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Emanuelle: Sinnliche Rache

„Emanuelle: Sinnliche Rache“ // Deutschland-Start: 6. Oktober 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Leo (Gianni Rosato) weiß, was er will: schöne Frauen. Und meistens bekommt er sie auch, der Playboy hat eine hohe Trefferquote, woran sein Reichtum sicher einen Anteil hat. So auch bei dem Model Francesca (Ilaria Loriga), das seinen Verführungskünsten verfällt und sich auf erotische Spielchen mit ihm einlässt. Ein Jahr nach dieser Eroberung trifft er auf Emanuelle (Beatrice Schiaffino), die ihm ebenfalls sehr gefällt und bei der er seine üblichen Methoden anwendet, um an sein Ziel zu kommen. Die schöne Fremde lässt sich darauf ein, verbringt Zeit mit ihm, verspricht aufregende Abenteuer. Doch Leo unterschätzt seine neue Bekannte, die mehr ist als seine oft naiven Affären …

Ein Name, der viel Sex verspricht

Auf ihre Weise hat die Figur Emmanuelle sicherlich Filmgeschichte geschrieben. Ursprünglich war sie die Titelheldin einer Reihe von Romanen, bevor dann ab 1969 auch Filme veröffentlicht wurde. Die bekanntesten Fassungen waren sicherlich die mit Sylvia Kristel in der Hauptrolle. Aber es gibt neben diesen Dutzende weiterer Soft-Sex-Titel mit den unterschiedlichsten Schauspielerinnen, die alle zumindest auf die Bücher anspielen. 2024 erfolgte ein offizieller Versuch, an diese ergiebigen Tage anzuschließen. Da liegt der Verdacht nahe, dass es sich bei Emanuelle: Sinnliche Rache ebenfalls um einen dieser Filme handelt, zumal Erotik eine große Rolle spielt. Das stimmt aber nicht so ganz. Nicht nur, dass die Protagonistin anders geschrieben wird. Die Geschichte geht zudem in eine andere Richtung.

Und doch könnten manche ein Déjà-vu-Erlebnis haben. So gab es 1975 einen Film namens Foltergarten der Sinnlichkeit, der unter anderem den Alternativtitel Emanuelle’s Revenge hatte – was auch der internationale Titel des aktuellen Films hier ist. Es gibt auch inhaltliche Übereinstimmungen, die so frappierend sind, dass Emanuelle: Sinnliche Rache eigentlich als Remake deklariert werden müsste. So handeln beide Filme davon, dass eine Hauptfigur namens Emanuelle Rache an einem Mann üben will. Auch der Anlass der Rache ist ähnlich. Vor allem aber wird beim Ablauf der Handlung ein identisches Setting verwendet. Dieses hat es auch in sich, gab dem Original etwas sehr Perfides. Tatsächlich wird dieses vereinzelt auch als Horrorfilm bezeichnet. Bei der Neuauflage ist das nicht der Fall, woran die Schwerpunktverlegung einen größeren Anteil hat.

Hochglanzerotik ohne Spannung

So wurde bei der älteren Fassung von Anfang an klar gemacht, worum es inhaltlich geht. Man wusste, wer die Protagonistin ist und was sie antreibt. Emanuelle: Sinnliche Rache versucht hingegen, aus dem Stoff ein Geheimnis zu machen und enthüllt erst mit der Zeit, was das alles soll. Zudem muss man hier lange warten, bis die Titelheldin überhaupt auftaucht, rund ein Drittel der Laufzeit ist bereits vorbei, bevor die eigentliche Geschichte anfängt. Und selbst dann dauert es ewig. In der Zwischenzeit soll das Publikum durch nackte Haut bei Laune gehalten werden, da ziehen schon einige Leute blank. Für die Handlung ist das dann weniger relevant. Zwischendurch gibt es beispielsweise eine Passage rund um Leos Geschäftspartner Michael (Luca Avallone), die vollkommen überflüssig ist und einfach nur die S/M-Anmutung erhöhen soll.

Emanuelle: Sinnliche Rache richtet sich dann wohl auch weniger an ein Publikum, das Spannung sucht. Vielmehr hatte man es bei der italienischen Produktion auf Fans von Fifty Shades of Grey oder 365 Days abgesehen, die Hochglanzerotik in einem luxuriösen Umfeld sehen wollen. Wer großzügig ist, darf hier noch feministische Tendenzen entdecken, wenn es darum geht, dass Frauen die Kontrolle zurückgewinnen – zumal die Neuauflage deutlich gnädiger ist als das Original. Dazu passt dann aber nicht, wie sehr noch immer Frauen zu Objekten degradiert werden, vom Film selbst wohlgemerkt. Da der Thriller darüber hinaus wenig zu bieten hat, kann man ihn getrost ignorieren.

Credits

OT: „Do Ut Des“
Land: Italien
Jahr: 2022
Regie: Monica Carpanese, Dario Germani
Drehbuch: Monica Carpanese
Kamera: Dario Germani
Besetzung: Beatrice Schiaffino, Gianni Rosato, Ilaria Loriga, Luca Avallone, Miriam Dossena, Ilde Mauri, Federica Calemme, Martina Difonte, Shaen Barletta

Bilder

Trailer

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Emanuelle: Sinnliche Rache
fazit
„Emanuelle: Sinnliche Rache“ erzählt von einem Playboy, der sich auf ein erotisches Abenteuer einlässt, ohne zu ahnen, was die Frau vorhat. Der Erotikthriller bedient sich kräftig bei einem Film von 1975, entschärft diesen aber in mehrfacher Hinsicht. Übrig bleibt austauschbare, langweilige Hochglanzerotik mit S/M-Anmutung, die bis auf nackte Haut wenig zu bieten hat.
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