Als die Leiche eines Professors in einem Gebüsch bei einem Parkplatz gefunden wird, steht die Polizei vor einem Rätsel. Was könnte er dort nur gewollt haben? Und wer hat ihn getötet? Otto Garber (Florian Martens), Linett Wachow (Stefanie Stappenbeck) und Sebastian Klöckner (Matthi Faust) versuchen, Antworten auf die Fragen zu finden. Doch die Suche gestaltet sich schwierig, da sie auf eine Mauer des Schweigens stoßen. Niemand will am Tatort gewesen sein, geschweige denn etwas beobachtet haben. Das hat einen guten Grund, wie sie bald erfahren, ist der Parkplatz doch ein beliebter Ort für schnellen Sex in der Öffentlichkeit. Nur mühselig erfahren die drei, wer die Leute sind, die sich dort aufhalten – und wer ein mögliches Motiv für den Mord haben könnte …
Ein Krimi-Dauerbrenner auf frivolen Abwegen
Kaum eine deutsche Krimireihe ist so produktiv wie Ein starkes Team. Die 1994 gestartete ZDF-Produktion nähert sich langsam der 100-Episoden-Grenze. Allein dieses Jahr sind bereits vier neue hinzugekommen. Zuletzt stellte Verzockt die Polizei und damit das Publikum vor das Rätsel, was es mit der Frauenleiche in einem verbrannten Auto auf sich hat. Während Fans noch auf die nächste Folge warten, dürfen sie sich noch einmal Parkplatz bitte sauber halten anschauen, das 2020 das erste Mal ausgestrahlt wurde. Auch hier geht es mit dem Fund einer Leiche bei einem Auto los, was jede Menge Fragen aufwirft. Wobei es hier, der Titel nimmt es bereits vorweg, vielmehr um den Parkplatz geht, der als Treffpunkt von Männern und Frauen auf der Suche nach schnellem Sex bekannt ist.
Schauplatz und Thema sind natürlich schon ein wenig frivol. Wenn der Film zwischendurch in einem Pornokino spielt, Partnertausch und Voyeurismus an der Tagesordnung stehen, dann sticht das im Angebot oft eher biederer Genrebeiträge hervor, wie man sie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen meist findet. Zu sehen ist in Ein starkes Team: Parkplatz bitte sauber halten aber relativ wenig, ganz so weit wollte man sich dann doch nicht aus dem Fenster lehnen und so riskieren, das Publikum zu verschrecken. Allgemein ist das Drehbuch nicht so wirklich mutig. Über weite Strecken ist der 81. Teil des Dauerbrenners sogar ziemlich gewöhnlich. Er hat auch nicht viel über die Menschen und ihre Vorlieben zu sagen. Irgendwann geht es beispielsweise um einen Mann, der brutal ist und Frauen pauschal als Nutten bezeichnet. Das ist so primitiv angelegt, dass man sich nicht einmal mehr darüber aufregen kann.
Kaum spannend
Das soll aber nicht bedeuten, dass der Film gar nichts zu bieten. Beispielsweise ist da ein willkommener Auftritt von Christine Schorn als Besitzerin des besagten Pornokinos. Man kann sich allgemein nicht über das Ensemble beklagen. Ob nun Annika Blendel und Marc Ben Puch, die ein freizügiges Paar verkörpern, oder Maximilian Gehrlinger in der Rolle des verdrucksten Spanners, das funktioniert schon alles gut. Zu rätseln gibt es in Ein starkes Team: Parkplatz bitte sauber halten auch einiges, da die Befragten aus verständlichen Gründen nicht unbedingt über den Vorfall und ihre geheimen Aktivitäten sprechen mögen. Dadurch geht es nur sehr langsam voran, die Polizei muss einige dicke Bretter bohren, bevor sie mal zum Kern durchdringt.
Kehrseite dieser allmählichen Vorgehensweise: Man hat lange das Gefühl, dass die Geschichte kaum vorankommt. Entsprechend gestaltet sich Ein starkes Team: Parkplatz bitte sauber halten ein bisschen zäh. Verstärkt wird das durch den sehr sparsamen Humor. Zwar darf wie fast immer Sputnik (Jaecki Schwarz) sein Glück mit einer Geschäftsidee versuchen. Richtig viel Spaß macht das aber nicht, zumal die Kombination mit einem ernsten Thema eher unangenehm ausfällt. Am Ende bleibt ein nur durchschnittlicher Teil, der zwar durch diese sexuelle Komponente etwas stärker in Erinnerung bleibt, bei dem man aber ständig das Gefühl hat, dass da mehr hätte gemacht werden müssen.
OT: „Ein starkes Team: Parkplatz bitte sauber halten“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Maris Pfeiffer
Drehbuch: Axel Hildebrand
Musik: George Kochbeck
Kamera: Eckhard Jansen
Besetzung: Stefanie Stappenbeck, Florian Martens, Arnfried Lerche, Matthi Faust, Jaecki Schwarz, Eva Sixt, Annika Blendel, Marc Ben Puch, Lara Mandoki, Maximilian Gehrlinger, Sabine Vitua
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