Mehr als zehn Jahre sind vergangen, seitdem ein mysteriöses Tor erschienen ist, welches die Welt mit einer anderen Dimension verbindet. Seither sind die sogenannten Jäger unterwegs, Menschen mit besonderen Fähigkeiten, und kämpfen sich durch gefährliche Verliese. Sung Jin-woo ist einer dieser Jäger, allerdings kein besonders guter. Tatsächlich eilt ihm der Ruf voraus, richtig schlecht zu sein. Davon lässt er sich aber nicht abhalten und wagt sich mit anderen immer wieder in neue Verliese, beim Versuch, Monster zu besiegen und Schätze abzustauben. Als er wieder einmal mit einer Gruppe unterwegs ist, stoßen sie auf einen versteckten Teil und beschließen, auch diesen zu erkunden. Doch dabei kommt es zu einem blutigen Zwischenfall, der große Verluste nach sich zieht. Gerade als Jin-woo sich damit abgefunden hat, dass er nicht wieder lebend herauskommen wird, macht er eine sonderbare Entdeckung …
Rückblick und Vorschau
Wenn eine Animeserie erfolgreich ist, dauert es oft nicht lang, bis noch dazugehörige Filme produziert werden. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, wie das aussehen kann. Bei manchen werden neue Geschichten erzählt, die losgelöst von der Serie funktionieren und die Haupthandlung nicht vorantreiben, sogenannte Filler. Die müssen nicht schlecht sein, dieses Jahr sorgte beispielsweise Detektiv Conan – 27. Film: Das 1-Million-Dollar-Pentagramm für pralle Kassen. Eine billige Alternative stellen sogenannte Compilation-Filme dar, die einfach die Serie zusammenfassen, um die Wartezeit auf die nächste Staffel zu verkürzen. Damit Fans trotz der Wiederholung in die Kinos gehen, wird gern ein kleiner Ausblick auf künftige Abenteuer gegeben. Ein solcher Fall ist Solo Leveling -ReAwakening-, das in zwei Stunden die erste Staffel im Schnelldurchlauf erzählt und zwei Folgen der nächsten Staffel dranhängt.
Über Sinn und Zweck solcher Produktionen kann man sich streiten. Wo die Filler-Filme theoretisch zumindest auch von einem Publikum genossen werden können, die nicht mit der Serie vertraut sind, ist das hier nur schwer möglich. So schnappte man sich zwar einige ausdrucksstarke Momente der Anfang 2024 gestarteten Serie Solo Leveling. Und zumindest im Groben kann man diesem Zusammenschnitt schon folgen. Aber es werden doch so viele Fragen aufgeworfen, dass man entweder die ganze Serie anschauen muss, eine Zusammenfassung lesen oder auch die zugrundeliegenden Comics von Chugong lesen sollte. Über den Protagonisten erfährt man ein wenig, gerade seine Familie spielt eine Rolle. Die Welt bleibt aber ziemlich konfus.
Solides Fantasyabenteuer
Im Grunde handelt es sich dabei zwar schon um ein klassisches Fantasyabenteuer, wenn Heldentruppen Dungeons erkunden, gegen Monster kämpfen und Schätze suchen. Dies geht aber immer mit Meta-Rollenspiel-Begriffen einher wie eben Level, Quest oder Eigenschaften. Solo Leveling -ReAwakening- ist damit einem Sword Art Online ähnlicher als einem Record of Lodoss War. Teilweise ist das ein wenig austauschbar, zumal man auch nicht sehr viel in die Charaktere investiert hat. Neugierig ist man aber schon, was genau das nun alles zu bedeuten hat und worauf das noch hinauslaufen wird. Zudem geht es ordentlich zu Sache, in den zwei Stunden müssen eine ganze Reihe von Leuten dran glauben, auch weil man sich gegenseitig nichts schenkt.
Visuell ist das alles ganz in Ordnung, ohne groß aufzufallen. An einer Stelle gibt es eine reizvolle Passage, in der auf einmal mit Schraffierungen gearbeitet wird. Ansonsten hat das Animationsstudio A-1 Pictures aber überwiegend business as usual abgeliefert. Die Designs sind beispielsweise ein wenig langweilig. Die Kämpfe sind wie bei den meisten Serien eher spartanisch aufgefallen, arbeiten lieber mit Standardbildern, da die schneller und billiger zu produzieren sind. In der Summe ist Solo Leveling -ReAwakening- ein recht solider Animefilm, der ein wenig neugierig auf den Rest macht – womit er wohl sein Hauptziel erfüllt hat.
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