Als Leiterin des Labors für Abstinenznachweise hat Dr. Marion Kern (Antje Widdra) eine wichtige Aufgabe, müssen sie und ihr Team doch überprüfen, ob Menschen wirklich ihren Verpflichtungen nachkommen. Offensichtlich machte sie sich damit eine Menge Feinde. Zumindest ist die Polizei davon überzeugt, dass dies der Grund ist, weshalb sie im Labor erschlagen wurde. Aber wer steckt dahinter? Ina Zimmermann (Melanie Marschke) und die anderen versuchen das herauszufinden. Bei den Ermittlungen rücken vor allem die Leute in den Mittelpunkt, die derzeit eine Haarprobe abgeben mussten. Wollte jemand die Wahrheit vertuschen? Oder steckt doch etwas ganz anderes dahinter? Denn beim näheren Hinschauen stellt die Polizei fest, dass in dem Labor etwas nicht mit rechten Dingen vor sich ging …
Klassischer Krimi
Zuletzt gab man sich bei SOKO Leipzig ein bisschen experimentell. In der Folge Geister ging es auf einmal um übersinnliche Kräfte und Visionen, All in setzte auf ungewohnt viel Humor, als eine illegale Pokerrunde ausgeraubt wurde. Mit Unter die Haut kehrte die ZDF-Krimiserie aber wieder zu den Wurzeln zurück, als es um die Aufklärung eines Mordes geht. Bei Um ein Haar, die siebte Folge der aktuellen 25. Staffel, ist das ebenfalls so. Da geht es um eine irdische, ernste Spurensuche, frei von irgendwelchen inhaltlichen Auffälligkeiten. Wobei man auch dieses Mal darum bemüht ist, beim Szenario ein bisschen was Eigenes liefern zu können. Dass Krimis in Laboren spielen, ist zwar nun wirklich keine Seltenheit. Dass es in den Laboren aber darum geht, Leute etwa auf ihren Alkoholkonsum zu untersuchen, das hat dann schon Seltenheitswert.
Das Thema wäre prinzipiell ebenfalls in einem humoristischen Kontext denkbar gewesen. Darauf wurde aber verzichtet, stattdessen versucht man es mit traurigen Geschichten. Zu viel sollte man in der Hinsicht aber nicht erwarten, das gibt mal wieder die kurze Laufzeit nicht her. In 43 Minuten ist da einfach nicht so schrecklich viel drin. Gesellschaftliche Relevanz sollte man noch weniger erhoffen. Wo der Ausflug in die hässliche Beautywelt vergangene Woche noch mit kleinen Seitenhieben auf den Schönheitswahn verbunden war, will SOKO Leipzig: Um ein Haar nicht mehr sein als ein Krimi, bei dem das Publikum darüber nachgrübeln darf, wer hinter allem steckt und was das Mordmotiv war. Grundlagen für Diskussionen gibt es hier nicht.
Solide Folge
Manchen wird das zu wenig sein. Andere dürfen sich hingegen freuen, wenn hier mal ein Krimi einfach nur das tut, was er tun soll. Zumal die Folge sich dabei auch achtbar schlägt. Zumindest ist das meiste nachvollziehbar, die Auflösung ist nicht so willkürlich wie in der Woche zuvor. Ärgerlich ist allenfalls, wie man – wohl auch wegen des Zeitdrucks – ziemlich plump den Aha-Moment erzwingt. Da hätte man dem Team ruhig ein bisschen mehr Eigenarbeit zugestehen dürfen, um auf die finale Lösung zu kommen. Wer sich daran nicht stört, findet mit SOKO Leipzig: Um ein Haar eine solide Episode des Dauerbrenners, was man in der aktuellen Staffel nicht allzu oft sagen durfte. Dass diese in Erinnerung bleibt, dürfte zwar eher unwahrscheinlich sein. Man macht hiermit aber auch nichts verkehrt. Nächste Woche geht es mit der Folge Vertrau mir weiter.
OT: „SOKO Leipzig: Um ein Haar“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Sven Fehrensen
Drehbuch: Willi Kubica
Musik: Andreas Hoge
Kamera: Henning Jessel
Besetzung: Melanie Marschke, Marco Girnth, Amy Mußul, Johannes Hendrik Langer, Anna Stieblich, Daniel Steiner, Niklas Kohrt, Anika Mauer, Pero Radicic, Oscar Hoppe, Antje Widdra, Anton Weil
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