Anemometer
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Anemometer

Inhalt / Kritik

So nah und doch so fern. Es ist ein Phänomen unserer Zeit, dass die Menschen einerseits immer beengter wohnen, es kaum noch Platz für alle gibt, gleichzeitig sie sich fremd geworden sind. Bei dem animierten Kurzfilm Anemometer wird man ein wenig daran erinnert. Darin sehen wir eine Gruppe von Menschen, die mit winzigen Häusern auf Rädern unterwegs sind. Ein bisschen wie ein Wohnmobil, nur dass sie in die Höhe gehen und auf den ersten Blick nicht viel enthalten als das Steuerrad. Wer diese Menschen sind, wird dabei ebenso wenig verraten wie das Verhältnis untereinander. Offensichtlich haben sie aber miteinander zu tun, sonst würden sie nicht in der Kolonne reisen. Außerdem verbringen sie zwischendurch Zeit zusammen, etwa durch eine Art Badminton-Spiel, wenn ihnen nicht gerade der Wind dazwischenfährt.

Was genau Regisseurin Wang-Chen Lee damit sagen will, wird nicht wirklich klar. Inspirieren ließ sie sich wohl von eigenen Erfahrungen in wechselnden Wohngemeinschaften. Was sich nach einer begegnungsreichen Zeit anhört, ist in Anemometer eher ein Nebeneinanderher. Das Ganze ist schon irgendwie witzig anzusehen, hinterlässt dabei aber keinen wirklich großen Eindruck. Die Optik ist zudem sehr schlicht geworden, weshalb das ebenfalls als Sichtungsgrund wegfällt. Die wortlose Odyssee kann man sicherlich sinnbildlich als Situation junger Menschen ansehen, die alle irgendwo hin wollen, dabei aber von äußeren Umständen abgehalten werden. Letztendlich bleibt das jedoch ohne wirkliche Aussage.

Credits

OT: „Anemometer“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Wang-Chen Lee
Drehbuch: Wang-Chen Lee



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Anemometer
fazit
In „Anemometer“ reisen mehrere Menschen in fahrbaren Häusern umher. Das sieht zwar irgendwie witzig aus, bleibt aber ohne wirkliche Aussage. Visuell ist das zudem sehr schlicht ausgefallen.
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