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© ZDF/Martin Maguire

Borderline – Grenzenlose Verbrechen: Bis dass der Tod sie scheidet

Borderline Grenzenlose Verbrechen
„Borderline – Grenzenlose Verbrechen: Bis dass der Tod sie scheidet“ // Deutschland-Start: 24. November 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als Sinead Connelly (Sorcha Fahy) ermordet am Strand aufgefunden wird, ist der Schock groß. Eigentlich war die junge Frau mit ihren Freundinnen unterwegs gewesen, um einen Junggesellinnenabschied zu feiern. Doch jemand hat sie erschlagen. Nur wer? Und aus welchem Grund? Da sich der Mord in der Grenzregion zwischen Irland und Nordirland zugetragen hat, werden Detective Chief Inspector Philip Boyd (Eoin Macken) vom Police Service of Northern Ireland damit beauftragt, gemeinsam den Fall zu untersuchen. Das gestaltet sich schwierig, da sie unterschiedliche Befugnisse haben und sich regelmäßig in die Quere kommen. Außerdem sind sie von ihrer jeweiligen Art her grundverschieden. Dabei ist der Fall auch so schon schwierig genug, da sich mehrere Männer sehr verdächtig verhalten …

Brisante Zusammenarbeit

Schichtwechsel beim ZDF. Nachdem die letzten Wochen am späten Sonntagabend The Chelsea Detective auf dem Programm stand, startet nun auf dem bewährten Krimiplatz eine ganz neue Serie. Die erste Staffel umfasst dabei im Original sechs Folgen, die hierzulande aber zu drei spielfilmlangen zusammengeschnitten werden. Inhaltlich ist das kein Problem, da diese Doppelfolgen jeweils einen in sich geschlossenen Fall behandeln. Los geht es auf diese Weise mit Bis dass der Tod sie scheidet. Danach erscheinen im wöchentlichen Abstand Der barmherzige Samariter und Das letzte Spiel. Ob es später noch eine weitere Staffel geben wird, ist nicht bekannt. Dafür ist die Serie auch zu neu: Die Premiere in den USA und im Vereinigten Königreich war Anfang September. Sie ist aber zumindest darauf angelegt, fortgesetzt zu werden.

Ob das eine gute Nachricht, darüber lässt sich jedoch streiten. Zumindest der Auftakt macht nicht so wirklich viel Lust auf mehr. Schon das Grundszenario, dass Morde in einer Grenzregion geschehen und deshalb verschiedene Polizeiabteilungen zusammenarbeiten müssen, ist nun wirklich kein origineller Einfall. Hierzulande gibt es beispielsweise Die Toten vom Bodensee, bei dem Österreich und Deutschland an einem Strang ziehen müssen. Schwarz wie Schnee zwingt die Schweiz und Frankreich zur Zusammenarbeit. Hier ist es eben Irland und Nordirland. Wobei das Idee dennoch nicht ohne Reiz ist, da das Thema stärker politisch aufgeladen ist als bei den obigen Zwangskooperationen. Die blutige Vergangenheit, das Desaster um den Brexit – das verleiht der Konstellation mehr Brisanz, als es bei den obigen Titeln der Fall ist. Borderline – Grenzenlose Verbrechen: Bis dass der Tod sie scheidet spricht diese Themen auch an, selbst wenn sie für den Fall kaum relevant sind. Dafür gibt es viel Kompetenzgerangel.

Tolles Ambiente, mäßiger Einstand

Dass es zu Streitigkeiten kommt, liegt aber auch an den konträren Persönlichkeiten. Offenbar wollte man hier möglichst unterschiedliche Charaktere haben, damit es auch ordentlich knallt. Das ist ebenfalls kein origineller Einfall. Vor allem die Figur der distanzierten Polizistin ist inzwischen schon sehr abgenutzt. Es ist auch nicht so, als wären die Streitereien immer nachzuvollziehen, was den Einstand immer wieder anstrengend macht. Und als wäre das nicht alles enttäuschend genug, ist Borderline – Grenzenlose Verbrechen: Bis dass der Tod sie scheidet als Krimi ebenfalls unbefriedigend. Über weite Strecken ist die Doppelfolge unauffällig, funktioniert, ohne groß Eindruck zu hinterlassen. Wenn aber das Duo nur zufällig auf die Lösung kommt, ist das immer ärgerlich. Und dann ist die Lösung selbst auch noch völlig willkürlich, ein rätselfreudiges Publikum wird da für dumm verkauft.

Das ist schade, weil da eigentlich schon einiges ist, wofür sich das Einschalten lohnen würde. Vor allem das Setting ist sehenswert geworden, wenn wir uns in einem rauen Niemandsland bewegen. Da gibt es viele stimmungsvolle Aufnahmen der Küste, ohne sich dabei dem Postkartenkitsch hinzugeben. Damit allein kann man aber keinen Film füllen. Da die Figurenzeichnung in Borderline – Grenzenlose Verbrechen: Bis dass der Tod sie scheidet auch nicht die spannendste ist, beide Lebensgeschichten dick aufgetragen sind, ist das ein sehr ernüchternder Einstieg. Wer gehofft hat, hier ein neues Krimihighlight zu finden, schaut sich besser woanders um.

Credits

OT: „Borderline: Hens“
Land: Irland, UK, Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Robert Quinn
Drehbuch: John Forte
Musik: Ray Harman
Kamera: Ciarán Kavanagh
Besetzung: Eoin Macken, Amy De Bhrún, Sorcha Fahy, Jack Hickey, Shane Lynch, Rachel Petladwala, Charlie Maher, Barry John Kinsella, Juliette Crosbie, John Olohan

Bilder

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Borderline – Grenzenlose Verbrechen: Bis dass der Tod sie scheidet
fazit
„Borderline – Grenzenlose Verbrechen: Bis dass der Tod sie scheidet“ erzählt von einer irischen Polizistin und ihrem nordirischen Kollegen, die gemeinsam den Mord einer jungen Frau aufklären müssen, obwohl sie darauf überhaupt keine Lust haben. Das Setting ist atmosphärisch. Ansonsten ist der Auftakt der neuen Krimireihe ein Reinfall, da die ständigen Streitereien nerven, die Auflösung willkürlich ist und die Figuren langweilig sind.
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