Die Ereignisse in ihrer Heimatstadt haben Jack (Zachary Jones), Lexy (Alyvia Alyn Lind) und Devon (Björgvin Arnarson) traumatisiert und ihre Beziehung ist nicht mehr dieselbe. Während Lexy sich immer mehr den Drogen hingibt, scheint die Liebe zwischen Devon und Jack erkaltet zu sein, denn die beiden sehen immer weniger voneinander. Jedoch scheint der totgeglaubte Chucky (dessen Stimme im Original von Brad Dourif kommt) quicklebendig und richtet Chaos im Leben der drei Teenager an, die seinen Plan, eine Armee von Chuckys auf die Welt loszulassen, vereitelt haben. Da den Jugendlichen natürlich niemand glaubt, dass eine Puppe die Morde in ihrem Umkreis verübt hat, werden sie in eine katholische Schule, die Catholic School of the Incarnate Lord, gebracht. Unter der Leitung des drakonischen Pfarrers Bryce (Devon Sawa) sollen sie wie auch andere Jugendliche auf den tugendhaften Pfad zurückgebracht werden. Die Ruhe auf dem Internat währt jedoch nicht lange, denn schon wenige Stunden nach ihrem Eintreffen dort erhält die Schule ein Paket, dessen Inhalt eine sehr bekannt aussehende Puppe ist.
Ein Familientreffen
Man kann über die Filme der Reihe und ihre zahlreichen Ableger sagen, was man will, aber die Geschichten um die mordende Killerpuppe Chucky sind einfach Kult und finden ihre Zuschauer. Das liegt auch daran, dass Regisseur Don Mancini, der 1988 den ersten Film der Reihe inszenierte, es sehr am Herzen liegt, in welcher Form Chucky und die vielen anderen Figuren in anderen Medien umgesetzt werden, egal, ob es sich dabei um ein Videospiel oder um die Attraktion in einem Freizeitpark geht. Seit 2021 gibt es auch eine Serie, die Mancini als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor begleitet, und die als Fortsetzung der Filme, insbesondere Cult of Chucky, angesehen werden kann. Nach einer recht erfolgreichen ersten Staffel folgte schon bald die zweite Staffel, in der die Bezüge zu den anderen Teilen der Filmreihe noch zahlreicher vertreten sind.
Chucky ist nicht einfach nur eine Horrorfilmreihe in den Augen Mancinis, sondern zugleich eine Geschichte über Außenseiter und Minderheiten. Deswegen hat sich die Reihe mit jedem weiteren Film von den gängigen Klischees und Konventionen des Genres entfernt und griff Themen auf wie beispielsweise LGBTQ, Homophobie oder Drogensucht. Diese bilden auch die thematischen Palette der zweiten Staffel der Serie, was nicht weiter verwundern sollte, wenn man die vorherige Staffel kennt. Im Gegensatz zu mancher Hollywoodproduktion, bei denen sie nur Beiwerk sind, bemüht man sich in den acht Folgen der zweiten Staffel, diese sinnvoll zu implementieren und zugleich den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen, was bei einer Geschichte über eine mordende Puppe nicht unwesentlich ist. Chucky-Fans werden zudem die Auftritte von Schauspielerin Jennifer Tilly, Fiona Dourif und Lachlan Watson (als Glen und Glenda Tilly) zu schätzen wissen, da sie alle mit der Filmreihe verwurzelt sind und die Handlung durchaus interessant erweitern. Darüber hinaus überraschen Gastauftritte wie der von WWE-Star Liv Morgan sowie von Schauspieler Joe Pantoliano (Memento) und Gina Gershon (Bound).
Exorzismen und einstiger Ruhm
Der Star der Show ist natürlich weiterhin Chucky selbst, wobei Brad Dourif als Voice-Actor abermals eine großartige Leistung hinlegt. Markige, lustige Sprüche, diabolische Momente und die üblichen, recht deftigen Kills sind eine Sache, aber das Charisma Dourifs, was nur durch seine ausdrucksstarke Stimme zur Geltung kommt, machen den Reiz der einzelnen Folgen aus. Darüber hinaus wird dem Zuschauer wieder einiges geboten, wobei ein muskelbepackter Chucky und ein Exorzismus nur die Spitze des Eisbergs sind. Zachary Jones, Alyvia Alyn Lind und Björgvin Arnarson spielen überzeugend drei Teenager, die das Schicksal zueinander gebracht hat und die alles aufbringen müssen, damit sie nicht den zahlreichen Mordversuchen der Killerpuppe zum Opfer fallen. Eine besondere Erwähnung geht jedoch an Jennifer Tilly, die in einer Doppelrolle Erinnerungen an Gloria Swansons Norma Desmonds aus Billy Wilders Boulevard der Dämmerung aufkommen lässt und eine herrliche Persiflage auf die Eitelkeit und den Schein der Filmwelt zeigt.
OT: „Chucky – Season 2“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Don Mancini, Jeff Renfroe, Samir Rehen, Leslie Libman, John Hyams
Drehbuch: Don Mancini, Mallory Westfall, Nick Zigler, Rachael Paradis, Kim Garland, Alex Delyle, Isabella Gutierrez, Amanda Blanchard
Musik: Jospeh LoDuca
Kamera: Christopher Soos
Besetzung: Zachary Arthur, Björgvin Arnarson, Alyvia Alyn Lind, Brad Dourif, Jennifer Tilly, Devon Sawa, Lachlan Watson
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)