Caddo Lake
© Warner Bros.

Caddo Lake

Caddo Lake
„Caddo Lake“ // Deutschland-Start: 28. November 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Die Teenagerin Ellie (Eliza Scanlen) lebt mit ihrer Familie an der Grenze zwischen Louisiana und Texas. Ihr Alltag ist dabei von ständigen Konflikten mit ihrer Mutter Celeste (Lauren Ambrose) geprägt, die nie darüber hinweggekommen ist, dass ihr Mann eines Tages verschwunden war. Als dann auch noch die achtjährige Anna (Caroline Falk) verschwindet, die Tochter von Celestes neuem Partner, ist die Panik groß. Trotz intensiver Suche finden sich keine Spuren, niemand weiß, was mit dem Mädchen geschehen ist. Ellie beteiligt sich an der Suche und macht bei dem nahegelegenen See eine seltsame Erfahrung. Auch Paris (Dylan O’Brien) ist auf der Suche nach Antworten. Bei ihm ist es die Mutter, die vor Jahren mit dem Auto tödlich verunglückt ist, aus Gründen, die nicht ganz geklärt werden können. Und auch er muss feststellen, dass bei dem See etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht …

Überraschend spaßiger Mystery-Thriller

Der Name Shyamalan brachte einem Kinopublikum dieses Jahr eher weniger Glück. Erst war da They See You, das Langfilmdebüt von Ishana Night Shyamalan über vier Menschen, die in einem abgelegenen Waldbunker von fremden Wesen beobachtet werden. Dann wandelte ihr Vater M. Night Shyamalan mit Trap: No Way Out auf ungewohnten Pfaden, wenn ein Serienmörder vor der Polizei flieht. Beide Filme hatten zwar interessante Ideen, überzeugten jedoch wenig, weshalb sie der Presse auch erst sehr spät oder gar nicht gezeigt wurden. Bei Caddo Lake ist der umtriebige Filmemacher nur als Produzent beteiligt. Dennoch musste man nach den letzten Werken misstrauisch sein, zumal der Film eigentlich nur für den Streamingdienst Max produziert wurde. Hierzulande kommt er auch nur deshalb ins Kino, weil der Dienst nun einmal nicht erhältlich ist.

Dass das hiesige Publikum den Mysterythriller auf diese Weise zu sehen bekommt, ist tatsächlich ein Glücksfall. Das betrifft einerseits die Bilder. Sicher, an manchen Stellen macht sich das eher geringe Budget bemerkbar, die gelegentlichen Spezialeffekte machen sich auf der großen Leinwand nicht so toll. Das Setting ist dafür umso beeindruckender. Caddo Lake nimmt uns mit in eine Sumpflandschaft im Süden der USA, die ursprünglich und mysteriös zugleich ist. Es wird zum Hintergrund einer Spurensuche, die nicht nur physischer Natur ist, sondern auch weit in die Vergangenheit führt. Mehr sollte man am besten gar nicht wissen, da ein Teil des Spaßes darin liegt, über das Geheimnis nachzugrübeln. Dabei geht es nicht nur um die Frage, was es genau mit dem titelgebenden See auf sich hat. Auch die Verbindung der beiden Geschichten, die parallel erzählt werden, wird erst im weiteren Verlauf deutlich – und zum Schluss dann aufgeklärt.

Rätselhaft und bewegend

Wobei der Film nicht allein vom Mystery-Faktor lebt. Dem Regie- und Drehbuchpaar Celine Held und Logan George kommt es bei all dem Rätselraten auch auf das Menschliche an. Das wiederum ist keine Überraschung, zumindest für Zuschauer und Zuschauerinnen, die das Debüt des Duos kennen. In Topside – Flucht ins Ungewisse erzählten die beiden von einer Frau, die mit der Tochter in den stillgelegten U-Bahn-Tunneln New York City lebt. Bei Caddo Lake spielt das Zwischenmenschliche dann auch eine große Rolle. Es geht um das schwierige Verhältnis in Familien und Partnerschaften, um schmerzhafte Verluste und die Frage, wie wir im Anschluss noch weiterleben können. Das wird dann zwar nicht so weit getrieben, dass aus dem Film ein Drama würde. Aber da sind schon bewegende Szenen dabei.

Zum Ende hin haben es Held und George jedoch ein wenig eilig. Dann überschlagen sich die Ereignisse auf einmal, es wird nach den vielen eher gemächlichen Szenen auf einmal sehr temporeich. Da kann einem schon etwas der Kopf schwirren, zumal in dieser Phase viele Fragen beantwortet werden. Wer da nicht genau aufpasst, verliert leicht den Faden. Man kann sich darüber streiten, ob da die Balance nicht etwas besser hätte sein können. Aber auch in der Fassung ist Caddo Lake ein spannender Genrevertreter geworden, der dem hiesigen Kinoprogramm sehr guttut und neugierig darauf macht, was das Paar beim nächsten Mal auf die Beine stellen wird.

Credits

OT: „Caddo Lake“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Celine Held, Logan George
Drehbuch: Celine Held, Logan George
Musik: David Baloche
Kamera: Lowell A. Meyer
Besetzung: Dylan O’Brien, Eliza Scanlen, Diana Hopper, Caroline Falk, Sam Hennings, Eric Lange, Lauren Ambrose

Bilder

Trailer

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Caddo Lake
fazit
„Caddo Lake“ kombiniert Mysterythriller mit Familiendrama, wenn in zwei parallelen Erzählsträngen Menschen nach Antworten suchen. Das Ergebnis ist spannend, an manchen Stellen auch bewegend, kann aber verwirrend sein, wenn sich später die Ereignisse überschlagen. Dafür gibt es ein sehr stimmungsvolles Sumpfsetting, welches dazu beiträgt, dass der Film so sehenswert ist.
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