Asaf Netflix Streamen online
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Asaf

Asaf Netflix Streamen online
„Asaf“ // Deutschland-Start: 28. November 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Bei Asaf (Cihangir Ceyhan) läuft es schon länger nicht mehr. So will sich seine Frau von ihm scheiden lassen, der gemeinsame Sohn ist schwerkrank. Und auch beruflich läuft es nicht bei ihm. Zwar ist er als Uber-Fahrer immer sehr freundlich zu seinen Kunden und Kundinnen. Dennoch erhält er fast nur schlechte Bewertungen, weshalb er alles verlieren könnte. Auch bei seiner aktuellen Fahrt kommt es zu Problemen, als er in einem Stau feststeckt und der Gast auf dem Rücksitz ungeduldig wird. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, fährt auch noch jemand in ihn hinein und demoliert das Heck. Zwar erhält er auf der Stelle eine Entschädigung von dem Fahrer. Diese reicht aber nicht aus. Bei einem späteren Versuch, noch den Rest der Summe zu erhalten, stößt er auf Nasuh Alphan (Rıza Kocaoğlu) und dessen Unternehmen – und wird sich bald wünschen, es nie getan zu haben …

Nerviger Einstieg

An düsteren Serien mangelte es auf Netflix zuletzt nicht. Da war beispielsweise The Madness über einen Journalisten, der Zeuge eines Mordes wird und auf einmal selbst verdächtigt wird. Der Helicopter Coup erinnert an einen spektakulären Raubüberfall auf ein spanisches Gelddepot. Auch Bank unter Belagerung erzählte, basieren auf einer wahren Geschichte, von einem Überfall, der es in die Medien schaffte. Wer diese ganzen Titel bereits durch hat, kann es noch mit Asaf versuchen, einer türkischen Serie. Denn auch bei diesem Thriller geht es hoch her, im Laufe der sechs Folgen kommt es zu so mancher Gewalttat bis hin zum Mord. Von den Verbrechen, die sich im Hintergrund abspielen, ganz zu schweigen.

Dabei setzt man wie beim obigen The Madness auf einen gewöhnlichen Zivilisten, der plötzlich mitten in einer finsteren Geschichte steckt. Während der Leidensgenosse bei der US-Produktion aber über Geld verfügt und Bekanntheit genießt, ist die Titelfigur in Asaf ein Verlierer in jeglicher Hinsicht. Zwar versucht er durchaus, für seinen Sohn da zu sein und sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen. Er ist nur nicht besonders gut darin. Das ist einerseits gar nicht verkehrt. Wo bei thematisch ähnlichen Filmen und Serien die Hauptfigur oft ein bisschen schnell über sich hinauswächst und eine große Kompetenz demonstriert, lässt sich der Protagonist hier von allen herumschubsen. Allerdings kann das auch nervig sein, wenn er an vielen Stellen nur am Jammern ist. Hinzu kommt die übertriebene Musik, die ebenfalls das Nervenkostüm belastet. Vor allem zu Beginn ist die Serie eine Zumutung.

Eskalation ohne Sinn und Verstand

Später wird es etwas besser. Das liegt auch daran, dass der Protagonist eine enorme Wandlung durchmacht, auf einmal viel aktiver wird. Glaubwürdig ist das kaum. Wenn er beispielsweise in einer Situation wie ein erfahrener Schütze auftritt, hat das wenig mit dem zu tun, was er vorher demonstrierte. Aber man sollte allgemein nicht von Asaf erwarten, dass die Serie Sinn ergibt. Je weiter sie voranschreitet, umso bescheuerter wird sie. Immerhin ist das dann aber mit einem gewissen Unterhaltungsfaktor verbunden. Wenn sich hier die Ereignisse überschlagen und ständig jemand einen anderen hintergeht, ist man zumindest neugierig, worauf das nun hinauslaufen wird. Das mit der Eskalation klappt hier ganz gut, man muss nur das Gehirn etwas ausschalten.

Etwas anstrengend ist dabei jedoch das mit den ständigen Zeitsprüngen. In Maßen eingesetzt, kann das den Spannungsfaktor erhöhen, wenn sich manche Puzzleteile erst später zusammensetzen lassen. Hier wird das jedoch so exzessiv betrieben, dass die Wirkung mit der Zeit nachlässt. So wie die inhaltlichen und musikalischen Entgleisungen auch, zeigt die Serie einen bemerkenswerten Mangel an Zurückhaltung. Zumal vieles kaum ausformuliert wird. Dass man beispielsweise gar nicht erfährt, was das Unternehmen überhaupt macht, ist schon unglücklich. Immerhin, Langeweile kommt kaum auf, die sechs Folgen sind nach dem zähen Einstieg recht schnell rum. Wer einen Thriller für zwischendurch sucht, kann es also mit Asaf einmal versuchen. Zumindest bleiben die Abenteuer des überforderten Fahrers stärker in Erinnerung – selbst wenn nicht alles davon positiv sind.

Credits

OT: „Asaf“
Land: Türkei
Jahr: 2024
Regie: Deni Jordan, Ozgur Onurme
Drehbuch: Ahmet Vatan, Ozgur Onurme
Musik: Toygar Isikli
Besetzung: Cihangir Ceyhan, Burçin Terzioğlu, Saadet Işıl Aksoy, Ahmet Rıfat Şungar, Rıza Kocaoğlu, Serra Arıtürk, Çağdaş Onur Öztürk, Fatih Al

Bilder

Trailer

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Asaf
fazit
„Asaf“ erzählt von einem gewöhnlichen Fahrer, der durch einen simplen Verkehrsunfall in eine gefährliche Geschichte hineingezogen wird. Das fängt zäh an, nervt dabei durch die aufdringliche Musik und einen weinerlichen Protagonisten. Später wird es unterhaltsamer, wenn sich alles überschlägt, selbst wenn dabei die Glaubwürdigkeit völlig auf der Strecke bleibt.
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