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Tatort: Borowski und das ewige Meer

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„Tatort: Borowski und das ewige Meer“ // Deutschland-Start: 10. November 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als die Leiche der 19-jährigen Clara Weidenfeld am Strand gefunden wird, geht die Polizei zunächst von einer Beziehungstat aus. Schließlich gilt ihr Freund Benno Sitter (Jonathan Berlin) als eifersüchtig und soll auch schon mal gewalttätig geworden sein. Der gibt die Probleme auch zu, bestreitet aber, etwas mit dem Tod zu tun zu haben. Vielmehr vermutet er, dass eine andere Frau, für die Clara etwas übriggehabt haben soll, irgendwie drinsteckt, auch wenn er nicht wirklich viel über sie sagen kann. Klaus Borowski (Axel Milberg) und Mila Sahin (Almila Bagriacik) gehen der Sache nach, ermitteln in mehrere Richtungen. Als kurze Zeit später noch weitere tote Jugendliche gefunden werden, führt die Spur zu einer Aktivistengruppe …

Trübe Klimaaussichten

Derzeit geht es beim Tatort mal wieder drunter und drüber, da werden die unterschiedlichsten Konzepte und Themen ausprobiert. So versuchte man in Dein gutes Recht, den Fall um einen getöteten Anwalt durch eine hin und her springende Erzählung etwas aufzulockern. Unter Feuer war da geradliniger, dieses Mal ging es um eine tödliche Verkehrskontrolle und Korruption bei der Polizei. Bei Borowski und das ewige Meer geht man formal zwar keine Wagnisse ein. Dafür versucht sich das Drehbuchduo Rudi Gaul und Katharina Adler an einer Geschichte, die mehrfach Haken schlägt und dabei selbst ein erfahrenes Publikum überraschen dürfte. Gerade zum Ende hin bewegt sich der Film auf ein Terrain, das man zuvor nicht unbedingt kommen sieht.

Aus dem Grund sollte man deshalb besser nicht zu viel vorab wissen. Worauf man sich jedoch einstellen sollte: Man versucht sich hier an zwei großen aktuellen Themen. Das erste wird recht früh verraten, wenn uns die Tote zu einer Aktivistengruppe führt. Genauer treffen wir junge Menschen, die sich für Klimaschutz einsetzen und dabei auch zu extremen Taten bereit sind. Wer sich an diesem Themenbereich stört, braucht es erst gar nicht zu versuchen, hier geht es um alles. Zwar ist Tatort: Borowski und das ewige Meer nicht ganz so plump moralisierend, wie es andere Beiträge aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen sind. Es geht hier weniger darum, wie diese engagierten Jugendlichen alle anderen ständig verbessern wollen, sondern um ihre Sorgen und Ängste, welche die aktuelle Situation und die Perspektivlosigkeit auslösen. Damit verbunden ist auch eine sehr trübe, melancholische Atmosphäre.

Perfide, aber auch dämlich

Schwierig wird es, als noch das zweite Thema hinzukommt, welches viele antreibt. Grundsätzlich ist die Idee schon interessant, teilweise sogar richtig perfide. So gemein geht es in der Reihe nur selten zu. Allerdings sollte man sich dabei von dem Anspruch verabschieden, dass der Film glaubwürdig ist. Tatort: Borowski und das ewige Meer greift vielmehr Elemente aus anderen Genres auf und will etwas weiterdenken, aufzeigen, was eventuell irgendwann einmal möglich sein könnte. Das hat dann aber mehr von einer Gedankenspielerei, weniger einer Aufarbeitung der Gegenwart. Das muss einen nicht zwangsläufig stören, ist aber zumindest gewöhnungsbedürftig.

Richtig schlecht wird es jedoch zum Ende hin, wenn der Film natürlich noch irgendwie alles zum Guten wenden will. Offensichtlich wollte man an der Stelle richtig clever sein, griff aber zu einer Lösung, die ziemlich dämlich geworden ist. War Tatort: Borowski und das ewige Meer vorher zumindest noch atmosphärisch und gab trotz gelegentlicher plumper Passagen Anlässe, sich näher mit all dem auseinanderzusetzen, heißt es dann wieder Augen rollen. So wichtig die Themen ohne Zweifel sind, die hier am Sonntagabend ausgepackt werden, darf man sich da schon ein wenig veralbert vorkommen. Und auch wenn es an und für sich löblich ist, wie der ARD-Dauerbrenner immer mal wieder etwas ausprobiert, gerade in der aktuellen Saison: Der 1279. Teil überzeugt nicht mit seiner zu gewollten Geschichte.

Credits

OT: „Tatort: Borowski und das ewige Meer“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Katharina Bischof
Drehbuch: Rudi Gaul, Katharina Adler
Musik: Jessica de Rooij, Hendrik Nölle
Kamera: Robert von Münchhofen
Besetzung: Axel Milberg, Almila Bagriacik, Thomas Kügel, Milena Tscharntke, Johanna Götting, Pauline Fusban, Tatja Seibt, Jonathan Berlin, Thea Ehre

Bilder

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Tatort: Borowski und das ewige Meer
fazit
„Tatort: Borowski und das ewige Meer“ beginnt mit dem Fund einer Leiche am Strand, bevor es mit zwei sehr aktuellen gesellschaftlichen Themen weitergeht. Diese sind wichtig, teilweise ist der Film auch atmosphärisch. Mit der Zeit wird das Ganze aber schon sehr konstruiert, vor allem das alberne Ende sorgt für schlechte Laune.
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