Als Jan Maybach (Marco Girnth) am Tatort auftaucht, kann er seinen Augen kaum trauen. Bei dem Toten handelt es sich ausgerechnet um Caspar Lesch (Konrad Singer), den Lebenspartner seiner Exfrau Leni Trautzschke (Caroline Scholze). Zunächst sieht es danach aus, dass er bei einem missglückten Einbruch getötet wurde. Doch das ist falsch, wie sich bald herausstellt, jemand hatte ihn offensichtlich gezielt ermordet. Nur wer? Und aus welchem Grund? Eine Hypothese betrifft Bodo Schwanhäuser (Alexander Hörbe), Kopf eines Mädchenhändlerrings, den Leni auffliegen lassen wollte. Vielleicht hatte aber auch Baschar Azza (Tamer Tahan), Patient des ermordeten Therapeuten, etwas mit der Sache zu tun. Und selbst Leni gerät in Verdacht, sehr zum Missfallen von Jan …
Rückkehr einer alten Bekannten
Seit zwei Monaten läuft inzwischen die aktuelle 25. Staffel von SOKO Leipzig. Doch das Interesse des Publikums lässt nicht nach, die letzten Folgen lockten ziemlich verlässlich zwischen 4 und 4,5 Millionen Menschen vor die Fernseher. Das ist auch deshalb beachtlich, weil die einzelnen Episoden ziemlich schwanken, sowohl qualitativ wie auch thematisch und im Hinblick auf die Tonalität. Zuletzt war das wieder recht ordentlich geworden. Sowohl Vertrau mir über einen Mann, der von den Toten wiederaufersteht und seinen Mörder sucht, wie auch Um ein Haar, bei dem es um einen Mord in einem Labor ging, konnte man sich gut anschauen. Mit Caspar, der neunten Folge der Staffel, überzeugt man jedoch weniger.
Langzeitfans werden sich vielleicht darüber freuen, dass Leni mal wieder mit von der Partie ist. Die taucht seit der ersten Staffel vor einem Vierteljahrhundert immer mal wieder auf. Dass diese aber persönlich involviert ist, ist eine dieser Unarten, die sich im deutschen Krimi breitgemacht haben und immer wieder zu beobachten sind. Auch bei dieser Serie, mehrere Folgen der aktuellen Staffel haben darauf zurückgegriffen, was dann etwas billig ist. Mal wieder führt das auch wieder dazu, dass die betroffene Figur – hier eben Jan – sich tierisch darüber aufregt, wenn das Gesetz angewandt wird. Als hätten wir die Diskussion nicht inzwischen schon oft genug gehabt. Auch die Sache mit dem Menschenhandel ist alles andere als originell, das wurde in den letzten Jahren zu oft gemacht. SOKO Leipzig: Caspar hat dem Ganzen auch nichts hinzuzufügen.
Fortsetzung folgt
Das Ende hat es dafür in sich und dürfte so manche vor den Kopf stoßen. Wenigstens diese Überraschung ist also geglückt, nachdem vorher die negativen Punkte überwogen. Allerdings ist das auch sehr abrupt und bleibt offen. Aus gutem Grund: Die Geschichte wird vermutlich in der nächsten Folge fortgesetzt, welche den Titel Leni trägt. Insofern ist es schwierig, SOKO Leipzig: Caspar für sich genommen zu betrachten. Als Einzelwerk ist das wenig sehenswert, da die Folge nicht sonderlich spannend ist. Je nachdem, wie es im Anschluss weitergehen wird, könnte sich der Eindruck aber noch verbessern.
OT: „SOKO Leipzig: Caspar“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Lydia Bruna
Drehbuch: Jeanet Pfitzer, Frank Koopmann, Roland Heep
Musik: Philipp E. Kümpel, Andreas Moisa
Kamera: Clemens Majunke
Besetzung: Melanie Marschke, Marco Girnth, Amy Mußul, Johannes Hendrik Langer, Daniel Steiner, Caroline Scholze, Carlotta Bähre, Judith Sehrbrock, Alexander Hörbe
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