausgegraben, mit dem dann so getan wird, als wäre das alles richtig schockierend, obwohl es in dem Genre auch dafür mehr als genügend Beispiele gibt.

Das bedeutet nicht, dass alles an dem Film schlecht ist. Beispielsweise nutzt Regisseur Robert Cuffley Farben auf bemerkenswerte Weise, womit er eine eigene Stimmung erzeugt. Und auch wenn die Jump Scares sicherlich nicht originell sind, grundsätzlich funktioniert das schon. Im stetig wachsenden Segment des Technoterrors ist A.I. – Unsichtbarer Feind letztendlich aber kein nennenswerter Neuzugang. Das ist weder inszenatorisch noch inhaltlich so spannend, dass man das unbedingt ansehen muss. Auch die an und für sich gesellschaftlich relevanten Themen sind nicht genug, mehr als mäßiger Genrebeitrag ist die kanadische Produktion nicht geworden.

Credits

OT: „Romi“
Land: Kanada
Jahr: 2023
Regie: Robert Cuffley
Drehbuch: Susie Moloney
Musik: Robert Cuffley
Kamera: Patrick McLaughlin
Besetzung: Alexa Barajas, Pavel Kríz, Juan Riedinger

Bilder

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A.I. – Unsichtbarer Feind
fazit
In „A.I. – Unsichtbarer Feind“ taucht eine Politikertochter nach einer Fahrerflucht in einem Smart Home unter, wo es bald drunter und drüber geht. Trotz aktueller gesellschaftlicher Themen ist das aber nicht sehr interessant, sowohl inhaltlich als auch inszenatorisch ist das zu wenig.
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