Inhalt / Kritik

Etwas Ältere werden sich vielleicht noch an das Spiel Pong erinnern, welches einer der Urväter von Videospielen war. Darin wanderten Striche links und rechts am Bildschirm auf und ab, um einen „Ball“ zu erwischen, der hin und her geschleudert wurde. Ein bisschen darf man anfangs bei Lines an diesen Klassiker denken. Auch hier finden sich zunächst am linken und rechten Rand jeweils eine Linie, die sich offensichtlich antagonistisch gegenüberstehen. Anstatt jedoch ein Geschoss hin und her zu bewegen, in der Hoffnung, dass dieses nicht mehr aufgehalten werden kann, kommt es zu einer Art Verdrängungswettbewerb. Beide Farben – Rot und Schwarz – möchten so viel Raum wie möglich einnehmen und damit die andere ganz hinauswerfen.

Darin kann man natürlich alles Mögliche hineininterpretieren. Umso mehr, da Regisseur Martin Schmidt darauf verzichtet, irgendwelche erklären Worte mitzuliefern. Tatsächlich verläuft der vier Minuten lange animierte Kurzfilm völlig ohne Sprache. Zu hören gibt es dennoch etwas. Da ist zunächst die elektronische Hintergrundmusik, die zuweilen recht laut dröhnen kann. Außerdem wird noch ein schweres Atmen über das Geschehen gelegt. Das Ergebnis ist schon irgendwie nett. Lines fällt aber nicht durch große Ambitionen auf. Das ist nicht mehr als eine Spielerei, die man sich aufgrund der Kürze gut anschauen kann und die von der Freude an den verschiedenen Formen lebt, von der aber nicht so wahnsinnig viel zurückbleibt.

Credits

OT: „Lines“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Martin Schmidt



(Anzeige)

Lines
fazit
„Lines“ verfolgt, wie zwei Farben versuchen, sich gegenseitig aus dem Bild zu verdrängen. Begleitet von einer zunehmend dröhnenden elektronischen Musik ist das schon irgendwie nett, hinterlässt aber keinen allzu großen Eindruck.
Leserwertung0 Bewertungen
0
5
von 10