Souschefin Isabell Wagner (Nele Schepe) ist entsetzt, als sie sieht, wer der neue Chefkoch an Bord des Schiffs wird: Leon Müller (Aaron Karl). Den hat sie noch gut in Erinnerung aus ihrer Lehrzeit. Nicht nur, dass der arrogante Schnösel damals reihenweise Frauenherzen gebrochen hat. Er schnappte ihr außerdem einen Traumjob direkt vor der Nase weg. Viele Jahre sind seither vergangen, doch die Wut ist geblieben. Dabei ahnt sie nicht, dass es gar nicht der verhasste Konkurrent ist, sondern dessen Zwillingsbruder Lukas, der sich nur als Leon ausgibt, um ihm aus der Patsche zu helfen. Lisa Schneider (Joyce Ilg) hingegen ist gerade überglücklich. Dass ihr neuer Freund Andreas Weingärtner (Kai Lentrodt) deutlich älter ist, stört sie nicht – im Gegensatz zu ihrem Vater Konrad (Kai Wiesinger), der alles andere als begeistert ist. Jetzt heißt es aber erst einmal gute Miene zu machen, schließlich steht Lisas 30. Geburtstag an. Und den will sie in Argentinien bei ihrer Mutter Maja Wolf (Margarita Broich) feiern. Wenig Feierlaune verspürt die BKA-Ermittlerin Cora Bruns (Friederike Linke), die endlich dem Hacker Tobias Bender (Ivo Kortlang) das Handwerk legen will …
Schöne Kulisse
Es ist doch immer Zeit für ein bisschen Urlaub, zumindest Sonntagabend beim ZDF Herzkino. Neben der Reihe Ein Sommer in … sorgt dabei vor allem der Dauerbrenner Das Traumschiff für ein bisschen Urlaubsstimmung. Wobei Fans schon länger darauf warten mussten, dass es wieder Nachschub gibt, da die meisten neuen Folgen traditionell ausgestrahlt werden, wenn es draußen kalt und trübe ist. Nachdem es Anfang des Jahres mit Nusantara nach Indonesien und später das thailändische Phuket auf dem Reiseprogramm stand, wird jetzt Südamerika angesteuert, genauer Argentinien. Wer zu den Dauergästen des Kreuzfahrtschiffs gehört, kennt das Land bereits, schließlich ging es 1998 schon einmal dorthin. Aber bei inzwischen über 100 Teilen gehen einem langsam die Destinationen aus, Wiederholungen sind kaum zu vermeiden.
Zumal man von dem Zielort sowieso immer nur recht wenig in den Filmen zu sehen bekommt. Das ist hier nicht anders. Ein paar Szenen gibt es natürlich schon. Die machen dann auch ordentlich etwas her. Beispielsweise sind wir zwischendurch in Das Traumschiff: Argentinien in der Stadt unterwegs, halten uns auf der Estanzia von Maja auf. Auch von der Natur bekommen wir etwas zu sehen, die Zuschauer und Zuschauerinnen dürfen sich dabei etwa auf beeindruckende Aufnahmen eines Wasserfalls freuen. Nur hat man traditionell wenig über die jeweiligen Länder zu sagen. Man ist hier rein touristisch unterwegs, ohne wirkliches Interesse an Geschichte, Kultur oder Menschen. So schön diese Bilder natürlich sind, diese konstante Oberflächlichkeit ist enttäuschend. Da wird jedes Mal zu viel Potenzial liegen gelassen, die Orte werden zu Hintergrundtapeten reduziert.
Völlig bescheuert
Dem Stammpublikum ist das aber offensichtlich egal. Dieses will lieber schön menschliche Geschichten hören. Die müssen dann auch nicht übermäßig alltäglich sein. Oder glaubwürdig. Mit viel Wohlwollen kann man Letzteres noch von dem Handlungsstrang rund um Lisa sagen. Zumindest kommt es immer wieder vor, dass bei einem Paar zu einem größeren Altersunterschied vorliegt. Wenn der Vater darüber wenig begeistert ist, ist das auch nachzuvollziehen. Wobei sich Das Traumschiff: Argentinien nicht wirklich mit der Frage auseinandersetzt. Stattdessen dominieren die Streitgespräche zwischen den geschiedenen Eltern das Geschehen. So etwas kann schnell nervig werden, funktioniert hier aber einigermaßen – da macht sich die prominente Besetzung bezahlt.
Die beiden anderen Geschichten sind auch eher gemischt. Der Strang um den Robin-Hood-Hacker ist natürlich völlig bescheuert. Immerhin wird er aber mit Humor und einer gewissen Leichtigkeit vorgetragen, was dem Ganzen angemessen ist. Die Sache mit den Zwillingen ist hingegen ziemlicher Murks und soll als Romanze Gefühle wecken. Nur ist das so konstruiert, dass man davon nun wirklich gar nichts abkauft. Als Komödie hätte das funktionieren können, in dieser kitschigen Form hätte man sich das aber sparen können. Das Traumschiff: Argentinien ist deshalb ein weiterer mäßiger Teil in einer Reihe, bei der irgendwie wild drauflos erzählt wird und bei alles möglich ist. Das darf einem gefallen, lädt zum Abschalten ein. Einschalten sollte aber nur, wer keine Ansprüche hat, etwas von der realen Welt zu sehen.
