Der Hurling-Spieler Conor Byrne (Peter Claffey) war bei Fans und im Team gleichermaßen beliebt, ein Star bei der lokalen Bevölkerung. Doch jemand konnte offensichtlich weniger mit ihm anfangen, nach einem Spiel wird er erschlagen in einem Umkleideraum gefunden. Nur wer steckt dahinter? Detective Chief Inspector Philip Boyd (Eoin Macken) vom Police Service of Northern Ireland und seiner Kollegin Detective Inspector Aoife Regan (Amy De Bhrún) von der Garda versuchen, das herauszufinden, und stellen fest, dass der Tote trotz geringer Einnahmen offensichtlich erstaunlich viel Geld hatte. Während sie in der Sache ermitteln und dafür das Umfeld Conors genauer unter die Lupe nehmen, haben die beiden nach wie vor mit ihren eigenen Geschichten zu kämpfen …
Ende mit Cliffhanger
Britische Krimiserien gibt es natürlich nicht gerade wenig, das ZDF strahlt gerne immer mal wieder am späten Sonntagabend welche aus, teilweise schon seit vielen Jahren. Und doch sticht Borderline – Grenzenlose Verbrechen durch das Szenario etwas heraus, wenn eine irische Polizistin und ihr nordirischer Kollege grenzüberschreitende Fälle bearbeiten müssen. Beim ersten Film Bis dass der Tod sie scheidet mussten die beiden herausfinden, wer bei einem Junggesellinnenabschied einen Mord begangen hat. Der barmherzige Samariter nahm sich des Reizthemas Migration an, ausgehend von einem Tankwagen, der zum Menschentransport zweckentfremdet wurde. Mit Das letzte Spiel steht nun der dritte und letzte Film der ersten Staffel auf dem Programm, bevor die Serie eine Pause einlegt. Ob es eine weitere Staffel geben wird, steht dabei noch nicht fest.
Man kann sich auch darüber streiten, ob es ein Verlust wäre, wenn die irisch-deutsche Coproduktion eingestellt würde. Auf der einen Seite endet die Staffel mit dem erwarteten Cliffhanger, weshalb Fans werden wissen wollen, wie es weitergeht. Andererseits war die Serie bislang so schwach, dass es keinen Nachschlag braucht. Und das gilt auch für Borderline – Grenzenlose Verbrechen: Das letzte Spiel. Die gute Nachricht vorweg: Der Kriminalfall ist besser als bei den ersten beiden Malen. Das heißt nicht, dass er toll geworden wäre. Er ist sogar etwas langweilig. Immerhin muss man sich aber nicht über ihn ärgern, wie das bei der ersten Folge war. Diesmal wird auch mehr für die Ermittlung getan, anstatt die Lösung einfach vom Himmel fallen zu lassen. Man sollte ja meinen, dass solche Punkte Standard sind bei einem Krimi. Bei dieser Reihe aber nicht.
An der Grenze zur Lächerlichkeit
Dass der Fall weniger heraussticht, liegt aber auch daran, dass er in dem Film ein bisschen stiefmütterlich behandelt wird. Schon beim Auftakt wurde angekündigt, dass die zwei Hauptfiguren jeweils tragische, düstere Vorgeschichten haben, denen sie nicht entkommen können. Lief das bislang ein bisschen nebenher, stellt Borderline – Grenzenlose Verbrechen: Das letzte Spiel das in den Mittelpunkt. Dabei bestätigt sich leider der schwache Eindruck, den die Serie zuvor in inhaltlicher Hinsicht hinterlassen hat. Nicht nur, dass da vieles völlig überzogen ist, manches so grotesk ist, dass eine Komödie das geeignetere Genre gewesen wäre. Man kann sich zudem nicht darauf einigen, welche Persönlichkeit Boyd und Regan haben sollen, weshalb sie sich in den entscheidenden Momenten völlig willkürlich verhalten.
Hinzu kommen die nach wie vor unnötigen Kompetenzstreitereien. Jemand sollte das Drehbuchteam vielleicht darauf aufmerksam machen, dass Regan durch ihre herablassende Art nicht cool, sondern nervig ist – zumal sie in keiner der drei Folgen den Beweis liefert, das übergroße Ego verdient zu haben. Das eine Mal, wenn sie aktiv wird, wird es gleich wieder lächerlich. Erneut darf man fragen, warum aus dem Stoff keine Komödie gemacht würde, was sehr viel besser gepasst hätte. Da dieses Mal sogar die Musik richtig störend wird, man hier ebenso wenig zurückhaltend agiert wie beim Inhalt, ist Borderline – Grenzenlose Verbrechen: Das letzte Spiel oft eine Zumutung. Gab es bei der ersten Folge immerhin noch die stimmungsvollen Bilder, ist das hier allenfalls für ein Publikum sehenswert, das die Qualität eines Krimis daran festmacht, wie sehr dieser eskaliert. Zumindest ist bei den Nebensträngen einiges los.
OT: „Borderline: Hurling“
Land: Irland, UK, Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Mark Brozel
Drehbuch: John Forte
Musik: Ray Harman
Kamera: Ciarán Kavanagh, Ciarán Tanham
Besetzung: Eoin Macken, Amy De Bhrún, Aidan O’Hare, Domhnall Herdman, Liam Heffernan, Alix Bailey, Amy Molloy, Peter Claffey, Eoghain Francis Kiernan, Lochlann Ó Mearáin
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