Weihnachten steht vor der Tür. Auf dem Nordpol laufen die Vorbereitungen für die große Nacht auf Hochtouren, und fast alles ist bereit für das Ausliefern der Geschenke durch Santa Claus, Codename: Red One (J.K. Simmons). Doch dann geschieht das Unvorstellbare: Der Weihnachtsmann wird direkt aus dem Herzen seiner Zentrale entführt. Zusammen mit „dem Wolf“, dem besten Kopfgeldjäger der Welt (Chris Evans), bleiben dem Nordpol-Security-Chef Callum Drift (Dwayne „The Rock“ Johnson) weniger als 24 Stunden, um den Weihnachtsmann und damit auch Weihnachten zu retten.
Monster-Budget
Nach Jumanji: Willkommen im Dschungel und Jumanji: The Next Level ist Red One: Alarmstufe Weihnachten bereits das dritte Mal, dass Regisseur Jake Kasdan mit Dwayne Johnson zusammenarbeitet. Probleme bei den Dreharbeiten führten jedoch dazu, dass der Film um elf Monate verschoben wurde. Mit einem stolzen Budget von 250 Millionen Dollar gehört er außerdem zu den teuersten Filmen des Jahres. Finanziell gesehen muss Red One: Alarmstufe Weihnachten also einiges einspielen, um profitabel zu sein – keine leichte Aufgabe angesichts der Konkurrenz, insbesondere durch Gladiator II.
Zu viele Genres verderben den Brei
Beim Drehbuch werden entsprechend alle Geschütze aufgefahren. Über eine Laufzeit von zwei Stunden bemüht man sich sichtlich, möglichst viele weihnachtliche Klischees mit Comedy und Action im typischen „The Rock-Stil“ zu vermischen. Red One: Alarmstufe Weihnachten vereint Weihnachtsfilm, Actionfilm, Komödie, Heist-Film und Familiendrama und verliert sich dabei in Exposition und einer extrem vorhersehbaren Handlung. All das allein macht noch keinen schlechten Film, doch kommen sowohl Comedy als auch Action ebenfalls zu kurz. Die hohe Dichte an Witzen und humorvollen Momenten bedient die Zuschauer zwar noch am besten, doch bei den Actionsequenzen fühlt man sich eher an einen Comicfilm erinnert.
Dass die Filmemacher CGI einsetzen müssen, wenn es um lebendige Schneemänner, Elfen, Trolle und Hexen geht, ist nachvollziehbar. Allerdings wirken die zu schnell geschnittenen Actionszenen und die hektische Kameraführung so, als wolle man absichtlich von den CGI-Effekten ablenken – was jedoch vergebens bleibt. Die typisch weihnachtlich-familiäre Stimmung, die Filme dieser Art erzeugen wollen, kommt nur vereinzelt auf und fühlt sich aufgrund des seelenlosen Settings ebenso künstlich an wie die CGI-gestützten Actionszenen.
Charakterentwicklung? Fehlanzeige.
Trotz einer zweistündigen Laufzeit bleibt für eine nennenswerte Entwicklung der Figuren keine Zeit. Callum Drift entspricht fast jeder anderen Rolle von Dwayne Johnson: ein knallharter Mann fürs Grobe mit gutem Kern – diesmal eben als Elf. Chris Evans darf als Jack O’Malley zwar mehr charakterliche Tiefe zeigen, allerdings nur, weil seine Figur einen Gesinnungswandel durchlaufen muss, um den Geist der Weihnacht zu verkörpern. Immerhin gibt es mit Krampus und Gryla zwei Antagonisten, die bei Kennern weihnachtlicher Sagen und Folklore Interesse wecken. Beide Figuren werden jedoch kaum effektiv genutzt; vor allem Krampus dient lediglich als Comic-Relief mit einem vorhersehbaren Twist im Finale des Films. Lucy Lius Figur Zoe, die Direktorin eines Geheimdienstes der USA, der sich mit Fabelwesen und dem Übernatürlichen beschäftigt, verkommt zur reinen Expositionsgeberin. J.K. Simmons als Weihnachtsmann macht unabhängig von seiner Physis auch schauspielerisch die beste Figur, allerdings beschränken sich seine Auftritte so gut wie auf Filmbeginn und Finale.
OT: „Red One“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Jake Kasdan
Drehbuch: Chris Morgan, Hiram Garcia
Musik: Henry Jackman
Kamera: Dan Mindel
Besetzung: Dwayne Johnson, Chris Evans, Lucy Liu, J.K. Simmons, Bonnie Hunt, Kristofer Hivju, Kiernan Shipka
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)