Eigentlich arbeitet Emma (Jen Lilley) ja als Buchhalterin. Als aber ein Kollege seinen Job verlieren soll, bietet sie großzügig an, selbst zu gehen, damit er weiterarbeiten darf – schließlich muss er seine Familie versorgen, während sie selbst Single ist. Das gibt Emma zudem die Möglichkeit, ihren Traum vom Tanzen wahrzumachen. Bei einem Vortanzen für einen anstehenden Wettbewerb in Paris lernt die New Yorkerin Leo (Matthew Morrison) kennen. Gesehen hatte sie ihn vorher schon mal. Tatsächlich war sie von einem früheren Auftritt des Tänzers so begeistert, dass dadurch der Wunsch in ihr entstanden ist, selbst zu tanzen. Umso größer ist ihr Glück, als er sich tatsächlich für sie entscheidet. Gemeinsam reisen sie in die Stadt der Liebe und beginnen, sich für das Turnier vorzubereiten. Dabei müssen sie aber erst einmal einen Weg zueinander finden, damit sie auf der Tanzfläche richtig harmonieren …
Weihnachten in der Stadt der Liebe
Es kann doch nie genug Liebe zu Weihnachten geben! Dieser Auffassung ist man zumindest bei Netflix, weshalb in den letzten beiden Monaten des Jahres Unmengen romantischer Komödien veröffentlicht werden. Und damit der Nachschub möglichst groß ist, lizenziert der Streamingdienst zusätzlich zu den eigenen Titeln auch die nordamerikanischer Fernsehsender. Vor allem Great American Family ist dabei eine ergiebige Quelle. So gingen kürzlich gleich mehrere Titel des Konkurrenten online. In Christmas on Windmill Way versuchen die Leute einer Kleinstadt, ihre Windmühle zu retten, die anlässlich eines Luxushotels abgerissen werden soll. Bei Eine Nachricht vor Weihnachten kommen sich zwei Menschen, die sich jedes Jahr zu Weihnachten sehen, nach und nach näher. Und auch A Paris Christmas Waltz entstammt dem Sender, der mit seinen sehr konservativen Filmen ein größeres Publikum erreicht.
Dabei hat der Film zwei Punkte zu bieten, die ihn von anderen Produktionen der Familie unterscheiden und die beide bereits im Titel vorweggenommen werden. Da ist zum einen der Schauplatz. Während viele Filme aus dem Segment in US-amerikanischen Kleinstädten spielen oder zumindest so tun als ob, geht es hier ausnahmsweise raus in die große weite Welt. Das tut A Paris Christmas Waltz schon ganz gut. So idyllisch die Kulissen sind, die meistens ausgepackt werden bei Great American Family, sie sind oft ein wenig billig und zudem wenig abwechslungsreich. Da macht das hier schon ein bisschen mehr her, selbst wenn der Film wie zu erwarten nur die üblichen Klischees abhakt. Man zeigt die französische Großstadt nicht unbedingt so, wie sie ist, sondern wie man sie sich von Postkarten ausgehend vorstellt.
Tanz und Unsinn
Der zweite Unterscheidungsfaktor ist das Tanzen. Dabei sollte man zwar auch keine Wunderwerke erwarten, an manchen Stellen heißt es, eher großzügig zu sein. Aber die Tanzszenen können sich schon sehen lassen, da macht es sich auch bezahlt, dass Matthew Morrison mit an Bord ist. Manche werden den Schauspieler vielleicht durch seine Zeit bei Glee kennen. Er ist aber tatsächlich auch viel am Broadway aufgetreten und hat Erfahrungen als Tänzer gesammelt. Leider hat er in A Paris Christmas Waltz zwar nur begrenzt die Möglichkeit, dieses Talent auch zu demonstrieren. Das große Finale, wenn das Paar an dem Wettbewerb teilnimmt, dürfte aber die Zielgruppe zufriedenstellen, wenn im großen Stil herumgewirbelt wird.
An die Geschichte darf man hingegen keine Erwartungen haben. Die ist wie so oft in diesem Segment bestenfalls zweckmäßig. Weniger großzügige Zuschauer und Zuschauerinnen dürfen sie auch als schlecht bezeichnen, wenn Kitsch, Klischees und völlig unglaubwürdige Szenen zusammenkommen. Dass Emma ihren Job für einen anderen opfert, ist ebenso märchenhaft wie ihr „zufälliges“ Treffen mit ihrem Idol. Zudem ist das vorhersehbar, da gibt es in dem gesamten Film nichts, was eine eigene Persönlichkeit oder Einfallsreichtum beweist. Das muss einen nicht stören. Wer gern von der großen Liebe träumt, zwischen gutaussehenden Menschen vor tollen Kulissen, bekommt bei A Paris Christmas Waltz das, plus die besagten Tanzszenen. Das kann reichen. Höhere Ansprüche werden jedoch nicht bedient.
OT: „A Paris Christmas Waltz“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Michael Damian
Drehbuch: Michael Damian, Janeen Damian
Musik: Nathan Lanier
Kamera: Viorel Sergovici
Besetzung: Jen Lilley, Matthew Morrison, Paul Freeman, Jade Ewen, Lace Akpojaro, Julia Bidica, Bryan Bounds, Luca Butnaru
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)