Bark – Nichts bleibt verborgen
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Bark – Nichts bleibt verborgen

„Bark – Nichts bleibt verborgen“ // Deutschland-Start: 5. Dezember 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als Nolan Bentley (Michael Weston) zu sich kommt, versteht er die Welt nicht mehr. Wie ist er nur in den Wald gekommen? Und wer hat ihn an den Baum gefesselt? Vor allem aber beschäftigt ihn die Frage, wie er aus dieser Lage wieder herauskommt. Denn sonst scheint da niemand zu sein. Seine Hilferufe verhallen ungehört. Sich von den Fesseln zu befreien, kann er sowieso vergessen, dafür sind sie zu fest. Während er zunehmend verzweifelt versucht, wieder freizukommen und dabei von seltsamen Visionen heimgesucht wird, taucht auf einmal ein Fremder (A.J. Buckley) auf. Zunächst ist Nolan außer sich vor Glück, meint er doch, nun endlich gerettet zu werden. Doch dann muss er feststellen, dass der Mann offensichtlich gar nicht die Absicht hat, ihn aus seiner Lage zu befreien …

Wo bin ich hier bloß?

Man kennt das Szenario aus vielen Thrillern: Die Hauptfigur kommt zu Beginn der Geschichte zu sich, findet sich an einem fremden Ort wieder und muss herausfinden, wie sie dorthin gekommen ist – und weshalb. Beim Schauplatz gibt es die unterschiedlichsten Varianten. Eines der bekanntesten Beispiele ist der Kultfilm Cube, bei dem eine Gruppe von Menschen in einem tödlichen Labyrinth den Ausgang suchen. In Oxygen wacht die Protagonistin in einer Kapsel auf und versucht, gemeinsam mit einer künstlichen Intelligenz die Wahrheit herauszufinden. In Control ist es eine Art Zelle. Doch auch wenn sich enge, klaustrophobische Settings anbieten, um damit Spannung zu erzeugen, ein Muss ist das nicht. Das beweist Bark – Nichts bleibt verborgen, das fast ausschließlich in einem Wald spielt.

Wobei der deutsche Genrebeitrag zumindest anfangs noch ein wenig mit der Ungewissheit spielt, ob das auch wirklich ein Wald ist. So hat Nolan immer wieder seltsame Visionen, die nicht nur ihn an seinem Verstand zweifeln lassen. Wenn etwa andere Menschen auftauchen, die ihn aber nicht wahrnehmen, ist nicht sicher, ob sie tatsächlich da sind. Möglicherweise ist der Protagonist durch seine Lage bereits derart erschöpft und dehydriert, dass er sich alles einbildet. Es ist in Bark – Nichts bleibt verborgen zunächst ja nicht einmal geklärt, ob er wirklich in einem Wald ist. Erst im weiteren Verlauf scheint zumindest das bestätigt zu sein. Zwar wird der gefesselte Mann selbst dann noch von seltsamen Visionen heimgesucht, bei denen die Realität verschwimmt. Dass er tatsächlich im Wald festsitzt und nicht vom Baum fortkommt, scheint dann aber klar zu sein.

Rätselhaft und etwas albern

Zu rätseln gibt es dann trotzdem noch. So wird sich das Publikum fragen, wer dahintersteckt und was die Absicht ist. Damit verbunden ist die Frage, ob der Fremde, der aufgetaucht ist, etwas mit der Sache zu tun hat oder doch nur zufällig dort ist. Zumindest verfolgt er irgendeine Agenda. Ist Bark – Nichts bleibt verborgen zunächst eine Art Survivalthriller, besteht die Spannung eher darin, der Sache auf den Grund zu gehen und herauszufinden, was gespielt wird. Zu dem Zweck streut der Film immer wieder Hinweise ein, die uns mehr über den Protagonisten verraten, seine Vorgeschichte, seine Weltsicht. Der Fremde bleibt hingegen fremd, gibt nur an einer Stelle einen kleinen Einblick. Die Dialoge sind auch deshalb wichtig, weil bei der Handlung nur wenig zu holen ist. Nolan ist so eingeschränkt bei dem, was er tut, dass über weite Strecken nichts passiert – was mit den besagten Visionen verdeckt werden soll.

Grundsätzlich funktioniert das schon. Da der Ablauf aber trotz allem nicht der spannendste ist, dürften viele das Ende herbeisehnen, einfach um zu erfahren, was das alles sollte. Die Auflösung ist einigermaßen überraschend, auch wenn sie in Details angekündigt wurde. Sie ist aber auch ein wenig albern, selbst wenn sicherlich eine gute Absicht dahintersteckte. Dafür ist das einfach zu überzogen. Bark – Nichts bleibt verborgen sticht dabei schon ein wenig aus dem Angebot hervor, das Setting hebt es von den besagten anderen Titeln mit dem Szenario ab. Unbedingt gesehen haben muss man den deutschen Thriller dann aber doch nicht. Das hätte als Kurzfilm besser funktioniert als in der aktuellen Form.

Credits

OT: „Bark“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Marc Schölermann
Drehbuch: Steve Fauquier
Musik: Boris Salchow
Kamera: Peter Meyer
Besetzung: Michael Weston, A.J. Buckley

Bilder

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Bark – Nichts bleibt verborgen
fazit
In „Bark – Nichts bleibt verborgen“ kommt ein Mann zu sich und muss erkennen, dass ihn jemand in einem Wald an einen Baum gefesselt hat. Das beginnt als ein Survivalthriller, befasst sich später aber eher mit der Frage, was es mit dieser Situation auf sich hat. So richtig spannend ist das nicht, die Auflösung ist auch eher albern, weshalb trotz des reizvollen Settings der Film nicht mehr als Durchschnitt ist.
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