Mia Meijer (Christa Taylor Brown) fällt aus allen Wolken, als ihre Großmutter Ann (Marcia Bennett) verkündet, das Grundstück der Familie verkauft zu haben. Nun soll ein Hotel dort errichtet werden. Immerhin, die familienbetriebene Windmühle soll erhalten bleiben. Das zumindest hat Brady Schaltz (Michael Murray) versprochen, der im Auftrag der Baufirma den Deal eingefädelt hat. Pikant dabei: Brady ist selbst in dem kleinen Ort aufgewachsen und war als Jugendlicher Mias Freund. Später ging er jedoch in die Großstadt, es gab nie wieder Kontakt. Die Situation ist nicht ganz einfach für die beiden, da die Gefühle von damals noch nicht ganz erloschen sind. Und als wäre das nicht alles schon kompliziert genug, stellt sich heraus, dass Bradys Chef Lionel Quigley (Kent Sheridan) auch das Stück, auf dem die Mühle steht, anderweitig versprochen hat …
Die große Weihnachtsflut
Hierzulande dürfte Great American Family eher weniger Leuten etwas sagen. In den USA hat der Sender aber treue Fans, vor allem wegen der zahlreichen Weihnachtsfilme, die dort produziert werden. Und eben diese lizenziert Netflix seit einiger Zeit fleißig. Schon im letzten Jahr sind eine Reihe dieser Titel auch auf Deutsch erschienen. Dieses Jahr sieht es nicht anders aus, gleichzeitig gingen mehrere dieser Werke online. In Eine Nachricht vor Weihnachten etwa geht es darum, dass durch eine Zufallsbekanntschaft eine wiederkehrende Weihnachtsgemeinschaft entsteht und am Ende auch die große Liebe. Und auch Christmas on Windmill Way stammt ursprünglich von dem obigen Sender und wurde durch den Streamingdienst im Rahmen einer größeren Aktion bei uns herausgebracht.
Natürlich darf man bei jedem dieser Filme fragen, ob es ihn nun unbedingt braucht. Schließlich gibt es schon Massen dieser Titel, so viele, dass man es ohnehin nie schaffen würde, sich alle anzuschauen. Hinzu kommt, dass dieses Segment nicht unbedingt mit originellen Einfällen glänzt, das ist überwiegend alles sehr austauschbar. Bei Christmas on Windmill Way sieht das nicht anders aus. Das Motiv eines Menschen, der in seine alte ländliche Heimat zurückkehrt, gehört zu den Standardsituationen. Auffällig ist allenfalls, dass hier der Mann der Rückkehrer ist, sonst ist es meistens die Frau. Bei The Merry Gentlemen war das etwa kürzlich der Fall, bei dem ebenfalls Chad Michael Murray eine Hauptrolle hatte. War er dort der lokale Handwerker, der sich in die Großstadtfrau verliebt, darf er hier den Großstadtmenschen spielen, der sich in die lokale Bäckerin verliebt.
Fabrikware ohne Ambitionen
Auch ein anderes Element ist in solchen Filmen immer wieder beliebt: Irgendein fieses Unternehmen bedroht die Kleinstadt, nur mit gemeinsamen Kräften kann das Unglück noch abgewehrt werden. Hier ist dann eben die Mühle, die als Identifikationsfaktor der Familie und der ganzen Gemeinde dient. So heißt es zumindest. Der Kampf David gegen Goliath ist natürlich immer nett, das Gefühl, es denen da oben gezeigt zu haben, die nur auf Geld aus sind, wird dankbar angenommen. Dass die Filme selbst in erster Linie kommerzielle Gedanken verfolgen, geradezu zynisch dieses Bedürfnis ausnutzen, wird dann beiseite gewischt. Aber Christmas on Windmill Way ist eben kein Film, über den man nachdenken sollte, selbst dann nicht, wenn er sich besinnlich gibt.
Fans solcher Produktionen sind das gewohnt. Die wollen attraktive Menschen vor idyllischen Kulissen sowie den Traum, dass am Ende alles gut ausgeht. Und genau das wird hier geboten, verbunden mit Kitsch und geradezu erdrückender Weihnachtsdeko. Wer das mag, bekommt hier ansehnliche Fabrikware, die nichts wirklich falsch macht. Nur ist da wirklich überhaupt nichts dabei, an das man sich im Anschluss erinnern müsste. Christmas on Windmill Way ist eine völlig ambitionsfreie Weihnachtsromanze, wie sie zu Dutzenden produziert werden, ob nun bei einem US-Sender oder Streamingdiensten. Das kann man dann schön und komfortabel finden. Oder schrecklich langweilig.
OT: „Christmas on Windmill Way“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Don McBrearty
Drehbuch: Billy Schofield
Musik: Michael Richard Plowman
Kamera: Jonathan Yapp
Besetzung: Chad Michael Murray, Christa Taylor Brown, Marcia Bennett, Erin Agostino, Michael Copeman, Kent Sheridan, Jon McLaren, Darrin Baker
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