OT: „Das Traumschiff: Argentinien“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Eva Wolf
Drehbuch: Martin Wilke, Jochen S. Franken
Musik: Hans Günter Wagener
Kamera: Daniel Bussmann
Besetzung: Florian Silbereisen, Barbara Wussow, Daniel Morgenroth, Collien Ulmen-Fernandes, Margarita Broich, Kai Wiesinger, Joyce Ilg, Kai Lentrodt, Nele Schepe, Aaron Karl, Friederike Linke, Ivo Kortlang
Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.
Herzkino Kritiken
- Das Traumschiff: Antigua
- Das Traumschiff: Argentinien (2024)
- Das Traumschiff: Bahamas
- Das Traumschiff: Coco Island
- Das Traumschiff: Hawaii (2018)
- Das Traumschiff: Japan
- Das Traumschiff: Kolumbien
- Das Traumschiff: Lappland
- Das Traumschiff: Malediven/Thaa Atoll
- Das Traumschiff: Marokko
- Das Traumschiff: Mauritius (2022)
- Das Traumschiff: Nusantara
- Das Traumschiff: Phuket
- Das Traumschiff: Seychellen
- Das Traumschiff: Utah
- Das Traumschiff: Vancouver (2023)
- Das Traumschiff: Walvis Bay
- Dein perfektes Jahr
- Dr. Nice: Alte Wunden
- Dr. Nice: Federn lassen
- Dr. Nice: Gebrochene Herzen
- Dr. Nice: Hand aufs Herz
- Dr. Nice: Herzflattern
- Dr. Nice: Süße Lügen
- Ein Regenbogen zu Weihnachten
- Ein Sommer am Gardasee
- Ein Sommer an der Algarve
- Ein Sommer an der Côte d’Azur
- Ein Sommer auf Kreta
- Ein Sommer auf Langeoog
- Ein Sommer auf Malta
- Ein Sommer auf Mykonos
- Ein Sommer im Schwarzwald
- Ein Sommer in Andalusien
- Ein Sommer in der Bretagne
- Ein Sommer in der Toskana
- Ein Sommer in Salamanca
- Ein Taxi zur Bescherung
- Ein Tisch in der Provence: Unverhoffte Töchter
- Ein Tisch in der Provence: Zwei Ärzte im Aufbruch
- Eine wie diese
- Ella Schön: Das Glück der Erde
- Ella Schön: Freischwimmer
- Ella Schön: Seitensprünge
- Familie Anders: Die rosarote Brille
- Familie Anders: Mann Nummer 1
- Familie Anders: Willkommen im Nest
- Familie Anders: Zwei sind einer zu viel
- Freunde sind mehr: Viergefühl
- Freunde sind mehr: Zur Feier des Tages
- Frühling: Alte Gespenster
- Frühling: Alte Liebe, neue Liebe
- Frühling: An einem Tag im April
- Frühling: Auf den Hund gekommen
- Frühling: Blick ins Morgen
- Frühling: Das erste Mal
- Frühling: Das Geheimnis vom Rabenkopf
- Frühling: Das Mädchen hinter der Tür
- Frühling: Die verschwundenen Eltern
- Frühling: Ein Zebra im Gepäck
- Frühling: Eine Handvoll Zeit
- Frühling: Flüsternde Geister
- Frühling: Genieße jeden Augenblick
- Frühling: Große kleine Lügen
- Frühling: Holla, die Waldfee
- Frühling: Ich sehe was, was du nicht siehst
- Frühling: Keine Angst vorm Leben
- Frühling: Kleiner Engel, kleiner Teufel
- Frühling: Lauf weg, wenn du kannst
- Frühling: Liebe hinter geschlossenen Vorhängen
- Frühling: Mit dem Feind im Bett
- Frühling: Mit Regenschirmen fliegen
- Frühling: Schmetterlingsnebel
- Frühling: Spuren der Vergangenheit
- Frühling: Weihnachtsgrüße aus dem Himmel
- Frühling: Wenn die Zeit stehen bleibt
- Inga Lindström: Alle lieben Elin
- Inga Lindström: Ausgerechnet Söderholm
- Inga Lindström: Das gestohlene Herz
- Inga Lindström: Das Haus der 1000 Sterne
- Inga Lindström: Der Autor und ich
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- Inga Lindström: Die Süße des Lebens
- Inga Lindström: Die vergessene Hochzeit
- Inga Lindström: Einfach nur Liebe
- Inga Lindström: Familienfest in Sommerby
- Inga Lindström: Feuer und Glas
- Inga Lindström: Fliehende Pferde in Sörmland
- Inga Lindström: Geliebter Feind
- Inga Lindström: Geliebter Sven
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