„I was made to be devoured“ heißt es in You Are the Truck and I Am the Deer, wieder und wieder. Nein, dabei handelt es sich nicht um eine Tierdoku. Vielmehr hat Max Ferguson einen experimentellen Kurzfilm vorgelegt, der Realaufnahmen mit animierten Sequenzen verbindet und mit Voice-overs begleitet. Dabei haben die Bilder und die Wörter nur bedingt etwas miteinander zu tun. Erstere dienen eher dazu, eine Atmosphäre zu erzeugen, verbunden mit elektronischen Klängen, die dem Ganzen etwas Gespenstisches verleihen. Ein wenig erinnert das an Haunted House, welches parallel auf der DOK Leipzig gezeigt wurde und das mit einem ähnlichen Mix unheimlich daherkam. Wobei das hier noch weniger konkret ist, mehr eine Art Kunstinstallation.
Das heißt aber nicht, dass Ferguson gar nichts zu sagen hätte. Da geht es um persönliche Verletzungen, geht es um sehr viel Wut, die sich ihren Weg bahnt. Während bei dem obigen Kurzfilm eine stille Erinnerung angesagt ist, verbunden mit Melancholie, da wird hier – mit einem gewaltigen Feuer im Bauch – geklagt, gestritten. Das Ergebnis ist schon irgendwie faszinierend, die fünf Minuten gleichen einer Achterbahnfahrt, bei der sich ständig etwas tut und selbst alltäglichste Momente verfremdet werden. Gleichzeitig ist es schwierig, bei You Are the Truck and I Am the Deer wirklich anzudocken, da die ziellos umherirrlichternde Emotionalität fremd bleibt und man beim Zuschauen nur schwer Zugang findet.
OT: „You Are the Truck and I Am the Deer“
Land: Belgien
Jahr: 2023
Regie: Max Ferguson
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