Eigentlich wollte Ingmar Petersen (Wolfgang Riehm), Inhaber einer bekannten Flensburger Rum-Destillerie, nur seinen Enkel von der Tagesmutter abholen. Doch dabei wurde er von jemandem überrascht, der ihn in seinem Auto gnadenlos erschießt. Der gerade einmal zehn Monate alte Säugling ist seither spurlos verschwunden. Aber wer könnte dahinterstecken? Und worum ging es? Sollte der als Tyrann berüchtigte Unternehmer gezielt ermordet werden oder war die Entführung das Ziel? An Verdächtigen mangelt es nicht, Viktoria Lorentzen (Lena Dörrie) und Sami Farhadi (Tamer Trasoglu) haben eine Reihe unterschiedlichster Erklärungsansätze. Währenddessen sind Felicitas „Feli“ Lorentzen (Caroline Hanke) und Dariusz „Dusi“ Kowalski (Claudiu Mark Draghici) damit beschäftigt, die Tatwaffe zu finden …
Mord oder Entführung?
Und schon ist die aktuelle Staffel von Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache wieder vorbei. Insgesamt vier Folgen umfasst diese. Die erste Explosiv begann mit einer Explosion vor einer Apotheke. Danach musste in Das Chamäleon herausgefunden werden, wer einen Ex-Sträfling auf dem Friedhof getötet haben könnte. Bei Tödliches Training wurde es dann ganz besonders rätselhaft, als eine Jugendliche durch ihre Erdnussallergie stirbt, gezielt herbeigeführt von einem oder einer Unbekannten. Mit Familientradition steht nun die letzte Episode an, bevor es die Woche drauf mit der Serie Jenseits der Spree weitergeht. Und auch hier darf eine Menge gerätselt werden, wenn zwei Verbrechen vorliegen und zunächst völlig unklar ist, welches davon denn das eigentliche ist, um das es geht.
War der Unternehmer ein unbeabsichtigtes Opfer bei der Entführung? Wurde der Junge entführt, um den Mord an dem Unternehmer zu verdecken? Da hat man sich beim Drehbuch schon ein wenig mehr Mühe gegeben, als es in diesem Bereich oft der Fall ist. Wobei das bei der Ausführung nicht ganz so überzeugend ist wie in der Theorie. So beschäftigt sich das Team überwiegend mit der Mordtheorie, wodurch das Publikum recht eindeutig in eine von zwei Richtungen geschoben wird. Die diversen Erklärungsversuche für den Mord sind auch nicht sehr einfallsreich. Bei Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Familientradition gibt es den üblichen Mix aus persönlichen und beruflichen Gründen. Da sticht nichts und niemand aus der Masse hervor.
Ein Geheimnis
Allenfalls die Figur der Dr. Astrid Brockhaus (Veronica Ferres), die diese Staffel neu hinzugekommen ist und regelmäßig bei Fans der Serie für Verstimmungen sorgt, fällt etwas aus dem Rahmen. Das ist nicht nur wegen ihrer Persönlichkeit und dem oft konfrontativen Auftreten, sondern auch wegen der Betonung eines Geheimnisses, welches sie offensichtlich mit sich herumträgt. Bei Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Familientradition wird dieser Aspekt wenig überraschend weiterentwickelt, ohne dass es aber zu dem großen Abschluss kommen würde. Aber vielleicht wird es ja bei der nächsten Staffel, die vermutlich in rund einem Jahr starten wird, dann mal konsequenter in Angriff genommen, anstatt dauernd Zeit zu verschwenden.
OT: „Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Familientradition“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Suki Maria Roessel
Drehbuch: Lasse Nolte
Musik: Oliver Thiede
Kamera: Mathias Prause
Besetzung: Lena Dörrie, Caroline Hanke, Tamer Trasoglu, Claudiu Mark Draghici, Jonah Djalili, Mathias Harrebye-Brandt, Petra Friedrich, Veronica Ferres, Lena Stolze, Erik Madsen, Anton Spieker, Julia Goldberg, Wolfgang Riehm
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