Augen zu und durch Bruder Go Ahead Brother Idz przodem, bracie Netflix Streamen online
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Augen zu und durch, Bruder

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„Augen zu und durch, Bruder“ // Deutschland-Start: 30. Oktober 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als Mitglied einer taktischen Eliteeinheit der Polizei war Oskar (Piotr Witkowski) bei vielen gefährlichen Einsätzen dabei. Bis zu dem Tag, an dem er eine Panikattacke erleidet und damit auch alle anderen in Gefahr bringt. Dass er so nicht von Nutzen ist, das ist auch ihm klar. Wenig überraschend ist seine Karriere damit zu Ende. Und als wären das nicht schon genügend schlechte Nachrichten, hat sich sein Vater das Leben genommen und der Familie einen riesigen Schuldenberg hinterlassen. Mit seinem neuen Job als Wachmann in einem Einkaufszentrum wird er diesen wohl nie abarbeiten können. Aber vielleicht gibt es ja eine Alternative? Er beschließt einfach, jemanden auszurauben. Dummerweise hat er sich dafür aber den falschen ausgesucht, wie er bald feststellen muss …

Ein Held mit Panikattacken

Bei Netflix ist doch irgendwie immer Verbrechenszeit, jede Woche finden sich neue Filme, Serien und Dokus, die in irgendeiner Form von kriminellen Machenschaften erzählen. Da war die Bestseller-Adaption Achtsam Morden über einen Anwalt, der mit der Suche nach innerer Ruhe auch den Mörder in sich entdeckte. In Die letzte Nacht in Tremor versucht ein kriselnder Musiker, ein drohendes Blutbad zu verhindern, das er in einer Vision gesehen hat. True-Crime-Fans wiederum wurden mit Sweet Bobby: Mein Catfishing-Albtraum und Hier spricht Zodiac bedient. Mit der polnischen Krimiserie Augen zu und durch, Bruder geht das nun nahtlos weiter, wenn ein früherer Polizist auf die schiefe Bahn gerät und aus der Verzweiflung heraus eine Reihe wenig vorbildhafte Dinge tut.

Dass irgendwelche Ex-Polizisten ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen, ist natürlich keine Seltenheit. Im Segment des Rachethrillers kommt das andauernd vor. Während dort aber betont harte Hunde unterwegs sind, ist Augen zu und durch, Bruder eine Ausnahme, wenn der Protagonist unter Panikattacken leidet. Dabei handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Immer wieder bricht das bei Oskar durch und er muss erst lernen, wie er mit einer solchen Krisensituation umgehen kann. Nicht nur an den Stellen gibt es dramatische Elemente. Beispielsweise sind da die Streitigkeiten innerhalb der Familie und das traurige Erbe des Vaters. Das sind nicht nur Stolpersteine, mit denen der Protagonist zu kämpfen hat. Sie dienen auch ein wenig der Charakterisierung, wenn unser Held eben nicht heldenhaft agiert, er immer ein Getriebener ist, dem alles über den Kopf wächst.

Solide Unterhaltung

Zu viel sollte man dann aber doch nicht erwarten. Die Sache mit der Panikattacke ist das einzige, das hier an der Figurenzeichnung auffällt. Hauptdarsteller Piotr Witkowski, der einem Netflix-Publikum durch Stundenplan, Soulcatcher und andere Titel bereits vertraut ist, bringt zwar genügend Charisma und Präsenz mit, um sowohl die ruhigen wie auch die actionreichen Momente zu füllen. Doch das reicht nicht ganz, um aus Oskar auch eine spannende Figur zu machen. Beim Rest ist ohnehin nicht viel zu holen. Die meisten Charaktere sind in Augen zu und durch, Bruder nur ein Mittel zum Zweck, wenn es darum geht, dass die Gewaltspirale immer größer wird. Denn Verbrecher verstehen keinen Spaß bei Geld, da geht es schon mal etwas ruppiger zu.

Die Actionszenen können sich dann auch sehen lassen. Sie sind zwar nicht so oft, wie sich manche das vielleicht wünschen würden. Aber sie sind doch gut in Szene gesetzt, die Zielgruppe wird ansprechend bedient. Das Ergebnis mag nicht so einprägsam sein wie die anfangs genannten Titel, die bei der Geschichte doch noch ein wenig mehr investierten. Vieles in Augen zu und durch, Bruder folgt dann doch ausgetretenen Pfaden. Wer sich daran aber nicht stört, findet in den sechs Folgen genügend, um sich die Zeit totschlagen zu können. Netflix bleibt auch weiterhin die erste Adresse hierzulande, wenn es um Beiträge aus Polen geht. Vor allem im Krimi- und Thrillersegment ist das Portfolio inzwischen gut gewachsen und findet hiermit eine würdige Ergänzung.

Credits

OT: „Idz przodem, bracie“
IT: „Go Ahead, Brother“
Land: Polen
Jahr: 2024
Regie: Maciej Pieprzyca
Drehbuch: Kacper Wysocki
Musik: Bartosz Chajdecki
Kamera: Witold Plóciennik
Besetzung: Piotr Witkowski, Konrad Eleryk, Cezary Żak, Jan Peszek, Piotr Adamczyk, Marcin Kowalczyk, Magdalena Walach, Mirosław Haniszewski

Bilder

Trailer

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Augen zu und durch, Bruder
fazit
„Augen zu und durch, Bruder“ folgt einem früheren Polizisten, der unter Panikattacken leidet und jetzt mit kriminellen Machenschaften Geld zu machen versucht. Die Thrillerserie bietet ordentliche Unterhaltung, die von dem Hauptdarsteller und den Actionszenen lebt, selbst wenn der Inhalt eher genügsam ist.
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