Der Aufstieg der Teenage Mutant Ninja Turtles – Der Film

Im Jahr 2044 haben der Außerirdische Krang und seine Armee die Welt erobert, trotz großer Gegenwehr konnten auch die Teenage Mutant Ninja Turtles die Invasion nicht verhindern. Und so bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihren Schüler Casey Jones in die Vergangenheit zurückzuschicken. Dort soll er einen Schlüssel finden, der es Krang später ermöglichen wird, zur Erde zu kommen. Doch das ist gar nicht so einfach, da dieser zusammen mit anderen Gegenständen gestohlen wurde. Außerdem muss er erst einmal die Turtles und April O’Neil davon überzeugen, dass seine Geschichte wahr ist und sie alle zusammenarbeiten müssen, um die große Katastrophe zu verhindern …

Die Kampfkröten zwischen Zeitreise und Alien-Invasion

Als 1984 die ersten Comics der Teenage Mutant Ninja Turtles erschienen, hätte wohl niemand gedacht, wie erfolgreich diese Geschichten sein würden. Und wie langlebig: Seit der ersten Zeichentrickserie 1987 und dem erfolgreichen Realfilm Turtles – Der Film von 1990 gab es mehr als ein Dutzend weiterer Kinofilme und Fernsehserien. Eine der Letzteren ist Der Aufstieg der Teenage Mutant Ninja Turtles, eine für Nickoledon produzierte Animationsserie, die zwischen 2018 und 2020 lief. Diese fand ein etwas frühzeitiges Ende, die bereits angekündigte zweite Staffel wurde noch vor Abschluss stark zusammengekürzt. Immerhin, Fans wurde im Anschluss noch Der Aufstieg der Teenage Mutant Ninja Turtles – Der Film spendiert, eine Fortsetzung der Serie, die exklusiv bei Netflix erschienen ist.

Grundsätzlich muss man diese nicht unbedingt gesehen haben, um hier folgen zu können. Die Geschichte ist nicht sonderlich komplex. Ein bisschen verwirrend ist der Einstieg aber schon, wenn es darum geht, die Welt vor einer außerirdischen Invasion zu schützen. Wer die Turtles primär als eine Art Nachbarschaftswache kennengelernt hat, wird sich eventuell wundern, wenn das hier deutlich größere Ausmaße annimmt. Das Motiv der Zeitreise wird manchen vielleicht auch nicht gefallen. Klar, das Franchise hat natürlich von Anfang an Science-Fiction-Elemente eingesetzt – schon die Entstehung der Kampfschildkröten geht auf solche zurück. Bei Der Aufstieg der Teenage Mutant Ninja Turtles – Der Film setzte man dem aber ordentlich eins drauf, hier ist man sich für keinen Blödsinn zu schade. Das gilt dann auch für den Humor, der gern ins Überdrehte geht.

Hyperaktiv mit Luft nach oben

Auch das gefällt natürlich nicht allen. Wer mit einer der Fassungen groß geworden ist, die das alles noch irgendwie ernstgenommen haben, wird mit dieser Version vermutlich weniger Freude haben. Zumal dieses Überzeichnen gleichermaßen für die Optik gilt. Wie schon bei der Serie ist das australische Animationsstudio Flying Bark Productions (200% Wolf) federführend und setzt dabei auf recht kantige Designs. Dabei unterscheiden sich die Turtles untereinander stark in Größe und Körperbau, mit der Homogenität früherer Adaptionen hatte man es nicht so. Bei den übrigen Figuren muss man sich teilweise auch umgewöhnen, zumindest wenn man mit der Serie nicht vertraut ist. Das Ergebnis ist schon witzig anzuschauen, auch wenn Der Aufstieg der Teenage Mutant Ninja Turtles – Der Film seine Fernsehwurzeln kaum verleugnen kann, Kinoniveau hat das hier nicht.

Dass man aus der bekannten Materie herausholen kann, hat unlängst Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem bewiesen. Dort gab es spannendere Designs und visuelle Eigenheiten, auch inhaltlich war die Coming-of-Age-Geschichte dem hyperaktiven Zukunftskampf hier überlegen. Trotz des gemeinsamen Franchises lassen sich die beiden Filme aber kaum vergleichen. Der Aufstieg der Teenage Mutant Ninja Turtles – Der Film ist ein Film, den man sich anschaut, wenn man viel Wert auf Action-Animation legt. In der Hinsicht ist die Netflix-Veröffentlichung durchaus brauchbar. Angesichts der zahlreichen Filme und Serien, die zu den Kampfkröten veröffentlicht werden, fehlt es jedoch an einem wirklichen Argument, warum man sich ausgerechnet diese Fassung hier anschauen sollte.