
Eigentlich hatten sich Dr. Holly Sass (Karoline Teska) und der Bootsbauer Gregor Seefried (Max Woelky) endlich entschlossen, es mit einer gemeinsamen Beziehung zu versuchen. Doch dann zeigt dessen im Koma liegende Frau Christine (Simona Theoharova) plötzlich Anzeichen, dass sie wieder aufwachen könnte. Während Tochter Emma (Polina Schmal) außer sich vor Freude ist und der behandelnde Arzt Dr. Gabriel Linné (Elvis Clausen) bereits von einer medizinischen Sensation spricht, weiß Holly nicht so wirklich, wie sie mit der Situation umgehen soll. Ihre Kollegin Dr. Katrin Herz (Inka Friedrich) hat währenddessen selbst zu kämpfen. Nicht nur, dass sie nach wie vor völlig überarbeitet ist. Ihr macht auch die Trennung von ihrem Mann Bernd (Joachim Raaf) zu schaffen, nachdem der sie betrogen hatte …
Zwischen Koma und Liebe
Und weiter geht es mit Mit Herz und Holly. Als die Reihe vor einem Jahr startete, versuchte das ZDF, damit das sonntägliche Herzkino etwas aufzufrischen und andere Geschichten zu erzählen. Zum Teil zumindest. Zwar gibt es auch hier romantische Verwicklungen. Kombiniert wurde das aber mit der regulären Arztserie und einer Protagonistin, die ihre leibliche Mutter sucht. Seither schwankt die Reihe, legt mal auf den einen, mal den anderen Aspekt größeren Wert. So durfte Holly vergangene Woche in Lichtblicke wieder eine Spur entdecken, die zu ihrer Mutter führen könnte. In Kleine Wunder, dem mittlerweile vierten Teil, spielt das hingegen keine Rolle mehr. Es wird nur am Rand mal erwähnt, wenn es um die Frage geht, ob die Ärztin dauerhaft in der Kleinstadt bleiben wird, in der sie sich nur der Suche wegen niedergelassen hat.
Dafür gibt es anderweitig Kontinuität. Im Mittelpunkt steht dieses Mal die Möglichkeit, dass Christine wieder zurückkommt, nachdem sie jahrelang im Koma gelegen hat. Die ohnehin schon vertrackte Situation von Holly wird dadurch noch ein wenig schwieriger. Schon in den vorangegangenen Folgen war da vieles in der Schwebe, weil Gregor ein bisschen zwischen den Stühlen saß und Emma verständlicherweise nicht wollte, dass der Papa eine Neue hat, während sie selbst noch auf eine Rückkehr der Mama hofft. Mit Herz und Holly: Kleine Wunder treibt diese Problematik auf die Spitze und fordert den beteiligten Personen einiges ab. Dass die gesamte Situation ziemlich konstruiert ist, interessiert dabei niemanden. Auch beim Verhalten der Figuren geht es teilweise willkürlich zu – und sehr sprunghaft. Man wollte unbedingt ständig irgendwelche Konflikte drin haben, egal auf welche Weise.
Für Fans
Während es dabei aber zumindest noch zu emotionalen Szenen kommt, sind die anderen Stränge überwiegend nicht erwähnenswert. Weder hinterlässt die Fortsetzung von Katrins Ehekrise noch der neue medizinische Fall Eindruck, der sich um den demenzkranken Rudi Dömitz (Heinrich Giskes) und dessen Sohn Matthias (Jörn Knebel) dreht. Und weil das noch nicht genügend Stoff sein soll, lässt es Mit Herz und Holly: Kleine Wunder auch noch in der Arztpraxis kriseln. Dabei geht es um den Angestellten Dean Stöckritz (Christian Gerling), der irgendwie immer mit dabei ist, aber bislang nie eine eigene Geschichte bekommen hat. Dieses Mal wird versucht, das zu ändern. Viel springt dabei aber nicht heraus, auch der eher humoristische Ansatz führt zu nichts.
Insgesamt ist der neue und vorerst letzte Film wieder eher mäßig, hat einfach nicht viel Interessantes zu erzählen. Schauspielerisch überzeugt das hier schon mehr, zumindest kann man dem Ensemble keinen Vorwurf machen. Wer die bisherigen Ausflüge in die Kleinstadt mochte und sich nicht an der Seifenoper-Ausrichtung stört, wird sicher auch beim vierten Teil seinen Spaß haben. Es gibt viel Streit, viel Liebe und dazu die idyllischen Aufnahmen. Mit Herz und Holly: Kleine Wunder werden sicher keine neuen Fans gewonnen. Bisherige dürfen aber weiter daran teilhaben, wie eine Gruppe von Menschen in der Provinz das Glück versuchen, mit mal mehr, mal weniger Erfolg.
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