Contradiction of Emptiness

Contradiction of Emptiness

Inhalt / Kritik

Sprache ist natürlich primär dafür da, um mit anderen kommunizieren zu können. Darüber hinaus ist sie aber auch ein wichtiges Element der eigenen Identität. Wir sind mit unserer Muttersprache aufgewachsen, wurden von dieser geprägt. Sie bedeutet Heimat, ist ein Teil von uns. Was aber, wenn diese Sprache mit etwas verbunden ist, das wir ablehnen? Von eben diesem Fall erzählt Irina Rubina in ihrem animierten Kurzfilm Contradiction of Emptiness. Sie selbst ist Russin und tut sich schwer damit, die Sprache ihrer Kindheit mit dem Angriff auf die Ukraine in Einklang zu bringen. Aber auch mit Deutsch, der Sprache ihrer Wahlheimat, fremdelt sie, mit Verweis auf die grausame Vorgeschichte. Viel mehr erfahren wir nicht in den etwas mehr als drei Minuten, die der Film dauert. Rubina skizziert die Situation, ohne Schlüsse daraus zu ziehen, von Antworten ganz zu schweigen.

Und doch hinterlässt das Werk Eindruck. Das hängt auch maßgeblich mit den Bildern zusammen. Diese veranschaulichen nicht die in Russisch und Deutsch vorgetragenen Texte, die als Voice over drüber gelegt wurden. Wir sehen abstrakte Orte, die mithilfe einer Nagelbrett-Technik entstanden sind und zwischen weiß, schwarz und rot wechseln. Von der Stimmung her erinnert der Beitrag der DOK Leipzig 2024 ein wenig an den surrealen Animeklassiker Angel’s Egg, bei dem wir ähnlich verloren durch eine vom Krieg gezeichnete Welt stolpern. Das Ergebnis mag vielleicht inhaltlich nicht so weit gehen, wie es das Thema hergeben würde, mehr als ein Denkanstoß ist das nicht. Aber es ist doch sehenswert, was die Filmemacherin hier zusammengebastelt hat.

Credits

OT: „Contradiction of Emptiness“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Irina Rubina
Drehbuch: Irina Rubina

Filmfeste

DOK Leipzig 2024



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Contradiction of Emptiness
fazit
„Contradiction of Emptiness“ ist ein animierter Kurzfilm über die Schwierigkeit, wenn die Muttersprache zur Sprache der Gewalt wird. Das wird nicht weiter vertieft, ist nicht mehr als ein Denkanstoß. Sehenswert ist es aber schon, auch wegen der stimmungsvollen, abstrakten Bilder.
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