Lily Pötter (Remy Jane Johannsen) war eine große Hoffnung im deutschen Rudersport, gerade erst wurde die 17-Jährige in den Landeskader aufgenommen. Umso größer ist der Schock, als diese tot aufgefunden wird, ihre Erdnussallergie wurde ihr zum Verhängnis. Dabei stellt Felicitas „Feli“ Lorentzen (Caroline Hanke) fest, dass es sich nicht um einen Unfall handelt, wie es zunächst den Anschein hatte. Vielmehr hatte jemand bewusst dafür gesorgt, dass sie einen allergischen Schock erleidet. Aber weshalb? Wer könnte etwas gegen die Jugendliche haben? Viktoria Lorentzen (Lena Dörrie) und Sami Farhadi (Tamer Trasoglu) gehen der Sache nach und schauen sich dabei vor allem im sportlichen Umfeld der Toten um. Schließlich ist dieses von einem erbitterten Konkurrenzkampf geprägt. Tatsächlich war ihre Berufung in den Kader nicht unumstritten …
Komplexe Mordwaffe
Die ZDF-Krimiserie Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache hat sicherlich ihre Fans, sonst würden nicht jährlich neue Folgen produziert. Qualitativ ist das jedoch nur bedingt zu erklären. So ist die aktuelle dritte Staffel bislang wieder ziemlich mäßig ausgefallen. Die erste Folge Explosiv über eine Explosion vor einer Apotheke war so schlecht, dass einem die Lust auf weitere vergehen konnte. Die zweite Episode Das Chamäleon, bei der es um einen Mord an einem Verbrecher auf einem Friedhof geht, war etwas besser, krankte aber an sprunghaften Ermittlungen. Mit Tödliches Training kommt nun die dritte von vier Folgen heraus und zeigt sich zumindest teilweise verbessert. Immerhin reicht es dieses Mal fürs Mittelmaß, was bei dieser Serie eher selten der Fall ist.
Das Szenario ist dabei bewährte Krimikost. Wie so oft geht es darum, dass zu Beginn eine Leiche entdeckt wird und anschließend der Mörder oder die Mörderin gesucht wird, da mehrere Leute für die Tat in Frage kommen. Ein klassischer Whodunit also. Ungewöhnlich ist, dass zunächst nicht ganz klar ist, auf welche Weise der Mord geschehen ist. Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Tödliches Training führt einen dabei auf mehrere Fährten, von denen natürlich nicht alle stimmen. Das ist bei dem Genre immer so. Nur stellt sich die Mordwaffe als komplexer heraus, als das zunächst den Anschein hat. Glaubwürdigkeit sollte man dabei nicht erwarten, das ist alles schon ziemlich konstruiert. Zumindest ist es aber unterhaltsam, wenn Theorien verworfen werden und bis zum Schluss unklar ist, wer den Mord begangen hat – und wie.
Dynamik und Irritationen
Etwas zwiespältig ist die Sache mit den Figuren. Während das Verhältnis zwischen den Schwestern schon lange kein Thema mehr ist, obwohl es ursprünglich gerade darum gehen sollte, wird an anderen Stellen für Dynamik gesorgt. Da macht dann auf einmal Feli Pavel Selchic (Benjamin Piwko) schöne Augen, der im Vereinshaus arbeitet. Und dann wäre da noch Dr. Astrid Brockhaus (Veronica Ferres), die diese Staffel eingeführt wurde und bei der klar ist, dass da irgendeine größere Geschichte damit verbunden wird. Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Tödliches Training schweigt sich aber mal wieder aus, worum es dabei letztendlich geht. Das kann ebenso für Irritationen sorgen wie die gelegentlichen humoristischen Versuche. Dennoch, aufgrund des besagten netten Einfalls rund um die Mordwaffe ist das hier interessanter als die letzten Male.
OT: „Mordsschwestern – Verbrechen ist Familiensache: Tödliches Training“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Suki Maria Roessel
Drehbuch: Isabell Serauky
Musik: Oliver Thiede
Kamera: Mathias Prause
Besetzung: Lena Dörrie, Caroline Hanke, Tamer Trasoglu, Claudiu Mark Draghici, Jonah Djalili, Mathias Harrebye-Brandt, Petra Friedrich, Veronica Ferres, Svenja Peters, Cathérine Seifert, Marc Ben Puch, Sebastian Fräsdorf, Benjamin Piwko
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