Spellbound Netflix Streamen online
© Skydance Animation/Netflix
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„Spellbound“ // Deutschland-Start: 22. November 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Ein Jahr ist es inzwischen her, dass König Solon und Königin Ellsmere in Monster verwandelt wurden. Doch noch immer hat deren Tochter Ellian die Hoffnung nicht aufgegeben, den Zauber wieder rückgängig machen zu können. In der Zwischenzeit bleibt ihr nichts anderes übrig, als die beiden vor der Öffentlichkeit zu verbergen, um keine Panik zu erzeugen. So zumindest haben die königlichen Berater es ihr aufgetragen. Da nun ihr 15. Geburtstag naht, wird jedoch diskutiert, sie zur Königin zu machen und ein nächstes Kapitel aufzuschlagen. Bevor sie den Thron von Lumbrien besteigt, will die Prinzessin aber noch einen letzten Versuch starten, ihre Eltern zu erlösen. Dieser soll sie zu einem fernen See führen, dessen Magie die beiden riesigen Monster womöglich in Menschen zurückverwandeln kann …

Comeback ohne Fantasie

Eigentlich hätte man meinen sollen, dass Vicky Jenson eine große Karriere im Animationsbereich haben würde. Schließlich gab sie 2001 als Co-Regisseurin von Shrek – Der tollkühne Held einen ungemein erfolgreichen Einstand. Auch ihr zweiter Film Große Haie – Kleine Fische – diesmal inszenierte sie mit zwei weiteren Leuten zusammen – war 2004 sehr profitabel. Umso seltsamer ist, dass sie anschließend völlig in der Versenkung verschwand. Fünf Jahre später versuchte sie sich mit (Traum)Job gesucht noch an einem Realfilm, was in einem absoluten Desaster endete. Danach kam nichts mehr. Da durfte man schon neugierig sein, wie Spellbound ausfallen würde, ihr erster Animationsfilm seit 20 Jahren. Auch die Mitarbeit von John Lasseter und Komponist Alan Menken, beide Legenden in ihrem Bereich, machte neugierig. Und doch musste man ewig warten. Ursprünglich als Kinofilm konzipiert, sollte das Abenteuer bei Apple TV+ starten, landete am Ende aber bei Netflix.

Solche Wechsel hinter den Kulissen sind oft ein schlechtes Zeichen. Leider bewahrheitet sich das hier dann auch, das ersehnte Comeback für die Beteiligten ist ausgeblieben. Ein großes Problem ist, wie schrecklich generisch der Film über weite Strecken ist. Schon die anfängliche Situation, dass die Hauptfigur verwandelte Menschen befreien möchte, ist alles andere als fantasievoll. Die offensichtlichste Referenz dürfte da Chihiros Reise ins Zauberland sein, dort will eine Jugendliche ihre Eltern zurückverwandeln, die zu Schweinen geworden sind. Aber auch andere Filme haben mit ähnlichen Szenarien gearbeitet. Das muss nicht unbedingt stören, solange die Reise interessant ist. Spellbound hat jedoch auch hierbei wenig im Angebot, gleiches gilt für den Humor, der frei von eigenen Einfällen ist.

Überraschend erwachsenes Ende

Audiovisuell reißt einen das hier auch nicht vom Hocker. Zwar ist der Film optisch sauber. Nur eben nicht sonderlich inspiriert: Man setzte hier vor allem auf knuffige Figuren, die offensichtlich das Publikum so sehr ablenken sollen, dass die spärlichen Hintergründe nicht mehr auffallen. Gerade wenn der Trupp die Außenwelt erkundet, wäre mehr wünschenswert gewesen. Und dann wären da noch die Lieder. Dass Menken einer der großen Komponisten bei Animationsfilmen ist, hat er bei seinen Arbeiten für Disney bewiesen. Unter anderem haben wir dem US-Amerikaner die Klassiker Under the Sea (Arielle, die Meerjungfrau), Beauty and the Beast (Die Schöne und das Biest) und A Whole New World (Aladdin) zu verdanken. Etwas Vergleichbares sucht man hier vergebens. Obwohl in Spellbound andauernd gesungen wird, regelmäßig die Handlung unterbrochen wird, da ist kein Lied dabei, das einem im Anschluss in Erinnerung bleiben würde.

Wenn etwas positiv hervorsticht, dann ist es das Ende. Die Auflösung der Odyssee ist gleichzeitig die logische Konsequenz aus dem zuvor gezeigten und doch völlig überraschend. Es ist auch erstaunlich erwachsen für einen Film, der sich an ein jüngeres Publikum richtet. Der späte Höhepunkt reicht aber nicht aus, um die vorangegangene Langeweile vergessen zu machen. In der Summe ist Spellbound ein bestenfalls mittelprächtiges Animationsabenteuer geworden, mit dem man sicherlich den Nachwuchs für anderthalb Stunden beschäftigen kann. Angesichts der beteiligten Prominenz hätte man sich hiervon aber mehr erhoffen dürfen. Der Film mag von einer Verzauberung sprechen, ist selbst aber kaum verzaubernd geworden.

Credits

OT: „Spellbound“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Vicky Jenson
Drehbuch: Lauren Hynek, Elizabeth Martin, Julia Miranda
Musik: Alan Menken
Kamera: David J. Miller
Animation: Skydance Animation

Bilder

Trailer

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Spellbound
fazit
„Spellbound“ folgt einer jungen Prinzessin, die ein großes Abenteuer auf sich nimmt, um ihre Eltern zu befreien, die in Monster verwandelt wurden. Über weite Strecken ist der Animationsfilm erschreckend einfallslos, auch die vielen Lieder von Komponistenlegende Alan Menken hinterlassen keinen Eindruck. Bemerkenswert ist lediglich das überraschende und erstaunlich erwachsene Ende.
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