Die Stimmung war gut bei Eric (Dylan Sprouse) und seiner jüngeren Schwester Madeleine (Megan Stott), als sie die Brücke befahren. Maddie darf sogar den Truck ihres großen Bruders steuern! Doch dann geht es nicht mehr voran, durch einen Stau ist alles zum Stillstand gekommen. Das größere Unglück steht ihnen dabei noch bevor. Angeführt von Romeo (Mason Gooding) zündet eine Gruppe von Söldnern eine Bombe und nimmt alle Menschen, die sich auf der Brücke befinden, als Geiseln. Ihr Ziel ist dabei Samantha „Doc“ Brown (Dichen Lachman), die sich als Gefangene in einem gepanzerten Fahrzeug befindet. Was Romeo und die anderen nicht wissen: Eric ist ein ehemaliger Army Ranger und fest entschlossen, die Terroristen aufzuhalten – auch wenn er dafür allein gegen alle anderen antreten muss und er von einem Trauma verfolgt wird …
Einer gegen alle
Sie haben ihren festen Platz in der Filmlandschaft: Geschichten um Terroristen oder Verbrecher, die einen großen Ort unter Beschlag nehmen, und einsame Helden, die das zu verhindern versuchen. Das bekannteste Beispiel ist sicherlich Stirb langsam, dort war es ein Bürogebäude, das während einer Weihnachtsfeier gestürmt wird. Bei Sudden Death war es eine Sportarena, die auch wegen der großzügig verteilten Bomben zu einem Ort des Schreckens wird. Im Grunde ist also alles möglich, jeder Schauplatz kommt in Frage, der in irgendeiner Form abgeriegelt werden kann. Mit The Bridge kommt nun ein weiterer dieser Filme zu uns. Dieses Mal spielt sich alles – der Titel verrät es bereits – auf einer Brücke ab, die von einer Gruppe von Männern belagert wird.
Wobei der Originaltitel ein anderer ist, genauer Aftermath. Dieser gibt einen weiteren Hinweis darauf, was einen erwartet. So geht es hier nicht einfach darum, Geld zu erpressen oder das Land in Angst und Schrecken zu versetzen. Vielmehr steht hier die Aufarbeitung vergangener Ereignisse auf dem Programm. Das betrifft sowohl den Protagonisten, der durch seine Einsätze im Krieg eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt hat, die ihm immer mal wieder dazwischenfunkt. Aber auch die Gegenseite schleppt da in The Bridge einiges mit sich herum, das ihnen auf der Seele liegt. Nur dass diese eine etwas andere Methode ausgesucht haben, um ihrem Unmut Luft zu verschaffen. Und es dauert auch eine Weile, bis die komplette Geschichte erzählt wird. Zwar ahnt man schon, dass das irgendwie mit der Frau im gepanzerten Auto zusammenhängen muss. Die Details folgen aber erst später.
Mäßig spannend
Drehbuchautor Nathan Graham Davis war dabei schon bemüht, der Geschichte etwas mehr Tiefe zu verleihen, als es bei solchen Geiselnahmen und Terroranschlägen der Fall ist. Ihm geht es dabei vor allem um das Thema Krieg, was dieser aus den Menschen macht und wie schwierig es ist, in einem solchen Umfeld die Menschlichkeit zu bewahren. Man sollte davon und der politischen Komponente aber nicht zu viel erwarten. Es ist sogar ein wenig komisch, wie The Bridge sich gegen die Gewalt des Krieges ausspricht, nur um dann ständig Leute beim Kämpfen zu zeigen und damit unterhalten zu wollen. Um nicht zu sagen verlogen. Aber das Publikum schaut sich solche Filme in der Regel auch nicht an, um groß nachzudenken. Spannung ist gefragt.
An manchen Stellen funktioniert das, an anderen eher weniger. Die Actionszenen stechen nicht sonderlich hervor, beschränken sich zuweilen auf die in den USA so beliebten Schnittgewitter, bei denen man eigentlich nicht viel sieht. Bemerkenswerter ist da schon die Besetzung. Zwar hat Dylan Sprouse in Beautiful Disaster und der Fortsetzung Beautiful Wedding seinen Kampfkörper demonstriert. Ein Actionstar ist er jedoch kaum, er überzeugt viel stärker in den Szenen mit seiner Filmschwester, wo er sein Charisma ausspielen kann. Und auch Mason Gooding (Scream) ist als brutaler Söldner eine etwas eigenwillige Wahl, man nimmt ihm das nicht wirklich ab. The Bridge ist daher eher als Kuriosität einen Blick wert, weniger als Genrebeitrag. Dafür gibt es einfach zu viele vergleichbare und überzeugendere Titel.
OT: „Aftermath“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Patrick Lussier
Drehbuch: Nathan Graham Davis
Musik: Michael Wandmacher
Kamera: Shelly Johnson
Besetzung: Dylan Sprouse, Mason Gooding, Dichen Lachman, Megan Stott
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