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© ZDF/Thomas Kost

Wilsberg: Unser tägliches Brot

„Wilsberg: Unser tägliches Brot“ // Deutschland-Start: 2, Januar 2021 (ZDF) // 26. Februar 2021 (DVD)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wollte Ekki Talkötter (Oliver Korittke) seiner Cousine Steffi Geller (Luise Bähr) und ihrem Freund Tobias Nagel (André Röhner) gerade bei der Steuererklärung helfen, als auf einmal Overbeck (Roland Jankowsky) auftaucht. Ein anonymer Hinweis beschuldigt die beiden des Drogenhandels. Tatsächlich findet sich in ihrer Wohnung ein Kanister mit einem Reinigungsmittel, der zuvor aus der Bäckerei gestohlen wurde, in der die beiden arbeiten. Ekki will daraufhin Georg Wilsberg (Leonard Lansink) einspannen, um Beweise für die Unschuld zu finden. Aber auch Hartmut Niehoff (Juergen Maurer), Anwalt des Bäckereibetriebs, hat Interesse an Wilsbergs detektivischem Talent. Und als wäre das nicht schon kompliziert, taucht auf einmal eine Leiche auf …

Nicht viel Humor

An neuen Titeln mangelt es bei Wilsberg nun nicht gerade, mehrere Filme werden jedes Jahr für die ZDF-Krimireihe gedreht. Gerade erst wurde Blut geleckt ausgestrahlt, bei der die Kommissarin sich als Autorin versucht und nicht bei allen damit auf Gegenliebe stößt. Zwischen den aktuellen Teilen werden aber auch immer wieder ältere ausgepackt, um Sendezeit zu füllen. Schließlich ist man bereits mehr als 80 Teilen angekommen, das ist schon eine Menge Stoff, den man als Lückenfüller verwenden kann. Und so gibt es jetzt auch ein Wiedersehen mit Unser tägliches Brot, das 2021 das erste Mal gesendet wurde, von dem Sender aber offensichtlich für so stark gehalten wird, dass der Krimi noch einmal am Samstagabend zur Primetime läuft. Ein Programmplatz, den man meistens für besonders reichweitenstarke Titel verwendet.

Warum es jetzt ausgerechnet dieser Teil werden musste, ist nicht ganz klar. Zumindest ist da nichts, was positiv hervorstechen würde. Fans werden vielleicht sogar enttäuscht sein, wenn der Humor, für den man diese Reihe kennt, recht sparsam ausfällt. Ein bisschen wird es zwar schon versucht, wofür dann beispielsweise Overbeck herangezogen wird, der noch immer davon träumt, eine größere Bedeutung zu haben, als er letztendlich hat. Einfallsreich sind diese Momente aber nicht, das hat man inzwischen einfach schon in zu vielen Filmen gesehen. Der Unterhaltungsfaktor, den diese Krimis immer mal wieder haben, fällt bei Wilsberg: Unser tägliches Brot enttäuschend gering aus.

Umständlich konstruiert

Nun sind diese Filme aber primär zum Rätselraten da, weniger zum Lachen. Ist der Fall gut, lässt sich der genügsame Humor leichter akzeptieren. Doch auch in der Hinsicht ist der 70. Teil des Dauerbrenners nicht wirklich gelungen. Grundsätzlich ist es zwar schon zu begrüßen, wie man sich hier von dem Standard-Szenario zu lösen versucht. Die Geschichte beginnt mal nicht mit einem Mord, der innerhalb von anderthalb Stunden gelöst werden muss. Hier steht erst einmal das Rätsel im Vordergrund, wer denn das Reinigungsmittel gestohlen hat und aus welchem Grund dieses bei dem Paar deponiert wurde. Auch später geschieht einiges, worüber man sich wundern kann und soll. Das klingt eigentlich gut. Tatsächlich ist Wilsberg: Unser tägliches Brot aber nur sehr umständlich, wenn da verschiedenste Themen miteinander verknüpft werden.

Dabei hätte das eigentlich ganz spannend werden können. So nimmt sich der Film wie diverse andere Beiträge eines gesellschaftlichen Themas an. Hier geht es um Unternehmenskultur, wenn später der Betriebsrat der Bäckerei sowie der Kampf gegen diesen eine größere Rolle spielt. Ein bisschen Kapitalismuskritik ist ja nie verkehrt. Bei Wilsberg: Unser tägliches Brot wird das aber so absurd übertrieben, dass von der guten Absicht nicht sehr viel übrigbleibt. Da sich auch die Spannung eher in Grenzen hält, ist das hier wieder einer der schwächeren Teile der beliebten Reihe. Den Abend kann man daher getrost anderweitig verplanen und auf Besseres hoffen. Trotz einiger interessanten Ansätze verpasst das Publikum hier nicht viel.

Credits

OT: „Wilsberg: Unser tägliches Brot“
Land: Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Hans Jörg Thurn
Drehbuch: Sandra Lüpkes
Musik: Johannes Brandt
Kamera: Uwe Schäfer
Besetzung: Leonard Lansink, Rita Russek, Roland Jankowsky, Oliver Korittke, Ina Paule Klink, Vittorio Alfieri, Emma Drogunova, Nina Kronjäger, Juergen Maurer, André Röhner

Bilder

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Wilsberg: Unser tägliches Brot
fazit
„Wilsberg: Unser tägliches Brot“ dreht sich um eine Bäckerei, bei der einiges im Argen liegt. Der Krimi versucht sich an etwas Kapitalismuskritik, ist dabei aber so übertrieben, dass nicht viel davon übrigbleibt. Allgemein ist der Fall ganz umständlich aufgebaut, Spannung und Spaß sucht man dabei vergebens.
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