Gladiator II
© Paramount Pictures

Gladiator II

„Gladiator II“ // Deutschland-Start: 14. November 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Noch immer erzählt man sich in Rom die Geschichte des Gladiators Maximus – seine Rache an Commodus in der Arena und seinen letzten Wunsch, dem Senat und dem Volk die Macht zurückzugeben, um Rom in eine gerechte Republik zu verwandeln. 15 Jahre sind seitdem vergangen, und die Straßen Roms sind erneut der Machtgier und Korruption verfallen. Die Zwillingsherrscher Geta (Joseph Quinn) und Caracalla (Fred Hechinger) regieren mit eiserner Faust, einzig getrieben von dem Ziel, ihr Reich zu vergrößern. Im Rahmen dieser Expansionsfeldzüge erobert Tribun Marcus Acacius (Pedro Pascal) eine der letzten freien Städte Afrikas. Die Überlebenden, unter ihnen Lucius (Paul Mescal), werden als Sklaven nach Rom verschleppt und verkauft. Eine Handvoll „Glücklicher“ darf unter der Aufsicht des Gladiatorentrainers Macrinius (Denzel Washington) im Kolosseum um ihre Freiheit kämpfen.

Ein Sword-and-Sandal-Klassiker

Mit Gladiator schuf Ridley Scott ein Epos über Intrigen, Macht, Ehre und Rache. Für viele ist der Film nicht nur einer der besten der letzten 30 Jahre, sondern auch eine Quelle unvergesslicher Szenen und Zitate wie „Stärke und Ehre“ und „Unterhalte ich euch nicht?“. Darüber hinaus wurde Gladiator  nicht nur mit dem Oscar für den Besten Film ausgezeichnet, sondern setzte neue Maßstäbe, was Setdesign, Kostüm und Inszenierung betrifft.

Citius, altius, fortius

Gladiator II besticht erneut durch seine visuelle Inszenierung. Wie Gladiator beginnt der Film mit einer großen Schlachtszene – diesmal allerdings nicht in einem düsteren germanischen Wald, sondern an der Küste der letzten freien Stadt Africa Novas. Mit einer spektakulären Kombination aus Land- und Seeschlacht setzt Ridley Scott noch einmal einen drauf. Auch bei der Inszenierung der Gladiatorenkämpfe in Roms berühmten Kolosseum ist das Motto „höher, schneller, weiter“: mehr Action, mehr Blut, mehr Kämpfer und größere Kulissen. Dennoch kann all das nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich vor allem die ersten beiden Drittel von Gladiator II wie ein Déjà-vu anfühlen. Vieles davon haben Zuschauer bereits genauso oder ähnlich in Gladiator gesehen.

Eine Fortsetzung mit Remake-Charakter

Auch abseits der Actionsequenzen ähneln sich beide Filme stark. Die Stimmung der römischen Bevölkerung ist aufgeheizt, der Senat machtlos, die Tyrannen halten das Volk mit Zuckerbrot und Peitsche bei Laune – einerseits durch immer exzessivere Spiele und Gladiatorenkämpfe, andererseits durch die gewaltsame Repression der Prätorianergarde. Die Bürger Roms sehnen sich nach einem Helden; ihre Loyalität liegt nicht bei den Zwillingsherrschern, sondern bei Pedro Pascals Acacius und Paul Mescals Lucius. Doch Lucius dient in Gladiator II hauptsächlich als „Maximus 2.0“. Im Vergleich zu Russell Crowes Performance im Original fehlt Mescal allerdings das Charisma und die Leinwandpräsenz, um Crowes Fußstapfen auszufüllen. Zudem wirkt sein Schauspiel auch neben den Darbietungen von Pedro Pascal und vor allem Denzel Washington eher blass.

Anders als noch Oliver Reed in Gladiator bekommt Washington in der Rolle des Gladiatorentrainers Macrinius deutlich mehr Screentime und charakterliche Tiefe. Er verfolgt seine eigenen Pläne, und damit setzt sich Gladiator II besonders im letzten Drittel handlungstechnisch von seinem Vorgänger ab. Der Film taucht ab in die Machtstrukturen und Intrigen Roms, was es Denzel Washington einerseits ermöglicht, erneut seine ganze schauspielerische Klasse unter Beweis zu stellen, und andererseits eine willkommene Abwechslung zu den Actionsequenzen im Kolosseum darstellt. Damit unterscheidet sich Gladiator II handlungstechnisch genug von Gladiator, um zumindest teilweise auf eigenen Beinen zu stehen.

Credits

OT: „Gladiator II“
Land: USA, UK
Jahr: 2024
Regie: Ridley Scott
Drehbuch: David Scarpa, Peter Craig, David Franzoni
Musik: Harry Gregson-Williams
Kamera: John Mathieson
Besetzung: Paul Mescal, Pedro Pascal, Denzel Washington, Connie Nielson, Joseph Quinn, Fred Hechinger, Derek Jakobi, Peter Mensah

Bilder

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Gladiator II
fazit
Mit „Gladiator II“ schafft Ridley Scott ein würdiges Sequel, das die großen Fußstapfen des Vorgängers aber letztlich nicht ausfüllen kann. Beeindruckend inszenierte Actionsequenzen und einzelne neue Ideen im letzten Drittel des Films können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der zweite Teil seinem Vorgänger zu sehr ähnelt. Trotz allem liefert der Film als Blockbuster und gelungene Fortsetzung mehr als genug Schauwerte für einen Kinobesuch.
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