Nikki (Kaya Coleman) kann ihren Augen kaum glauben, als sie kurz vor Weihnachten zu Hause von einem Weihnachtsmann angegriffen und niedergestochen wird. Zwar überlebt sie den Vorfall, liegt seither jedoch im Koma. Erst ein Jahr später erwacht sie aus diesem, zur großen Überraschung der behandelnden Ärztin. Diese wollen sie dennoch erst einmal zur Beobachtung dabehalten, da sie davon ausgehen, dass es sich bei den Schnittwunden um einen gescheiterten Selbstmordversuch handelt. Auch ihr Freund Nathan (Trey Anderson) und die Freundinnen Jess (Scarlett Sperduto) und MJ (Cissy Ly) machen sich Sorgen, weshalb sie alle gemeinsam Weihnachten verbringen wollen. Schließlich klingt die Geschichte von dem mörderischen Weihnachtsmann zu verrückt. Doch bald müssen sie feststellen, dass an der Sache mehr zu sein scheint …
Rätselhafter Mordanschlag
Eigentlich sind Filme zu Weihnachten gern besinnlich und betonen die schönen Seiten im Leben. Da werden Liebeskomödien veröffentlicht, dazu Familienfilme, Werke, die die eigene Stimmung heben sollen. Vereinzelt nutzt man das Fest der Liebe aber auch, um dem Publikum spannende Momente zu bescheren. Bei Tatort: Stille Nacht etwa endet ein Familienfest in einem Mord, der natürlich aufgeklärt werden muss. Carry-On macht den festlich geschmückten Flughafen zum Ziel eines terroristischen Anschlags. Besonders übel geht es in dem Horrorhit Terrifier 3 zu, wo es zu gewohnt brutalen Morden kommt. Wer letztere Kombination gern mag, kann es mit Bloody Santa – Tödliche Weihnachten versuchen. Statt eines blutrünstigen Clowns ist es hier eben der Weihnachtsmann, der Jagd auf Menschen macht.
Eines vorweg: Wer sich eine plausible Erklärung erhofft, wie es zu dem blutigen Überfall kommen konnte, wird enttäuscht. Bis zum Schluss wird nicht verraten, weshalb Nikki Opfer wurde. Die These, dass es sich um einen Selbstmordversuch handelt, darf gleich zu den Akten gelegt werden. Schließlich hat Bloody Santa – Tödliche Weihnachten ja gezeigt, was geschehen ist. Offen bleibt aber, ob es sich um einen wirklichen Weihnachtsmann handelt oder doch nur jemanden, der wie einer gekleidet ist. Sollte es sich um einen Menschen aus Fleisch und Blut handeln, bliebe die Frage zu klären, wie er es in die Wohnung schaffte und warum er es auf die junge Frau abgesehen hatte. Daraus hätte man theoretisch auch einen Mysteryfilm machen können, bei dem die Hauptfiguren Rätsel lösen müssen und einem Mythos auf die Spur kommen, wie es Smile 2 – Siehst du es auch? unlängst getan hat. Daran hatte man aber offensichtlich kein Interesse.
Weder spannend noch lustig
Stattdessen hat Regisseur und Drehbuchautor Zac Locke zumindest in der Theorie einen Slasherfilm gedreht. Theoretisch deshalb, weil er zwar keinen Zweifel daran lässt, dass ein Killer-Santa umherstreift. Nur kommt der kaum zum Einsatz. Erst gegen Ende hin wird der Body Count noch einmal erhöht. Aber selbst dann bleibt Bloody Santa – Tödliche Weihnachten eher zurückhaltend, begnügt sich mit einer unheilvollen Atmosphäre, anstatt sofort in die Vollen zu gehen. Bei den einzelnen Kills ist zudem nur sehr wenig zu sehen. Das dürfte auch am Budget liegen, dass hier eindeutig niedriger war. Einiges ist schon richtig trashig geworden.
So etwas kann spaßig sein, ein Fun-Slasher hat seinen eigenen Reiz. Hier hält sich der Unterhaltungswert jedoch eher in Grenzen. Grundsätzlich entsteht da zwar schon eine nette Atmosphäre, wenn die Clique in einer Schneelandschaft gefangen ist und da draußen etwas oder jemand umherstreift. Außerdem hat Bloody Santa – Tödliche Weihnachten eine Wendung, die den Film in eine etwas andere Richtung bewegt. Dennoch, das Ergebnis muss man nicht unbedingt gesehen haben. Weder wird es hier richtig spannend, noch sorgt das Werk mit Komik für Unterhaltung. Wer nicht unbedingt einen neuen Weihnachtshorror braucht, kann diesen daher tendenziell ignorieren.
OT: „Santa Isn’t Real“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Zac Locke
Drehbuch: Zac Locke
Kamera: Sean Conley
Besetzung: Kaya Coleman, Scarlett Sperduto, Trey Anderson, Cissy Ly
Amazon (DVD „Bloody Santa – Tödliche Weihnachten“)
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