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Alle Jahre wieder

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„Alle Jahre wieder“ // Deutschland-Start: 6. Dezember 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Das Weihnachtsfest ist bei Felix (Klaus Steinbacher) von vielen Traditionen begleitet. Als der 25-jährige Neuberliner in die alte Heimat fährt, um die Feiertage mit seiner Familie zu verbringen, weiß er deshalb schon, was ihn erwartet. Selbst das Menü ist da festgelegt. Und doch wird dieses Jahr einiges anders sein. So will er seiner Langzeitfreundin Saskia (Leslie-Vanessa Lill), mit der er seit dem Gymnasium zusammen ist, endlich einen Antrag machen – streng nach den Traditionen ihrer Familie. Doch auf dem Weg macht er eine Bekanntschaft, die alles durcheinanderbringen wird. So sitzt er im Berlin-Bayern-Fernbus neben Hanna (Sinje Irslinger), die für Weihnachten zu ihrer Oma fährt. Und die hält nicht sehr viel von Regeln und Bräuchen …

Ein (fast) alltägliches Weihnachten

Wenn Weihnachten naht, beteiligen sich auch die öffentlich-rechtlichen Sender am alljährlichen Kampf darum, wer mit festlich gestimmten Filmen das größte Publikum an sich bindet. So gab es vergangene Woche mit Stille Nacht, raue Nacht einen Beitrag, der so ziemlich alles unter den Weihnachtsbaum packte, das man sich vorstellen konnte: Klimaschutz, Verschwörungstheorie und Prepperwahnsinn inklusive. Engel mit beschränkter Haftung war zwar streng genommen kein Weihnachtsfilm, sorgte mit seiner Geschichte über zwei grundverschiedene Schutzengel aber für viel versöhnliche Stimmung. Mit Alle Jahre wieder kommt nun ein weiteres Werk heraus, das weihnachtliche Gefühle erzeugen möchte. Dabei ist die ARD-Produktion der Beitrag, der sich bislang am stärksten am Alltag orientiert.

Das heißt aber nicht, dass es keine märchenhafte Note gibt. Wenn wir hier über mehrere Weihnachten hinweg Leute treffen, die sich immer wieder über den Weg laufen, dann ist das vielleicht nicht so richtig plausibel. Die Themen, die Alle Jahre wieder anschneidet, sind dafür schon recht lebensnah. Sie sind auch so universell, dass man sich leicht in diesen wiederfinden kann. Beispielsweise spielen Traditionen eine Rolle, welche für die diversen Figuren zu einem Gefängnis geworden sind. Damit verbunden sind Erwartungen, zu denen sie sich verpflichtet fühlen. Das macht sich dann gerade auch bei Felix und Saskia bemerkbar, die schon so lang zusammen sind und auch seit so frühen Jahren, dass sie gar nicht mehr wissen, wer sie sind und was sie selbst wollen.

Nicht mutig, aber charmant

Wobei das Publikum natürlich weiß, dass die zwei sich früher oder später trennen werden, damit Felix und Hanna zusammenkommen können. Alle Jahre wieder mag zwar dazu aufmuntern, sich von Traditionen zu lösen und Wagnisse einzugehen. Das heißt aber nicht, dass der Film deswegen den eigenen Rat befolgt. Das Motiv, dass die Hauptfigur zu Beginn mit der falschen Person zusammen ist, ist in der Liebeskomödie weit verbreitet. Auch sonst werden hier zahlreiche Klischees bestätigt und Konventionen erfüllt. Wer auf der Suche nach einem überraschenden Film ist, braucht es hiermit nicht zu versuchen. Solche Ambitionen gibt es hier nicht, man will den Zuschauern und Zuschauerinnen letztendlich etwas Vertrautes und Beruhigendes liefern, mit dem man es sich auf dem Sofa gemütlich machen kann.

Ein paar nette Ideen hatte Drehbuchautor Tommy Wosch aber schon. Das betrifft etwa die Nebenstränge um Busfahrer Robert (Charly Hübner), der zu einer Bezugsperson wird, und Hannas Oma Paula (Lisa Kreuzer), die eine ganz besondere Beziehung eingegangen ist. Einige Dialoge sind auch ganz amüsant geworden. Vor allem aber das Zwischenspiel innerhalb des Ensembles funktioniert erstaunlich gut. Die gemeinsamen Szenen von Klaus Steinbacher (Turmschatten) und Sinje Irslinger (Da hilft nur beten!) sind süß geworden, ohne dabei zu kitschig zu werden. Erst zum Schluss wird dann doch ein bisschen viel Zuckerguss darüber geschüttet, das hätte es so nicht gebraucht. Aber trotz dieser Mankos ist Alle Jahre wieder sympathisch und charmant, was den Film zu einem der gelungeneren Beiträge zu Weihnachten macht, die dieses Jahr bislang hervorgebracht hat.

Credits

OT: „Alle Jahre wieder“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Felix Herzogenrath
Drehbuch: Tommy Wosch
Musik: Michael Regner
Kamera: Jakob Wiessner
Besetzung: Klaus Steinbacher, Sinje Irslinger, Maria Simon, Charly Hübner, Lisa Kreuzer, Hans Stadlbauer, Elena Uhlig, Philipp Moog, Leslie-Vanessa Lill, Lennox Louis

Bilder

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Alle Jahre wieder
fazit
„Alle Jahre wieder“ verfolgt, wie zwei Menschen sich vor Weihnachten in einem Bus kennenlernen und sich über die Jahre immer näherkommen. Das ist zwar nicht frei von Klischees, zum Ende gibt es viel Zuckerguss. Und doch ist die charmante romantische Komödie einer der besseren Beiträge zum Fest der Liebe.
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