Rena Friedman (Ella Bruccoleri) ist überglücklich, als sie den Obst- und Gemüsehändler Jack Felton (Oli Higginson) per Dating-App kennenlernt. Sie verstehen sich gut, verbringen einen schönen Abend zusammen. Eigentlich freute sie sich auch schon ihn wiederzusehen. Doch dazu kommt es nicht mehr, er scheint ihr konsequent aus dem Weg zu gehen. Dabei hat seine Abwesenheit einen anderen Grund: jemand hat ihn in seiner Wohnung erstochen. DI Max Arnold (Adrian Scarborough) und DS Layla Walsh (Vanessa Emme) nehmen daraufhin die Ermittlungen auf und schauen sich im Umfeld des Toten um. Dabei rücken neben Rena noch mehrere andere Menschen in den Mittelpunkt, sie alle sind auf die eine oder andere Weise verdächtig …
Ende der zweiten Staffel
Alles hat einmal ein Ende, auch die zweite Staffel von The Chelsea Detective. Los ging es mit Im blauen Zimmer, bei dem ein Galerie-Manager brutal erschlagen wurde. Golden Years nahm uns im Anschluss mit in eine Luxus-Wohnanlage für Senioren und Seniorinnen, wo eine von ihnen auf heimtückische Weise Opfer eines Mordes wurde. Der dritte Teil Tödliche Therapie wiederum handelte von einem Psychologen, der während einer Online-Therapiesitzung getötet wird, was jede Menge Fragen aufwirft. Nun kommt mit Mord aus Leidenschaft der vierte und damit letzte Film aus der besagten Staffel, bevor es im Anschluss wieder warten heißt. Immerhin, die dritte Staffel ist bereits fertig, Fans gepflegter Krimi dürfen sich also darauf freuen,
Wer die bisherigen Filme gesehen hat, weiß bereits ziemlich genau, was einen erwartet. Es handelt sich hierbei um eine ganz klassische Krimireihe, die sich an die bewährten Formeln hält. Am Anfang wird die Leiche gefunden, danach ermittelt die Polizei rund anderthalb Stunden lang, am Ende steht die Auflösung. Man versucht dabei gar nicht erst, sich groß von der Konkurrenz zu unterscheiden. Wo beispielsweise Inspector Barnaby gern mal schräge Figuren ins Rennen schickt, da ist hier nichts Vergleichbares zu finden. Dann und wann ist mal ein Milieu drin, das etwas hervorsticht, etwa um das der Kunst oder das Seniorenheim aus den oben genannten Folgen. Bei The Chelsea Detective: Mord aus Leidenschaft gibt es nicht einmal das. Allenfalls das Thema Dating-Apps wird ein wenig zur Abgrenzung verwendet. Viel draus gemacht wird aber nicht.
Emotionales Finale
Fans kann das aber egal sein. Wer gern rätselt und sich nicht mit irgendwelchen psychotischen Ermittelnden herumärgern möchte, wird hier bedient. Es gibt auch keine persönlichen Verwicklungen, eine Unart, die sich zuletzt gerade hierzulande in Fernsehkrimis ausgebreitet hat. Nachteil ist, dass das Ermittlerteam ein bisschen spröde ist und man schlechter Zugang zu ihnen findet. Zwar werden in The Chelsea Detective: Mord aus Leidenschaft zwischendurch schon Momente eingebaut, die ein wenig die Persönlichkeit der Figuren betonen sollen. Aber die sind so kurz, dass sie nicht sehr viel Eindruck hinterlassen. Wo andere Krimis gern mal etwas zu viel im Privatleben unterwegs sind, da ist hier das Gegenteil der Fall.
Dafür wird es anderweitig emotional. Schon zu Beginn, wenn Rena den Eindruck hat, geghostet zu werden, brechen die Gefühle hervor. Zum Ende hin, wenn die Auflösung ansteht, wird es ebenfalls noch mal etwas härter, da darf das Publikum daheim vor den Fernsehern ordentlich mitgehen. Die ganz großen Erwartungen an die Glaubwürdigkeit sollte man dabei nicht haben, man muss die Erklärung nicht zwangsläufig nachvollziehen können. Insgesamt funktioniert The Chelsea Detective: Mord aus Leidenschaft aber schon, zwischendurch gibt es schön viele Spuren, über die man sich den Kopf zerbrechen kann. Das Genre wird auch beim vierten Film der Staffel nicht unbedingt bereichert. Aber es ist schon ganz unterhaltsam auf eine altmodische Weise.
OT: „The Chelsea Detective: A Crime of Passion“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Sarah Esdaile
Drehbuch: Laura Poliakoff
Musik: Ian Arber
Kamera: Annemarie Lean-Vercoe
Besetzung: Adrian Scarborough, Vanessa Emme, Peter Bankolé, Lucy Phelps, Sophie Stone, Anamaria Marinca, Ella Bruccoleri, Catherine Russell, Patrick Walshe McBride, Dorothea Myer-Bennett, Laurence Ubong Williams, Rhashan Stone
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