Ein Jahr ist vergangen, seitdem Manel (Francisco Ortiz) seine Frau Julia durch einen Autounfall verloren hat. Doch noch immer ist er nicht über den tragischen Verlust hinweggekommen, er lebt zurückgezogen in seinem Haus und will von der Außenwelt nicht viel wissen. Dadurch bekommt er zunächst auch nicht mit, dass eine rätselhafte Virus-Epidemie in Europa ausgebrochen ist. Die spanische Regierung versucht unter allen Umständen, eine weitere Ausbreitung zu verhindern und hat deshalb mit Evakuierungen begonnen. Dabei darf niemand wissen, dass eine Infektion die Menschen in blutrünstige Bestien verwandeln. Kurz bevor auch Manel an der Reihe ist, von der Armee mitgenommen zu werden, sagt ihm seine Schwester Belén (Marta Poveda), dass er zu Hause bleiben soll. Tatsächlich gelingt es ihm, den Soldaten zu entkommen. Doch damit beginnt der eigentliche Überlebenskampf …
Zombie-Apokalypse nach der Romanreihe
Oktober ist Horrorzeit! Das gilt auch für Amazon Prime Video, wo rechtzeitig zu Halloween eine Reihe lizenzierter und selbst produzierter Titel ins Programm aufgenommen wurden. Da war beispielsweise House of Spoils über eine ambitionierte Köchin, die bei ihrem ersten eigenen Restaurant alptraumhafte Erfahrungen macht. Das Tagebuch wiederum erzählt von einer Frau, die auf dem Dachboden die rätselhaften Notizen eines Serienmörders findest. Kurz vor Monatsende folgte mit Apokalypse Z: Der Anfang vom Ende noch ein weiterer Genrebeitrag, dieses Mal werden Fans von Zombiestreifen bedient. Der Film wurde dabei mal wieder nicht in den monatlichen Listen angekündigt, wie so viele Original-Titel des Streamingdienstes. Er war einfach plötzlich da.
Dabei handelt es sich nicht um eine No-Name-Produktion, auch wenn man leicht den Eindruck haben kann. Stattdessen ist das hier die Adaption einer 2010 gestarteten Romanreihe von Manel Loureiro, die drei Bände umfasste und auch in Deutschland erschienen ist. Dass wir es hier mit einer Fortsetzungsgeschichte zu tun haben, wird das Publikum beim Ende feststellen, das kein wirkliches Ende ist. Apokalypse Z: Der Anfang vom Ende bricht vielmehr mittendrin einfach ab in einer typischen Cliffhanger-Situation. Das ist insofern ungünstig, da derzeit noch nicht feststeht, ob es einen zweiten Teil geben wird. Wahrscheinlich muss da erst die Resonanz abgewartet werden. Überragend ist die nicht. Tatsächlich ist der Streifen insgesamt so durchschnittlich, dass man sich fragen darf, ob es den Film unbedingt gebraucht hätte. Von weiteren Filmen ganz zu schweigen.
Erst sehenswert, später austauschbar
Der Einstieg ist dabei noch recht vielversprechend, wenn sich die spanische Produktion auf die Figuren konzentriert. Sicher, die Sache mit der tragischen Vorgeschichte ist alles andere als originell. Das wird in Filmen immer wieder eingebaut, wenn man sich im Drehbuch die Arbeit einer tatsächlichen Charakterisierung machen möchte. Es funktioniert in dem Fall aber ganz gut. Auch die Szenen mit Gabriela (Amalia Gómez), eine ältere Frau, die Manel während seiner Steifzüge begegnet, sind sehenswert geworden. Der Horroranteil hält sich dabei jedoch in Grenzen. Apokalypse Z: Der Anfang vom Ende ist da ein recht ruhiger Zombiestreifen, der sich mehr um die Menschen kümmert, weniger um die Untoten, die da draußen ihr Unwesen treiben.
Später ändert sich das, das Geschehen wird deutlich actionreicher, die Figuren werden durch Kämpfe und viel Hektik an den Rand gedrängt. Das hängt auch damit zusammen, dass die Zombies hier nicht die schlurfenden Gestalten sind, wie man sie sonst oft zu sehen bekommt. Hier sind sie ziemlich agil. Grundsätzlich gelingt es Regisseur Carles Torrens (Apartment 143 – Residenz des Bösen, Pet) auch, diese Momente ansprechend in Szene zu setzen. Es ist nur nicht genug. Apokalypse Z: Der Anfang vom Ende ist am Ende ein recht beliebiger Horrorfilm, über den man sich zwar nicht ärgern muss, von dem aber auch nicht so wahnsinnig viel zurückbleibt.
OT: „Apocalipsis Z: El principio del fin“
IT: „Apocalypse Z: The Beginning of the End“
Land: Spanien
Jahr: 2024
Regie: Carles Torrens
Drehbuch: Ángel Agudo
Vorlage: Manel Loureiro
Kamera: Elías M. Félix
Besetzung: Francisco Ortiz, José María Yazpik, Berta Vázquez, María Salgueiro, Amalia Gómez, Marta Poveda, Iria del Río, Oriol Ruiz
Sitges 2024
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