Urotsukidoji Legend of the Overfiend Chôjin densetsu Urotsukidôji
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Urotsukidoji – Legend of the Overfiend

„Urotsukidoji – Legend of the Overfiend“ // Deutschland-Start: 28. November 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Zumeist unbemerkt von der Menschheit existieren neben ihr noch die Menschenbiester und die Dämonen. Doch der Legende nach wird sich das eines Tages ändern. So soll ein Chōjin geboren werden, der die drei Welten zu einer einzigen vereinen wird. Die Geschwister Jyaku und Megumi Amano aus dem Volk der Menschenbiester sind auf der Suche nach eben diesem Wesen. Nachdem sich eine erste Vermutung, welcher Mensch dieser Chōjin ist, sich als falsch erweist, müssen sie erkennen, dass ausgerechnet der schüchterne und notgeile Schüler Tatsuo Nagumo der Gesuchte ist. Und das ist nicht die einzige Überraschung, die auf die beiden wartet, da die bekannte Legende nicht die vollständige Geschichte erzählt und auch die Dämonen die Suche nach dem Auserwählten begonnen haben …

Ein berüchtigter Horror-Anime

Urotsukidoji – Legend of the Overfiend ist sicherlich nicht der erfolgreichste Anime aller Zeiten, ebenso wenig der bekannteste. Wenn es aber darum geht, den berüchtigtsten zu finden, da dürfte dieser einen der oberen Plätze einnehmen. Ursprünglich handelt es sich dabei um eine Direct-to-Video-Serie, die auf einem Manga von Toshio Maeda basiert und zwischen 1987 und 1996 entstanden ist. Die einzelnen Abschnitte wurden jedoch teilweise zu Filmen zusammengeschnitten und neu veröffentlicht. Bei diesem hier handelt es sich um den Auftakt, weshalb ein interessiertes Publikum hiermit beginnen sollte, um der Geschichte zu folgen. Wobei es aber weniger die Geschichte ist, der den Ruhm des Animes begründet.

Vielmehr ist es nahezu unmöglich, über den Film zu sprechen, ohne die exzessiven Gewalt- und Sexszenen zu erwähnen. Diese waren schon in den 1980ern umstritten. Heute sieht es nicht besser aus, was auch damit zusammenhängt, dass viele dieser Szenen letztendlich überflüssig sind. So sehen wir Tatsuo früh beim Spannen und Onanieren, während er einen Blick auf die Unterhose erhascht – was sich später in einer ganz ähnlichen Szene mit einem der Fantasywesen spiegelt. Vor allem aber die Vergewaltigung mittels eines Tentakels, das wie ein Penis aussieht, ist untrennbar mit Urotsukidoji – Legend of the Overfiend verbunden. Und auch wenn man sich inzwischen an viele Sachen gewöhnt hat, die früher noch ein Tabu waren, die entsprechenden Bilder verfehlen mehrere Jahrzehnte später ihre Wirkung noch immer nicht.

Eher anstrengend als aufregend

Diese Momente darf man schockierend und geschmacklos finden, von frauenverachtend ganz zu schweigen – Vorwürfe, die bereits in den 1980ern laut wurden. Sie sind oftmals aber vor allem langweilig, weil sie regelmäßig die Geschichte unterbrechen und dazu beitragen, dass die Handlung kaum in Schwung kommt. Erst im weiteren Verlauf wird sich das etwas bessern, wenn Urotsukidoji – Legend of the Overfiend stärker dazu übergeht, jenseits des stumpfen Voyeurismus etwas anbieten zu wollen. Das Ergebnis ist dann ganz in Ordnung, wenn eine Apokalypse eingeleitet wird und mehrere Gruppierungen gegeneinander kämpfen. Teilweise ist der Film auch bizarr, wenn irgendwie alles Mögliche geschieht, ohne dass dies zwangsläufig Sinn ergibt oder auch ergeben soll.

Visuell ist das Ganze auch eher durchwachsen. Auf der einen Seite gibt es da ein paar bemerkenswerte Designs bei den Kreaturen, die hervorstechen. Technisch ist das aber nicht berauschend. Es handelt sich bei Urotsukidoji – Legend of the Overfiend dann doch um eine dieser Direct-to-Video-Produktionen, die ohne großes Budget arbeiten mussten. Auch das dahinter stehende Studio ist keines, das man kennen müsste. Ob man den Film selbst kennen müsste, darüber lässt sich streiten. Auf gewisse Weise handelt es sich schon um ein wichtiges Werk, das sicher andere beeinflusst hat und einen Kultstatus genießt. Gut ist der Film jedoch kaum, weder als narratives Werk noch als Horrorgeschichte. Er ist oft eher anstrengend als wirklich aufregend.

Credits

OT: „Chôjin densetsu Urotsukidôji“
Land: Japan
Jahr: 1989
Regie: Hideo Takayama
Drehbuch: Shō Aikawa
Vorlage: Toshio Maeda
Musik: Masamichi Amano
Animation: West Cape Productions, Team Mu

Bilder

Trailer

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Urotsukidoji – Legend of the Overfiend
fazit
„Urotsukidoji – Legend of the Overfiend“ handelt von der Suche nach einem legendären Wesen, das die Welt der Menschen, Menschenbiester und Dämonen vereinen soll. Der Anime ist primär für Sex- und Gewaltszenen bekannt, die oftmals überflüssig sind. Visuell ist das auch nicht berauschend. Und doch ist die zuweilen bizarre, alptraumhafte Manga-Adaption einen Blick wert.
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