The Madness Netflix Streamen online
© Netflix/Amanda Matlovich

The Madness

The Madness Netflix Streamen online
„The Madness“ // Deutschland-Start: 28. November 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wollte der bekannte Fernsehjournalist Muncie Daniels (Colman Domingo) nur mal eine Auszeit nehmen, um von allem wegzukommen und an seinem Roman zu arbeiten, als er in die Hütte im Wald zog. Mit der Ruhe ist es aber schnell vorbei, als er bei einem Nachbarn vorbeischaut und diesen tot auffindet. Jemand hat ihn ermordet und dabei auch übel zugerichtet. Und zu allem Unglück sind die Täter auch noch da und versuchen, den Zeugen gleich mit zu erledigen. Zwar gelingt es Muncie, seinen Verfolgern zu entkommen. Damit fängt das Unglück aber erst an, da die Unbekannten den Mord einfach ihm in die Schuhe schieben. Schließlich stellt sich heraus, dass der Tote ein bekannter Neo-Nazi war, was den afroamerikanischen Flüchtling zu einem naheliegenden Verdächtigen macht …

Bewährter Verschwörungsthriller

Zwar sorgt Netflix in der Weihnachtszeit traditionell für leichte Unterhaltung. Das heißt aber nicht, dass der Streamingdienst die Fans düsterer Stoffe vergisst. Da war beispielsweise Der Helicopter Coup, das – basierend auf einem wahren Fall – von einem spektakulären Überfall erzählt. In Verehrung versucht eine Jugendliche herauszufinden, wer ihre beste Freundin getötet hat. In GTMax wird der Protagonist, ein junger Rennfahrer, selbst zum Verbrecher, um das Familienunternehmen zu retten. Wer diese ganzen Titel schon durch hat, bekommt mit The Madness Nachschub. Auch hier mangelt es nicht an Abgründen und kriminellen Machenschaften, verbunden mit dem einen oder anderen Mord. Mit einem solchen geht es gleich los, es wird nicht der einzige bleiben. Wie bei einem Krimi gilt es herauszufinden, wer diese begangen hat. Zumindest anfangs ist das noch ein Rätsel. Für gemütliche Ermittlungen bleibt aber keine Zeit, da der Protagonist unter Verdacht steht, selbst der Täter zu sein.

Solche Geschichten sind im Thrillersegment bewährt, immer wieder müssen dort Leute ihre Unschuld beweisen. Der Blockbuster Auf der Flucht fällt einem da beispielsweise ein. So wie dort wird auch bei The Madness mit Verschwörungselementen gearbeitet, wenn die Suche nach Spuren wie so üblich zu den Reichen und Mächtigen führt. Das tut es ja immer. Tatsächlich hält sich Serienschöpfer Stephen Belber an vielen Stellen so sehr an die Formel, dass es seiner Serie an einer eigenen Identität mangelt. Das betrifft den Ablauf der Handlung wie auch die Figurenzeichnung, wenn Muncie wie so viele mit einer schwierigen Familiensituation zu kämpfen hat. Er ist geschieden, das Verhältnis zu den Kindern könnte besser sein. Da trifft es sich doch gut, dass er in einen Mordfall verwickelt wird. Lebensgefahr ist ein bewährtes Mittel, um Familien zusammenzuführen.

Ein bisschen Rassismus für zwischendurch

Am ehesten bleibt The Madness noch durch den Rassismus-Aspekt in Erinnerung. Dass ein Schwarzer auf der Flucht ist, weil er einen Neo-Nazi getötet haben soll, ist doch mal eine ungewohnte Variante des Szenarios. Nur spielt das am Ende irgendwie keine Rolle, da es nur eines von vielen Themen ist, welche die Serie in den Raum wirft. Die erste Begegnung passt da zudem nicht ins Konzept. Zwischendurch wird dann auch diskutiert, wie der Protagonist in eine Position von Macht gekommen ist. Aber auch das wird nicht sonderlich vertieft. Dabei hätte die Zeit eigentlich gereicht, schließlich standen hier acht Folgen zur Verfügung, die jeweils rund 45 Minuten lang sind. Diese Zeit wird nur zwischendurch immer mal wieder an langweilige Sachen verschwendet. Da wäre es wünschenswert gewesen, entweder zu kürzen oder andere Schwerpunkte zu setzen.

Dennoch ist das Ergebnis nicht schlecht. Zwischendurch sind da schon immer wieder Passagen dabei, die ganz spannend sind. Auch das Ensemble sorgt für den einen oder anderen Glanzpunkt, wenn etwa die Ex-Frau Elena (Marsha Stephanie Blake) auf die Gegenspielerin Julia Jayne (Alison Wright) trifft. Wer diese Art Geschichten mag und genügend Zeit mitbringt, kann es daher schon einmal mit The Madness versuchen. Man sollte sich aber darauf einstellen, dass es nie so verrückt wird, wie der Titel impliziert. Sicher, später überschlagen sich die Ereignisse. Das wird jedoch eher unglaubwürdig als wirklich wild, weswegen das hier in der Summe allenfalls solide ist.

Credits

OT: „The Madness“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Clément Virgo, Jessica Lowrey, Quyen Tran
Drehbuch: Stephen Belber, V. J. Boyd, Obehi Janice, Dana Kitchens, Maurice Williams, Liz Ellis, Katie Swain, Felicia Hilario
Idee: Stephen Belber
Musik: Philip Klein
Kamera: Boris Mojsovski, Vinit Borrison, Fraser Brown
Besetzung: Colman Domingo, Marsha Stephanie Blake, Gabrielle Graham, John Ortiz, Tamsin Topolski, Thaddeus J. Mixson, Alison Wright

Bilder

Trailer

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The Madness
fazit
In „The Madness“ wird ein bekannter Journalist Zeuge eines Mordes und muss anschließend auf der Flucht seine eigene Unschuld beweisen. Die Thrillerserie hält sich überwiegend an bekannte Elemente, die wenigen eigenen Einfälle werden zu wenig ausgebaut. In der Summe ist das ganz solide, auch wenn da mehr drin gewesen wäre.
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